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287     26 08 2003
david goldblatt: fifty - one years

david goldblatt fifty-one years

eine ausstellung im kunstbau
vom 05.07.2003 bis 12.10.2003

So wirklich bekannt ist der Photograph David Goldblatt in Deutschland erst seit ca. zehn Jahren. Liegt es vielleicht auch daran, dass seine Themen dem europäischen Bürger eher etwas fremd erscheinen? Gerade diese Hürde aber meistert Goldblatt und bringt dem Betrachter Fremdes näher. Seit 1948 dokumentiert er mit der Kamera das Leben in Südafrika. In seinen schwarz-weiß Photographien werden Geschichten aus dem Leben der Schwarzen, der Weißen und der Schwarzen und Weißen festgehalten. Die über 200 Photographien, die derzeit im Kunstbau ausgestellt sind, versetzen den Betrachter in die Welt Südafrikas. Kinder, Mütter, Arbeiter, Kirchengänger, verlassene, zerstörte Slums oder die leere Ödnis in den Wohnungen weißer Wohlhabender.
   
südafrikanische
heimat



Die Thematik des Zusammentreffens von Arm und Reich, von europäischer und nicht-europäischer Kultur, von Langeweile und Hoffnungslosigkeit ist zwar nicht neu, aber die Art und Weise, wie sie erzählt wird und dass die Problematik in jedem Bild mit schwingt, ist der Grund, weshalb man sich in Goldblatts Photographien verliert und in der eigenen Vorstellung in der südafrikanischen Welt weitergeht. Das Problem der Apartheit war in der Heimat Goldblatts alltäglich. Durfte es deswegen akzeptiert werden? Die Ausstellung ist zeitlich und thematisch untergliedert. In den früheren Jahren seiner photographischen Tätigkeit überwiegen öffentliche Straßenszenen. Es folgen Portraits weißer Afrikaner bei ihren freizeitlichen Aktivitäten, schwarzer Bergarbeiter in den Minen oder Aufnahmen aus den Stadtteilen der Schwarzen und aus denen der Weißen. Auf manchen Photos sind Schwarze und Weiße zusammen zu sehen, beispielsweise ein kleiner weißer Junge mit seinen jungen schwarzen Kindermädchen. Und dann wird einem klar, dass es allein die Farbe der Haut ist, die über die Art des Lebens der Menschen entscheidet.

andrea heister



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