die
visionäre welt des fritz gürtler
im landsberger mutterturm
von 06.07.1997 bis 28.09.1997
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Exzeptionelles regt zum Wochenend-Ausflug
nach Landsberg am Lech ein.
Der Münchner Künstler Christian Gürtler bespielt mit
seiner derzeitigen Ausstellungsserie "Das Apokalyptische Welttheater"
nach den Städtischen Galerien in Regensburg und Schwäbisch-Hall
das Herkomer-Museum in Landsberg am Lech.
Vom 6.Juli bis 28.September erwarten den Besucher Bühnenvorbauten,
Rauminstallationen, Porzellanarbeiten, Zeichnungen und Gemälde
in raffinierter Gold-Hinterglastechnik vor und in dem 30 Meter hohen
"Mutterturm", den der Maler Sir Hubert von Herkomer in Erinnerung
an seine Mutter 1884-87 aus Tuffstein wie ein Dornröschenschloß
erbaute.
"Das Apokalyptische Welttheater" gewährt den Blick in eine visionäre,
teils durch die Apokalypse des Johannes angeregte, endzeitliche Welt.
Seine Protagonisten, Abbilder jener dem Menschen nicht unähnlichen
Spezies der Ratten, zeigen ohne plumpen Fingerzeig gewollte Parallelen
und Anspielungen an menschliche Verhaltensweisen.
Diese visionäre Welt betritt der Betrachter durch ein "Proszenium"
vor dem Turm. Isoliert von der Außenwelt bewegt er sich spiralförmig
nach oben in den "Blauen Raum", in das Studierzimmer des "Professor
Wuenderrath", der Verbindungsperson zwischen der imaginären Welt
der Ratten und jener des Menschen, gelangt im Wirbel nach oben gezogen
in den vierten Stock, angefüllt aus einer Mischung von Ahnengalerie-und
Berufsdarstellungen der Gürtlerschen Protagonisten sowie einer
"Bildergeschichte" und den Aufzeichnungen des Professors. Von dort
wird man strudelartig entlang der runden Mauern in die "Welt der Götter",
in den fünften Stock gezogen.
Die Ausstellung ist täglich außer Montag von 14-17 Uhr
im Herkomer-Museum/Mutterturm, Von-Kühlmann-Straße 2, 86899
Landsberg am Lech, tel. 08191/942328 zu besichtigen. Die Ausstellung
begleitet ein genauso informativer wie amüsanter Katalog.
PS: Das eindrucksvolle Ambiente des Mutterturms wird vom Landsberger
Standesamt für Trauungen genutzt. Mögen nicht so viele Paare
von dem Titel der Ausstellung und seinen Protagonisten abgeschreckt
werden.
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