Einen Kilometer südöstlich der russischen Stadt St.
Petersburg liegt das Dorf Mjasnoi Bor. Ehemals eine wohlhabende
Bauerngemeinde ist es heute eine verlassene trostlose Gegend.
Das Wissen darum, daß in den umliegenden Sümpfen Tausende
von toten Soldaten liegen - die 1942 vergeblich versucht hatten,
das frühere Leningrad von den Deutschen zu befreien - läßt
die Leuten einen großen Bogen um Mjasnoi Bor machen. Die
Soldaten unterstanden dem Befehl des General Vlasov, der - was
später klar wurde - seine Leute an die Deutschen verraten
hatte. Obwohl dies immer noch eine versiegelte Seite der russischen
Geschichte ist, bedeutet das Wort „Vlasovit“ auch heute noch
Verräter. Heute, nach 55 Jahren, werden die Sümpfe
nach Leichen durchsucht, und die Tragödien und Lebensgeschichten
der toten Soldaten kommen zum Vorschein.
One hundred kilometres
southeast of the Russian city St. Petersburg the village Mjasnoi
Bor is located. What was once a prospering farming community
is today a desolate and lugubrious environment. The knowledge
that in the surrounding swamps thousands of soldiers are buried
- who vainly attempted to liberate the former Leningrad from
the Germans in 1942 - makes people skirt round Mjasnoi Bor. The
soldiers were subject to the orders of general Vlasov who, as
became clear later on, had betrayed his men to the Germans. Although
this is a concealed page in Russian history, until today the
word ‘vlasovite’ is used to indicate a traitor. Now, 55 years
later, the swamps are turned over and the dead soldiers’ histories
surface.
BIO-FILMOGRAPHIE Leo de Boer
Geboren 1953.
Studium der Geschichte an der Universität Amsterdam; 1972-76
an der Holländischen Filmakademie. 1976-78 Cutter für
das Niederländische National-Fernsehen (NOS). 1980-85 Arbeit
für das Filmmagazin SKOOP. Dozent an der Kunstakademie in
Utrecht.
Filme: 1978 IN DE BAN VAN SIRENEN 1984 DE WEG
NAAR BRESSON 1986 HIBERNIA 1987 FOR ANN LOVETT 1994 OP
HET NOORDEN 1996 DE RUSLUI 1997 ENGELEN DES DOODS
|