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besprechung theo van doesburg - maler, dadaist, de-stijlist.... |
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In den neu eröffneten Räumen der Villa Stuck ist derzeit die Ausstellung
des Maler-Architekten Theo van Doesburg (1883-1931) zu sehen. Bereits
der Neubau ist sehenswert. Hatte man sich in der Villa Stuck doch
daran gewöhnt, daß jede Ausstellung - und war sie noch so modern -
von den historischen Räumen Franz von Stucks vereinnahmt wurde, ist
hier nun ein ganz modernes Museum entstanden. Schon die großzügige
Eingangshalle macht den altmodischen Symbolismus Stucks vergessen,
und verleiht dem Haus einen Hauch von zeitgenössischer Architektur. |
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Der zweite Raum zeigt zahlreiche Architekturentwürfe, die in Innen- und Außendarstellungen bereits die Gliederung der farbigen Kompositionen späterer Gemälde aufnehmen. Eine Reihe von Entwürfen zu sog. Mittelstandswohnungen demonstrieren die enge Verbindung von Malerei und Architektur in Doesburgs Werk: Türen, Fenster und Wandfelder stehen hier für die rechteckigen, buntfarbigen Elemente in seinen Gemälden. Die Architekturentwürfe ziehen sich dabei auch durch die ganze Ausstellung, wobei oft leider nicht kenntlich gemacht ist, was von den Entwürfen tatsächlich verwirklicht wurde, und was bloße Idee blieb. Verwirklicht hat Doesburg auf jeden Fall sein eigenes Künstlerhaus, ein als Kubus gehaltener Wohnblock in Meudon, Südfrankreich. Einmal mehr zeigt sich hier die Vielfältigkeit des gebürtigen Holländers, weil Doesburg zu der Malerei und Architektur auch Möbel entworfen hat sowie die gesamte Innenausstattung. Die Möbel zeigen oft Anklänge an den Funktionalismus des Bauhauses, so ist etwa ein hinreißender Hocker in der Raummitte an Einfachheit und edler Form kaum zu übertreffen! |
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Bevor es auf der Wendeltreppe ins obere Geschoß geht - im übrigen
vor allem für schwindelfreie Menschen -, ist ein Zwischengeschoß dem
unbekannten Doesburg gewidmet, nämlich Doesburg dem Dadaisten. Doesburg
vertrat die Gruppe Dada in Holland und entwarf als Dadaist zahlreiche
Schriftstücke und Collagen. Hier mag die Ausstellung ungleich gewichtet
sein, aber man erhält den Eindruck als wäre Doesburg mit Dada viel
stärker verbunden gewesen als mit der De-Stijl-Gruppe, die man normalerweise
mit ihm verbindet. Überhaupt scheinen die Anklänge an Mondrian, der
einem zu De-Stijl und van Doesburg zwangsläufig einfällt, viel geringer,
als zunächst vermutet. Das Image von Theo van Doesburg als Mondrians
kleiner Bruder versucht die Ausstellung offensichtlich zu widerlegen.
Verfolgt man Doesburgs Werk von Anfang an, wird auch deutlich, daß
der Künstler seinen holländischen Kollegen kaum nachgeahmt hat, sondern
vielmehr auf anderem Weg zu ähnlichen Ergebnissen gelangt ist.
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