ARTECHOCK |
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12.
Internationales Dokumentarfilmfestival München 25. April bis 4. Mai 1997 |
Tagesprogramme: | Fr 25. | Sa 26. | So 27. | Mo 28. | Di 29. | Mi 30. | Do 01. | Fr 02. | Sa 03. | So 04. |
Film-Reihen: |
Alle Filme |
Wettbewerb |
"Information" |
Illusionen an der Neva | Neue Filme aus Bayern | Hommage an das Kuratorium junger deutscher Film | |
Über das Festival: |
Festivalbüro, Vorbestellungen Zielsetzungen - Geschichte - Themenbereiche |
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Liebe Kinofreunde,
vom 25. April bis 4. Mai findet das 12. internationale Dokumentarfilm Festival München statt. Das Gesamtprogramm ist in vier Münchner Kinos zu sehen: im Filmmuseum, Rio-Palast,Maxim und im Vortragssaal der Bibliothek im Gasteig. Das Capitol in Rosenheim bietet ein eigenständiges Festivalprogramm. |
ERÖFFNUNG
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Im FILMMUSEUM wird das Festival am 25. April mit dem Film Deckname Dennis von Thomas
Frickel eröffnet. Ein Blick auf unsere deutsche Wirklichkeit
am Ende eines wahrhaft ereignisreichen Jahrhunderts aus der Perspektive
eines „tumben Tors“ aus USA. Man sagt, wir Deutschen könnten
nicht über uns selbst lachen. Bei diesem Film kann man es
sich kaum verkneifen. Manchmal aber auch nicht das Heulen. Im
MAXIM eröffnet das Festival mit dem Doppelprogramm Black
Kites von Jo Andres, USA, und Calling
the Ghosts- Stories of Rape, War and Women von Mandy Jacobson,
Karmen Jelincic, USA/Kroatien, die beide auf den Kriegserlebnissen
bosnischer Frauen beruhen.
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INTERNATIONALES PROGRAMM
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Das INTERNATIONALE PROGRAMM umfaßt die Sektion "Wettbewerb" mit 21 Filmen und die Sektion "Information" mit 44 Filmen, davon 16 Kurzfilmen.
Sie kommen aus vielen Ländern der Welt: "Billal" aus Australien, "The Street" und „The Champagne Safari“ aus Kanada, "Forgotten Silver" von Peter Jackson („Heavenly Creatures“) aus Neuseeland, „Yek Dastan-e Vaghe’i“ - Eine wahre Geschichte von Abolfazl Jalili, aus dem Iran,“Yo soy del son a la Salsa“ aus Kuba, Filme aus China und Indien und Ägypten, Filme aus Schweden,Rußland,Weißrußland und aus Bulgarien und natürlich einige Highlights aus den USA wie „Soul in the Hole", "Colors Straight up", vor allem der Oscar-Preisträger ‘97 „When We Were Kings“ von Leon Gast. Ganz besonders stark vertreten sind in diesem Jahr die Länder mit langer Dokumentarfilmtradition, vor allem Frankreich, die Schweiz, die Niederlande, Großbritannien. und natürlich auch Deutschland. Die meisten FilmemacherInnen des Internationalen Programms werden zur Vorstellung ihrer Werke in München sein. Die Filme werden in der Regel zweimal gezeigt.
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ILLUSIONEN AN DER NEVA
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Thema der diesjährigen Retrospektive ist eine umfassende Werkschau des St. Petersburger Dokumentarfilmstudios unter dem Titel "Illusionen an der Neva". In 17 Programmen (mit zwei Wiederholungen) zeigen wir 46 Filme und Chroniken des Studios aus neun Jahrzehnten, angefangen mit dem sensationellen Stummfilmmaterial des Studios aus den Revolutionsjahren 1917/18. Es handelt sich dabei um die weltweit größte Retrospektive über die Produktion dieses Studios, dem es letztlich zum Vorteil gereichte, weiter weg vom Zentrum der Macht zu sein und im Schatten der Moskauer Filmstudios zu stehen. Petrograd - Leningrad - St. Petersburg, "Tor zum Westen" und "Wiege der Revolution" - eine Stadt, deren einzigartiges geistig-kulturelles Klima selbst unter den totalitären Bedingungen des russischen bzw. sowjetischen Imperiums eine Vielzahl von Nischen schuf und "früher und bunter als anderswo viel Mutiges und Überraschendes" (H.-J. Schlegel) hervorbrachte. Die Leningrader Film-Handschrift umschreibt Anna Ganšina mit "Ernsthaftigkeit, Realismus, Humanismus, Snobismus und Provinzialität" und Viktor Semenjuk fügt dem hinzu: "Wir sind Aufklärer über das Innere". Mehrere russische Filmemacher und Filmemacherinnen werden zur Präsentation ihrer Filme nach München kommen. Weitere Gäste sind der neue Leiter des Studios Anatolij Nikiforov und seine Assistentin. Ausführliche Informationen finden Sie in diesem Programmheft, im Festivalkatalog und in einer für diese Retrospektive eigens herausgegebenen Broschüre „Illusionen an der Neva“.
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NEUE FILME AUS BAYERN
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Im Sektion Neue Filme Aus Bayern präsentiert sich vier Tage lang als ein Forum für FilmemacherInnen, die in Bayern leben und Themen aus aller Welt bearbeiten. Erstmals in diesem Jahr haben wir für diese Programmsektion Video-Produktionen zugelassen. Wir setzen dabei auf neueVielfalt, Aktualität, Spontaneität und Unabhängigkeit vor allem junger FilmemacherInnen von teureren Produktionsweisen und damit verbundenen langwierigen Finanzierungsprozeduren. Mehr denn je ist „Neue Filme aus Bayern“ ein Programm voller Entdeckungen, Experimente und Engagement. Im diesem Programm sind 10 Filme (16 und 35 mm) im Maxim-Kino und 14 Filme (Beta usw.)im Gasteig zu sehen, Die geographische Spannweite reicht von Schwarzafrika (Gambia, Mali, Kenya) und Tanger/Marokko bis nach Cité Soleil auf Haïti und - auf den Spuren von Humboldts - an den Orinoko und weiter bis zu den Anden. Thematisch spannen sich Bögen vom Widerstandskampf eines Dorfes an der serbisch-ungarischen Grenze bis hin zur jüdischen Avantgarde-Musikszene der Lower Eastside; von „What’s cookin’ in New York“ bis zu den exklusiven Banketts für reiche Geschäftsleute im Geisha-Viertel Gion der japanischen Kaiserstadt Kyoto. Alle FilmemacherInnen sind zur Diskussion ihrer Filme anwesend.
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SONDER- PROGRAMME
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Eine kleine Filmreihe, bestehend aus den vier Filmen „Tupamaros“, „Die Salzmänner von Tibet“, „East Side Story“ und „Sabbath in Paradise“, soll eine Hommage an die mehr als dreißigjährige Arbeit des Kuratoriums Junger Deutscher Film sein. Viele deutsche Dokumentarfilme, die bereits zu den Klassikern zählen, wären ohne die Unterstützung dieser unbürokratisch-effizienten Filmförderinstitution nicht oder nur schwer entstanden. Da alle vier Filme von 1996 bzw 97 sind, laufen sie allesamt auch in den verschiedenen Festivalsektionen. Um an das Interesse des Publikums der letzten Jahre an dokumentarischen Stummfilmen anzuknüpfen, zeigen wir zwei ganz verschiedene Beispiele für die heutige Aufbereitung von Stummfilmmaterial: die mit einem Kommentar versehene Kompilation Addio Passato und den mit einer sensiblen Ton- und Musikbearbeitung modernisierten ehemaligen ‘Missionsfilm’ Mentawei - Auf Vorposten im heidnischen Urwald, 1927/97. In diesem Zusammenhang sei auch die Chronik des Leningrader Dokumentarfilmstudios aus Wochenschaumaterial von 1917/18 bis in die Dreißiger Jahre erwähnt. Zum Abschluß des Festivals läft im Sonderprogramm des Gasteigs am 4. Mai um 20:00 Blue Eyed für die ganz besonderen Bertram Verhaag-Fans. Die Filme werden in der Originalsprache gezeigt. Soweit sie nicht deutsch untertitelt sind, werden sie im Filmmuseum, im Maxim und in diesem Jahr erstmals auch im Gasteig über Kopfhörer deutsch eingesprochen. |
WETTBEWERBE UND PREISE
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Für das Internationale Programm wird der Preis für den "Besonderen Dokumentarfilm" vergeben, gestiftet von Licht & Ton Cine München und dem Festival. Zum drittenmal wird der Dokumentarfilmpreis des Bayerischen Rundfunks verliehen. Er ist mit DM 20 000,-- dotiert. Die Preisverleihung findet am 3. Mai um 20.30 Uhr im Filmmuseum statt.
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PROGRAMM Filme in Münchner Kinos |
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