18.11.2024

Kurz & bündig

Filmschoolfest

Wie sind die Werke der Young Filmmakers? Spotlights der Young Film Critics

Von artechock-Redaktion

In Koope­ra­tion mit der Ludwig-Maxi­mi­lians-Univer­sität und dem Film­school­fest Munich

Be Somebody
Polen 2023 · R: Michał Toczek · Int. Programm 5 · PWSFTviT

Be Somebody
(Foto: Film­school­fest | Michał Toczek)

Elec­tri­cian turned poli­ti­cian – 1990 wird Lech Wałęsa zum ersten demo­kra­tisch gewählten Präsi­denten Polens. Jahre später beziehen Elek­triker Wiktor und seine Familie eine Wohnung, in der der populäre Natio­nal­held einst lebte. Ein inspi­rie­rendes Vermächtnis, das Wiktor jedoch rasch zum exis­tenz­kri­selnden Verhängnis wird. Triste, von kahl-weißem Licht durch­flu­tete Tableaux und eine abrupte Schnitt­füh­rung zeigen den dishar­mo­ni­schen Alltag eines Mannes, der es weder vermag, die Schatten uner­füllter Sehn­süchte zu über­winden, noch den hoch­tra­benden Ansprüchen seiner Ehefrau zu genügen: »Be somebody.« Ein komö­di­an­tisch anmu­tender Spielfilm, dem es in emotional anrüh­renden Close-ups fast spie­le­risch gelingt, die Ernst­haf­tig­keit einer der wohl univer­sellsten Exis­tenz­fragen zu ergründen: Wer will ich sein? – Jaël Gallert

Neue Wohnung, neues Glück? Ein beson­derer Umzug ist für den jungen polni­schen Regisseur Michal Toczek Anlass, sich mit der philo­so­phi­schen Frage nach der mensch­li­chen Identität zwischen Gewöhn­lich­keit und dem Streben nach Beson­der­heit zu befassen. In seinem Kurzfilm Be Somebody zieht eine vier­köp­fige Familie, ohne es zu wissen, in die Wohnung des berühmten – heut­zu­tage auch kontro­versen – Natio­nal­helden Lech Wałęsa ein. Ab da dreht sich ihr Leben mehr und mehr um das Abliefern einer Perfor­mance für Tourist*innen. Spärliche Beleuch­tung und Close-ups verdeut­li­chen, wie sich das Paar durch Wiktors Versuch, ein Held für seine Familie zu sein, immer mehr verein­zelt und verliert. Doch es gibt auch unzählige Momente des Schmun­zelns. Zum Glück erkennt das Paar schließ­lich, dass man sich nicht selbst opfern muss, um jemand zu sein. Schluss­end­lich wird Lech Walesa durch die Reno­vie­rung der alter­tüm­li­chen Wohnung endgültig zur Geschichte. – Veronika Wagner

Voyeu­rismus bis die Maske fällt. Als Wiktor und seine Familie in die Wohnung eines polni­schen Natio­nal­helden ziehen, erkennt seine Frau sofort ein lukra­tives Geschäft. Schnell stehen touris­ti­sche Touren und geschau­spie­lerte Nach­er­zäh­lungen auf der Tages­ord­nung – zum wach­senden Unmut Wiktors. Dass dieser, genau wie der Natio­nal­held Lech Wałęsa, ein Elek­triker ist, ist dabei nur eine von vielen gekonnt einge­setzten Ironien. Wiktor-Schau­spieler Sebastian Stan­jie­wicz bringt seine Kabarett-Karriere in den Film ein und macht aus einem Fami­li­en­drama eine Komödie, bei der wir Mäuschen spielen dürfen. Mit Shots durch Türrahmen und hinter Köpfen begleitet man die Familie bei ihrer emotio­nalen Achter­bahn­fahrt durch Fami­li­en­glück und Verletzt­heit, welche durch den Einsatz von Farb­stim­mungen und Musik uner­wartet 'heavy' unter die Haut gehen. – Franziska Merk

Cura Sana
Spanien 2024 · R: Lucía G. Romero · Int. Programm 1 · ESCAC – Escola Superior de Cinema i Audio­vi­suals de Catalunya

Können Kinder nicht einfach Kinder sein? Diese Frage geht einem durch den Kopf, während man dem Alltag der beiden Mädchen in Lucía G. Romeros Kurzfilm zusieht. Sie leben am Exis­tenz­mi­nimum, beide Eltern müssen unun­ter­bro­chen arbeiten. Jessica übernimmt nicht nur die Mutter­rolle für ihre kleine Schwester Alma, sondern auch weitere elter­liche Pflichten. Dazu kommt die Angst vor dem gewalt­tä­tigen Vater, und sie wird insgesamt ihrer Jugend beraubt. Die Liebe zu erfor­schen und Zeit mit Freunden zu verbringen scheint für sie unmöglich. Der Film präsen­tiert ein unzer­trenn­li­ches Band zwischen den beiden Schwes­tern, das stärker ist als alle Widrig­keiten und das sie am Schluss einen kurzen, hoff­nungs­vollen Augen­blick der Unbe­schwert­heit erleben lässt. In seinem letzten Atemzug schreit der Film: »Gebt den Kindern ihre Kindheit zurück!« – Jannik Janetzko

Dou
Verei­nigtes König­reich, China 2024 · R: Jing Zhao · Int. Programm 4 · LFS – London Film School

Vergel­tung aus dem Jenseits. In dieser zeit­genös­si­schen Adaption eines alten chine­si­schen Volks­mär­chens steht die Klavier­leh­rerin Dou im Mittel­punkt, die von ihrem gewalt­tä­tigen Ehemann terro­ri­siert wird. Ihr Leid erreicht einen tragi­schen Höhepunkt, als sie im Streit von ihm ermordet wird. Doch mit ihrem Tod endet ihre Geschichte nicht: Dou kehrt zurück – in der Gestalt eines Fuchses – und ist nun nicht mehr machtlos. Die bedrü­ckenden Bilder entfalten sich in langen, meis­ter­haft kompo­nierten Einstel­lungen. Untermalt von einem präzise einge­setzten Sound­de­sign, verstärkt die starke Bild­sprache die wachsende Tragik der Erzählung.
Dou ist weit mehr als eine über­na­tür­liche Geschichte über Vergel­tung – es ist ein kraft­volles Porträt der Unter­drü­ckung und Hilf­lo­sig­keit von Frauen im modernen China. – Joschua Schulte

I See Them Bloom
Deutsch­land 2023 · R: Mykyta Gibalenko · Int.Programm 4 · HFF – Hoch­schule für Fernsehen und Film München

I See Them Bloom
(Foto: Film­school­fest | Mykyta Gibalenko)

Zwischen Krieg und knar­zenden Matratzen. Eugenia und Nastya fliehen vor dem Krieg in der Ukraine nach München. Doch der Neuanfang gestaltet sich für die Schwes­tern unter­schied­lich: Nastya sieht die Chancen und versucht, ihren Platz in der neuen Umgebung zu finden. Eugenia hingegen empfindet das Glück der Menschen um sie herum als kaum erträg­lich – für sie ist es »zum Kotzen«, während in ihrer Heimat großes Leid herrscht. Der Film beleuchtet die gegen­sätz­li­chen Perspek­tiven mit bemer­kens­werter Fein­füh­lig­keit. Auf einer knar­zenden Matratze, umgeben von First-World-Problems wie einer verschwun­denen Katze und Bezie­hungs­pro­blemen, entsteht ein eindring­li­ches Porträt, die der Regisseur, von den Erfah­rungen seiner Schwes­tern inspi­riert, mit großer Authen­ti­zität auf die Leinwand bringt. – Joschua Schulte

Ignore your own feelings at your own peril
Deutsch­land 2024 · R: Miranda Siegel · DACH Programm 5 · Catalyst – Institute for Creative Arts and Tech­no­logy

Ignore your own feelings at your own peril
(Foto: Film­school­fest | Miranda Siegel)

Ich könnte so kotzen! Dieser Satz begleitet Miranda Siegel in einer ihrer bipolaren Phasen, welche sie in ihrem Kurzfilm doku­men­tiert. Basierend auf dem Druck, in der heutigen Hustle-Gesell­schaft funk­tio­nieren zu müssen, mani­fes­tieren sich ihre unter­drückten Emotionen in unauf­hör­li­chem Erbrechen. Schnell wird klar: Es ist keine Lösung, Gefühle permanent hinun­ter­zu­schlu­cken. Auf einer Reise über etwa zwei Monate werden wir durch spontane Handy­auf­nahmen und ohne Beschö­ni­gungen in ihren knall­harten Alltag hinein­ge­zogen. Gezeigt wird der tägliche Kampf und das Leben in einer psych­ia­tri­schen Einrich­tung und damit der Bipo­la­rität mehr Sicht­bar­keit gegeben. Fröhliche Musik balan­ciert – und rela­ti­viert – die Schwere der Thematik durch eine humor­volle Atmo­sphäre. Mit authen­ti­schen Einbli­cken trägt der Kurzfilm gekonnt zum Bewusst­sein über mentale Krank­heiten bei. – Veronika Wagner

Dinge, die man für sich behalten sollte: sensible Daten und den eigenen Magen­in­halt. Dass sich letzterer in Miranda Siegels Doku­men­ta­tion wieder­holt seinen würgenden Weg ans Tages­licht bahnt, scheint auf den ersten Blick das Resultat perfider Schock­lust zu sein. Von einem schwarzen Bild­rahmen umgeben, mit grell­gelben Unter­ti­teln versehen und von verspielten Melodien begleitet, übergibt sich Siegel minu­ten­lang vor laufender Kamera. Schwall­artig entblößt die Regis­seurin so aller­dings nicht nur die Überreste voran­ge­gan­gener Mahl­zeiten, sondern legt die Auswir­kungen ihrer bipolaren Störung auf bewun­derns­wert verletz­liche Art und Weise dar. Indem er verschluckt geglaubte Gefühle nach außen kehrt, geht Siegels Kurzfilm daher nicht ohne Grund selten intensiv unter die Haut. – Jaël Gallert

In Flanders Field
Belgien, Indien 2024 · R: Sachin · Int. Programm 7 · DocNomads

Gefangen in einem fremden Krieg. – Regisseur Sachin erzählt in seinem Doku­men­tar­film davon, wie die indische Bevöl­ke­rung eine histo­ri­sche Unge­rech­tig­keit im Zuge des ersten Welt­kriegs erleiden musste. Unter dem Kommando der briti­schen Kolo­ni­al­macht wurden 1,4 Millionen Inder einge­zogen, um in Flandern zu kämpfen. Hinein­ge­zogen in einen fremden Krieg haben sie selbst keine Macht darüber, wann oder ob sie jemals nachhause zurück­kehren. Dabei werden durch eine Kompo­si­tion verschie­denster Medien, die von alten Archiv­auf­nahmen bis hin zu persön­li­chen Briefen reichen, die Schrecken des Krieges deutlich, die sie erlebten. Obwohl wir ihre Namen nicht kennen, wird durch diese mediale Viel­stim­mig­keit eine beängs­ti­gende Nähe zu den Soldaten erzeugt. Es ist eine Hilf- und Macht­lo­sig­keit, die man aufgrund der gelun­genen Insze­nie­rung am eigenen Leib miter­leben muss. – Jannik Janetzko

Meta­mor­phosis' chantings or that time when incar­nated as porpoise
Portugal 2024 · R: Ainá Xisto · Int. Programm 5 · UCP – Escola das Artes – Univer­si­dade Católica Portu­guesa

Tropfen, Seen und Ozeane: Wasser erzeugt Asso­zia­tionen wie Freiheit, Leich­tig­keit und Reinheit. Dies dominiert den portu­gie­si­schen Kurzfilm von Ainá Xisto, der seinem expe­ri­men­tellen Stil doku­men­ta­ri­sche Elemente hinzufügt und so (trau­ma­ti­sche) Erfah­rungen auf vielen Ebenen reflek­tiert. Gerahmt ist das Bild von Männern, welche zum Teil unscharf, in Frosch­per­spek­tive und mit hämischem Lächeln gezeigt werden, was extreme Unheim­lich­keit erzeugt. Dem gegenüber stehen Bilder in der Natur, wobei das Vorherr­schen von Wasser in diversen Formen auffällt. Durch hektische Bewe­gungen, abstrakte Bilder sowie Unschärfe und Körnung wird das Seherle­benis überaus intensiv – bis zur Über­sti­mu­lie­rung der auditiven und visuellen Elemente, was auf das Erleben von sexuellem Miss­brauch andeutet. Leider immer noch ein fast univer­selles Erleben. – Veronika Wagner

Wogen, Wasser, Wellen, so weit das Kame­ra­auge reicht. Blaugrau sickern Flüsse, Mangroven und Meere auf der Leinwand vorbei und begleiten die portu­gie­si­sche Regis­seurin Ainá Xisto für rund 11 Minuten auf einer filmi­schen Heilungs­reise. Ein Voice Over erzählt von sexueller Gewalt, Verlet­zungen, einer Nahtod­erfah­rung sowie dem weib­li­chen Uterus und beschwört so einschnei­dende Erin­ne­rungen an trau­ma­ti­sche Erleb­nisse herauf, die sich einer Verbe­griff­li­chung entziehen. Ihr bildlich-abstraktes Äqui­va­lent sind undurch­sich­tige, flim­mernde Shots, ellip­ti­sche Cuts und abrupte Übergänge, die nichts­des­to­trotz ein klares, audio­vi­su­elles Plädoyer für das Selbst­be­stim­mungs­recht eines jeden Indi­vi­duums ausspre­chen: Da ist noch immer so viel sanft plät­scherndes Leben, das darauf wartet, entdeckt zu werden. – Jaël Gallert

The Martyr
Deutsch­land, Spanien 2024 · R: Alejandro Mathé · DACH Programm 3 · ifs – inter­na­tio­nale film­schule köln

The Martyr
(Foto: Film­school­fest | Alejandro Mathé)

Zwischen Lust, Glaube und Schmerz. Der junge Elias ist dabei, seine Sexua­lität zu entdecken, doch seine Lust ist untrennbar mit seinem strengen Glauben und dem Bedürfnis nach Schmerz verbunden. Dies führt ihn in eine Abwärts­spi­rale der Selbst­ver­let­zung, die die Zuschauer*innen an die Grenzen des Ertrag­baren treibt. Sie mündet in eine Schlüs­sel­szene, die den Höhepunkt seiner maso­chis­ti­schen Selbst­be­stra­fung darstellt. Diese wird zwar nicht explizit gezeigt, aber durch die heraus­ra­gende Insze­nie­rung und das meis­ter­hafte Sound­de­sign spielt sich der Horror im Kopf ab und wird somit unaus­weich­lich. Zusätz­lich brilliert der Film mit exzel­lentem Schau­spiel und einem beein­dru­ckenden Gespür für kraft­volle Momente. Eine klare Empfeh­lung – dennoch nichts für schwache Nerven oder Mägen. – Joschua Schulte

Gottes­läs­te­rung oder Gottes­be­frie­di­gung? Elías steht auf Jesus. Oder, nein, er will Jesus sein. Ein Schnitt am Finger, Sperma auf dem Jesukreuz, eine blutige Nase, das verschluckte Kreuz. Eine Käseraspel. Elías ist verzwei­felt. Elías weiß nicht, wohin mit sich, seiner Sexua­lität, seiner Lust, seiner über­wäl­ti­genden Obsession mit Jesus. Da hat wohl jemand mehr abge­bissen, als er kauen kann. Die Religion ist für ihn alles, was noch da ist.
Mit bilder­buchähn­li­chen Bild­welten und sehr realis­ti­schen, fast uner­träg­lich hapti­schen Szenen und Geräu­schen berührt dieser Film und erzeugt Reak­tionen, die man schon lange nicht mehr beim Schauen eines Films gespürt hat. Mathé erzählt von junger Adoles­zenz, Selbst­ver­let­zung, Homo­se­xua­lität und Religion als gefähr­li­cher Grat­wan­de­rung. Absturz inbe­griffen. – Harriet Dierks

Wo Trigger-Warnungen an ihre Grenzen stoßen. Der Spanier Alejandro Mathé erschafft mit El Mártir einen fesselnden, kontro­versen Kurzfilm, der die Grenzen zwischen Spiri­tua­lität und körper­li­cher Begierde auflöst. In der flir­renden Hitze Anda­lu­siens trifft reli­giöser Fana­tismus auf maso­chis­ti­sche Sehnsucht – eine pola­ri­sie­rende Mischung, die das Publikum beim 43. Film­school­fest sichtbar verstörte. Schreie, ungläu­biges Lachen und Schock waren nur einige der Reak­tionen auf diese radikale Erzählung, die ästhe­tisch an die Schmerz­lust von Fifty Shades of Grey erinnert, zugleich aber biblische Motive provokant neu inter­pre­tiert. Mathé stellt in seinem 34-minütigen Film Tabus in Frage, fordert das Publikum emotional heraus und lässt es mit einem bitteren Nach­ge­schmack über Glauben und Begehren zurück. – Yola Savic

Coming-of-age mit Jesus. Der junge Erwach­sene Elías wächst in einem kleinen anda­lu­si­schen Dorf auf, stark geprägt von Religion. Die halb­nackten Darstel­lungen von Jesus faszi­nieren ihn, helfen ihm, seinen Körper und seine Sexua­lität zu erkunden. Dabei geht seine Beses­sen­heit so weit, dass er gefähr­lich nahe an die Grenzen der Selbst­zer­störung stößt, indem er versucht, sein Idol nach­zu­ahmen. Diese maso­chis­ti­sche Neigung steigert sich so drama­tisch, bis hin zum entschei­denden Moment des Films, dem man sich als Zuschauer:in nicht entziehen kann – ob man möchte oder nicht. Der Kurzfilm von Alejandro Mathé schockt und geht wort­wört­lich unter die Haut. Schmerz und Blut sind in seinem Film wesent­liche Elemente und dieser somit nichts für schwache Nerven. Die heraus­ra­gende schau­spie­le­ri­sche Leistung von Elías (Rafa Sambruno) macht den Film zu einem klaren Highlight. – Anna-Lena Weber

Memory of a displaced body
Mexiko 2024 · R: Mariana Mendivil · Intern. Programm 8 · UNAM – Escuela Nacional de Artes Cinematográficas

Wenn Erfah­rungen in Träumen sprechen. Regis­seurin Mariana Mendivil erschafft mit ihrem expe­ri­men­tellen animierten Doku­mentar-Kurzfilm eine atmo­sphäri­sche Collage, die das Gefühl von Nicht­zu­gehö­rig­keit eindrucks­voll näher­bringt. Mit hand­ge­fer­tigten Foto­schnip­seln, mysti­schen Tier­mo­tiven, animierten Bildern vor realen Hinter­gründen und einer beglei­tenden Stimme, die die Geschichte einer immi­grierten Person erzählt, entsteht ein visuelles Tagebuch, das Erin­ne­rungen und Identität erkundet. Der warme Vintage-Look und die träu­me­ri­sche Erzähl­weise machen das Werk zu einer fast schon medi­ta­tiven Reise, die wie ein Traum wirkt. Sich den klas­si­schen Mustern einer Doku­men­ta­tion entzie­hend, nimmt der Film das Publikum mit auf eine biogra­fi­sche Reise von der Geburt bis zur Gegenwart und stellt die Reflexion über Identität und Migration in eine außer­ge­wöhn­liche Perspek­tive. – Polina Weiser

Die Orien­tie­rung verlieren. Das erzeugt der experimentelle Kurzfilm von Miranda Mendivil. Ausgeschnittene Bilder von Babys, Bäumen, Schlangen, Silhouetten und vielem mehr werden zu visuell ansprechenden Bildern zusammengesetzt. Eine angenehme Off-Stimme versetzt uns schließlich in eine traumhafte, fast schon übernatürliche Atmosphäre. Durch ihren hypnotisierenden Rhythmus gepaart mit den abstrakten Bilder fühlt man sich verloren, als würde man schweben, ohne jeglichen Halt zur irdischen Welt. Kurz gesagt: ein neunminütiger Trip. Basierend auf ihren Tagebucheinträgen, verarbeitet die Regisseurin nach ihrer Migration Gefühle der Unzugehörigkeit auf eine ästhetische und melancholische Art. Durch diese emotionalen Einblicke entsteht das Gefühl von Intimität und Authentizität, was mich berührt zurücklässt. Auch die außergewöhnlichen und wunderschönen Collagen bleiben noch lange im Kopf. – Veronika Wagner

Open Water
Verei­nigtes König­reich, Deutsch­land 2023 · R: Miguel Temme · DACH Programm 3 · Fach­hoch­schule Dortmund

Open Water
(Foto: Film­school­fest | Miguel Temme)

Swim your swim. Das ist das Motto der Open-Water-Schwim­merin Nikki. Sie ist über fünfzig, entspricht nicht dem typischen Bild einer Athletin und erzielt dennoch beein­dru­ckende Höchst­leis­tungen. Der Doku­men­tar­film begleitet sie bei ihren sport­li­chen Projekten und ihrer persön­li­chen Weiter­ent­wick­lung als Trainerin, in deren Rolle sie die Gene­ra­tion ihres Sohnes für den Sport begeis­tern möchte. Erzählt wird eine nahbare Geschichte, die – untermalt durch eindrucks­volle Wasser­auf­nahmen und aufschluss­reiche Voiceover – einen Einblick in Nikkis Gedan­ken­welt gibt. Doch nicht nur ihre sport­li­chen Erfolge beein­dru­cken: Besonders ihre Lebens­phi­lo­so­phie inspi­riert dazu, die eigene Komfort­zone zu verlassen und sich nicht von Stereo­typen aufhalten zu lassen. Ihre sympa­thi­sche und beschei­dene Art wird in den Inter­views hervor­ra­gend einge­fangen und macht den Film zu einem echten Highlight. – Joschua Schulte

»A good life is not neces­s­a­rily an easy Life.« Wie wir alle, lebt auch Nikki auf der Erde – doch so wirklich Leben verspürt sie nur im Wasser. Open Water zeigt eine Frau, die kompro­misslos das macht, was ihr gut tut, und fast nebenbei den Ärmel­kanal durch­schwimmt. Sie lebt das, was sie träumt. Worum es wirklich geht? Um die Verbin­dung und das Spüren.
Begleitet von Slomo-Wasser­auf­nahmen und Caspar-David-Friedrich-ähnlichen Hori­zonten, in denen der Himmel mit dem Wasser verschmilzt, wirkt die Kurz­do­ku­men­ta­tion inspi­rie­rend und moti­vie­rend, wenn durch die tiefe Verbin­dung zum Wasser eine eigene Philo­so­phie erkennbar wird. Hier der aufrich­tige und weit­grei­fende Appell der Ärmel­ka­nal­schwim­merin an alle: »Swim your swim.« – Harriet Dierks

Orchid in a frenzy
Frank­reich 2024 · Elisa Andrade Fonseca · Int. Programm 5 · EEC – École Emile Cohl

Orchid in a Frenzy
(Foto: Film­school­fest | Elisa Andrade Fonseca)

Wenn Ölfarben sich bewegen könnten, dann würden sie tanzen: Rote, schwarze, beige und weiße Pinsel­striche winden sich auf der Leinwand, gemalte Bilder zucken, oszil­lieren eigen­willig zum Takt dröhnend-trei­bender Musik. Die filmisch adap­tierten Konturen von Victoria Mas' »The Mad Women’s Ball« nehmen in wenigen Frames Gestalt an, während sie vermeint­lich verrückte Frauen zu den Belus­ti­gungs­ob­jekten einer sensa­ti­ons­lüs­ternen Ober­schicht machen. Das hämische Kichern der Bour­geoisie wird dabei zur bedrü­ckenden Sound­ku­lisse eines Anima­ti­ons­films, der beinah ganz ohne Worte auskommt. In nur vier Minuten malt Orchid in a Frenzy die ergrei­fenden Impres­sionen einer weib­li­chen Unter­drü­ckungs­ge­schichte und gewährt befrei­ende Einblicke in die Gefühls­welt einer Frau, die tanzt, als würde ihr niemand zusehen. – Jaël Gallert

Just Dance! Nach diesem Motto lebt der fran­zö­si­sche Kurzfilm von Elisa Andrade Fonseca. Im leiden­schaft­li­chen Tanzen findet eine junge Frau in einer Nerven­heil­e­instalt ihren Ausgleich – abseits von alltäg­li­chen Läste­reien und rigiden Regeln. Denn im 19. Jahr­hun­dert wurden Frauen etwa für ihre vermeint­liche Hysterie von der Gesell­schaft isoliert. Anima­tionen im Stil eines Ölge­mäldes hauchen der Prot­ago­nistin, welche von der berühmten Jane Avril inspi­riert wurde, sowie dem eigent­lich tristen Ort Leben ein. Passend zu ihren ener­ge­ti­schen Bewe­gungen mani­fes­tieren dyna­mi­sche Pinsel­striche, ausdrucks­starke Musik sowie farben­frohe Gestal­tung ihre Leiden­schaft fürs Tanzen. Damit lädt der Film in kürzester Zeit dazu ein, in die Welt der rebel­li­schen Tänzerin einzu­tau­chen. – Veronika Wagner

Dunkel­rote Korridore in Öl. Der Duktus intensiv, ein Gemälde, das tanzt. In nur vier Minuten schafft es die Regis­seurin Elisa Andrade Fonseca das Publikum mit sich zu reißen, indem sie eine eigent­lich still­ste­hende Leinwand zur Anstalt, zum Ballsaal und schließ­lich zum Zirkus werden lässt. Ausge­stellt wie ein wildes Tier finden wir dort Jane Avril, den späteren Star des Moulin Rouge, und begleiten sie zum Madwomen’s-Ball. Ausdrucks­starke Kontraste heben sie vom hölli­schen Rot der Anstalt ab und setzen sie in Szene. Gezeigt wird ein fast eman­zi­pa­to­ri­scher Akt, der Patho­logie durch Tanz befreit. Eindruck­volle Musik, die die Stimmen der einge­lie­ferten Frauen wider­spie­gelt, und Pinsel­striche die uns wie Wellen erfassen, lassen diesen Anima­ti­ons­film selbst zu einem Meis­ter­werk werden. – Franziska Merk

Passarinho
Mexiko 2024 · R: Natalia García Agraz · Int. Programm 7 · CCC – Centro de Capacitación Cinematográfica

Fußball ist nicht das einzige, das verbindet. – Die Teen­agerin Olivia will, begleitet von einer Freundin und ihrer Mutter, ihren Fußball­schwarm Passarinho im Stadion treffen. Doch dieser Plan rückt in den Hinter­grund, als sie ihre erste Periode bekommt. Eine Erfahrung, die jede Frau durch­leben hat, aber deshalb nicht weniger beängs­ti­gend ist. Die Insze­nie­rung bringt die Liebe für den Fußball­sport in Mexiko zum Ausdruck. Doch es wird deutlich, dass das Band zwischen Mutter und Tochter, das durch dieses bindende Ereignis zur Geltung kommt, letzten Endes überragt: »For Messi but above all for my mum.« Die Regis­seurin Natalia García Agraz zeigt hier ein gutes Gespür für Comedic-Timing. Dabei gelingt es dem Film auch, sein rasantes Pacing mit Heist-Movie-ähnlichen Sequenzen in den emotio­nalen Szenen zu unter­bre­chen, damit diese ihre volle Wirkung entfalten können. – Jannik Janetzko

Paul and Paul
Nieder­lande 2023 · R: Hugo Drechsler · Int. Programm 1 · NFA – Nether­lands Film Academy

Paul und Paul sind Brüder – und das ist längst nicht das kurio­seste an ihrer außer­ge­wöhn­li­chen Fami­li­en­ge­schichte. Diese ist so absurd, dass sie fast wie Fiktion wirkt. Doch Hugo Drechs­lers Film ist ein Doku­men­tar­film, der die Wieder­an­nähe­rung zweier sehr verschie­dener Brüder einfängt. Sie mani­fes­tiert sich, wenn sie ein Fahrrad stehlen, Arsch­ge­weih täto­wieren oder einfach nur mitein­ander sprechen. Das ergibt eine beein­dru­ckende Balance aus humor­vollen und tragi­schen Momenten sowie herz­er­wär­menden und herz­zer­reißenden Szenen. Die Absur­dität der Familie wird unter­haltsam darge­stellt, ohne den respekt­vollen Umgang mit den Brüdern aus den Augen zu verlieren. Das Resultat ist ein zutiefst berüh­render Film über Brüder­lich­keit und Liebe, aber auch über Streit und Verlust – voller authen­ti­scher Einblicke und ehrlicher Worte. – Joschua Schulte

Eine skurrile Liebe zwischen Brüdern. – Die Idee für diese Doku­men­ta­tion kam dem Regisseur Hugo Drechsler spontan, als er das einzig­ar­tige Band der Brüder­lich­keit zwischen dem kürzlich aus der Haft entlas­senen sowie ster­bens­kranken Paultje und seinem Bruder Paul kennen­lernte. Denn trotz der düsteren inzes­tuösen Fami­li­en­ge­schichte, könnte ihre Zuneigung zuein­ander nicht skurriler und herz­er­wär­mender sein. Der Film zeigt auf authen­ti­sche Weise die Tiefen, aber vor allem auch die Höhen ihrer Beziehung, die am besten mit dem Wort Hassliebe beschrieben werden kann. Diese reicht von ausar­tenden trivialen und fast schon komö­di­an­ti­schen Strei­te­reien bis hin zu emotio­nalen Liebes­be­kun­dungen. Dabei bewegt sich der in schwarz-weiß gedrehte Film auf einem schmalen Grad zwischen Drama und Komödie, bei dem man nie weiß, ob man gerade lachen oder weinen soll. – Jannik Janetzko

Versöhnte Söhne. Eine Doku­men­ta­tion der anderen Art. Ein einsamer Mann in einem einsamen Raum, ein kranker Mann mit Partyhut und das »6008 Care System«. Paul und Paul erzählt die rührende Geschichte von zwei Brüdern, welche ihre Beziehung teils gewollt, teils ungewollt wieder aufleben lassen. Auf eine sehr rohe Art und Weise und in schwarz und weiß zeichnet sich sich das Ende und der Anfang dieser neuen Zeit ab. Im Angesicht des Todes ändert sich vieles. Doch zwei Sachen sind von Bestän­dig­keit: Der Humor (nicht zu unter­schätzen!) und, natürlich, die Liebe. Diese kurios-bizarre und unfassbar ästhe­ti­sche Doku­men­ta­tion lässt einen glauben, sie sei Fiktion, doch wenn sie eines ist, dann ist sie die Realität. Das Leben scheint wohl doch noch einige Tricks parat zu haben. Ein Hoch auf Geschwister, ein Hoch auf den Humor, ein Hoch auf die Seriö­sität und, natürlich, ein Hoch auf die Liebe. – Harriet Dierks

Polaroid
Spanien 2024 · R: Irene Corts Curto · Int. Programm 4 · ECIB – Escola de Cinema de Barcelona

Wahrheit oder Pflicht. Das Spiel wird zum Auslöser einer ersten Annähe­rung zwischen Marta und Julia: Ein spie­le­ri­scher Kuss bringt die beiden während eines Sommer­wo­chen­endes mit ihrer alten Freun­des­gruppe in einem idyl­li­schen Landhaus näher. Daraufhin liegt eine unaus­ge­spro­chene Spannung in der Luft. Die Regis­seurin fängt mit ausge­spro­chenem Fein­ge­fühl diesen Moment ein: das Zögern vor einer mutigen Entschei­dung, um heraus­zu­finden, ob mehr als Freund­schaft zwischen ihnen besteht. Besonders die Chemie der beiden Haupt­dar­stel­le­rinnen überzeugt und macht die roman­ti­sche Spannung zwischen ihnen sowie die aufkei­mende Sehnsucht spürbar. Am Ende bleibt nur die Erin­ne­rung – eine Moment­auf­nahme, wie auf einem Polaroid: flüchtig, intensiv und voller unaus­ge­spro­chener Gefühle. – Joschua Schulte

Pragma
Ungarn 2024 · R: Bianka Szelestey · Int. Programm 8 · SZFE – University of Theatre and Film Arts Budapest

Wenn Liebe durch den Magen geht: Die komplexe Beziehung zwischen einer Mutter und ihrer Tochter, die am selben Tag Geburtstag feiern. Statt Freude domi­nieren Konflikte: Die Tochter Lili lebt in ständiger Spannung zwischen dem unver­meid­li­chen Einfluss ihrer domi­nanten Mutter Juli und ihrem inneren Wider­stand, den sie entwi­ckelt. Die insze­nierte Dynamik zwischen Mutter und Tochter offenbart sich in erschre­ckend intimen Details – Lili kann das Essen ihrer Mutter nicht im Magen behalten und versteckt die Essens­reste in der ganzen Wohnung. Die Kamera begleitet die beklem­menden Szenen der ange­spannt verlau­fenden Feier mit nüch­ternen, von trüben Blautönen geprägten Bildern, die Lilis emotio­nalen Still­stand und die inneren Konflikte unter­strei­chen. Der Kurzfilm bleibt jedoch nicht in der Dunkel­heit gefangen. Am Ende funkelt ein Hoff­nungs­schimmer durch: Mutter und Tochter liegen innig beiein­ander– ein leiser, berüh­render Akt des Vers­tänd­nisses und viel­leicht sogar der Vergebung? – Polina Weiser

Was haben fettiges Essen und Familie gemeinsam? Beides kann großes Unbehagen auslösen. Anlässlich des Geburtstags von Lili und ihrer Mutter wird die ganze Verwandtschaft zu einem großen Festessen eingeladen. Schließlich ist in der winzigen Küche kaum noch Platz für all die Leckereien. Anfänglicher Genuss schwingt jedoch rasend schnell in Ekel über, denn Lili schafft es kaum, die Kost ihrer Mutter hinunterzubekommen. Close-ups der Verwandten beim »großen Fressen« erzeugen eine Widerlichkeit, die jeden Appetit vergehen lässt.
Dadurch gelingt es dem Film, Lilis Abneigung gegenüber ihrer Familie spürbar zu machen. Allerdings stehen dem toxischem Verhalten – wenn auch nur wenige – fürsorgliche Momente gegenüber. Auch ihre Mutter scheint Opfer ihrer eigenen Erziehung zu sein. Somit wird nachdrücklich die Schwere und Komplexität von transgenerationalen Beziehungen betont. Pragma ist definitiv sehenswert, Menschen mit sensiblem Magen sollten sich jedoch in Acht nehmen! – Veronika Wagner

Searching for the 5th Direction
Schweiz 2023 · R: Matthias Schüpbach · DACH Programm 3 · HSLU – Hoch­schule Luzern – Design Film Kunst

Searching for the 5th Direction
(Foto: Film­school­fest | Matthias Schüpbach)

Das Erfahren der subjek­tiven Realität. – Die Maya glauben neben den vier bekannten Himmels­rich­tungen zusätz­lich an eine fünfte: das innere Zentrum des Menschen. Die eigene Wahr­neh­mung, die auf die äußere Welt reagiert. Auf diese Reise des subjek­tiven Erlebens nimmt uns der Regisseur Matthias Schüpbach mit, indem er uns mittels einer Kompo­si­tion von 3D-Scans eine frag­men­tierte Realität präsen­tiert. Dabei sind die einzelnen Bilder, die sich ständig neu anordnen und nie still­stehen, für den Betrachter nicht eindeutig zuzu­ordnen und wirken surreal. Genau dadurch gelingt es, das Unter­be­wusst­sein des Menschen zu veran­schau­li­chen und die Welt so zu zeigen, wie sie wirklich ist. Nämlich nicht als eine objektive und klar zu erfas­sende Realität, sondern als eine, die man selbst immer wieder konstru­ieren und dekon­stru­ieren muss. Eine Welt, die subjektiv gelebt und erfahren wird. – Jannick Janetzko

Wie ein schlechter Drogen­trip. Der Expe­ri­men­tal­film beginnt in Egoper­spek­tive in einer unfer­tigen digitalen Land­schaft, die stark an Video­spiele aus den 90er-Jahren erinnert. Ein klares Narrativ fehlt, statt­dessen wird man mit skurrilen Objekten und defor­mierten Menschen konfron­tiert – oder besser gesagt, Menschen­teilen. Oft sind nur einzelne Körper­teile wie Füße oder Gesichter zu erkennen, die verschwimmen oder in sich zusam­men­fallen. Der Film bietet eine surreale Erfahrung, die durch vers­tö­rende und unan­ge­nehme Geräusche an einen schlechten Drogen­trip erinnert. Die Abfolge der Szenen wirkt oft will­kür­lich, so dass ein tieferer Sinn zunächst schwer zu erkennen ist – woraus sich aber viel­fäl­tige Inter­pre­ta­ti­ons­an­sätze ergeben. – Joschua Schulte

There are People in the Forest
Polen 2023 · R: Szymon Ruczyński · Int. Programm 1 · PWSFTviT – Polish National Film, Tele­vi­sion and Theater School

Wenn Menschen durch­sichtig wären, wären wir alle gleich. Manche Dinge sind so einfach zu verstehen, dass sie keine große Erklärung brauchen. Genau so ist es auch bei dem animierten Kurzfilm von Szymon Ruczyński, der mit beacht­li­chem Sound­de­sign, klaren, einfachen Zeich­nungen und einer auffäl­ligen (aber nicht anstren­genden!) Leere arbeitet.
Und eigent­lich gibt es in diesem Film auch nicht wirklich viel zu sagen, da er durch seine visuelle Kraft und die Geräusche für sich selbst spricht. Und obwohl Grenzen trennen sollten, scheinen sie doch zu verbünden. Das Ende? Ein Weg, der ins Nichts führt. Ein kraft­volles poli­ti­sches Statement, welches ganz ohne Sprache viel­sa­gend im Raum steht. Danke! – Harriet Dierks