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26 08 2003
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david goldblatt: fifty - one years
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So wirklich bekannt ist der Photograph David Goldblatt in Deutschland erst seit ca. zehn Jahren. Liegt es vielleicht auch daran, dass seine Themen dem europäischen Bürger eher etwas fremd erscheinen? Gerade diese Hürde aber meistert Goldblatt und bringt dem Betrachter Fremdes näher. Seit 1948 dokumentiert er mit der Kamera das Leben in Südafrika. In seinen schwarz-weiß Photographien werden Geschichten aus dem Leben der Schwarzen, der Weißen und der Schwarzen und Weißen festgehalten. Die über 200 Photographien, die derzeit im Kunstbau ausgestellt sind, versetzen den Betrachter in die Welt Südafrikas. Kinder, Mütter, Arbeiter, Kirchengänger, verlassene, zerstörte Slums oder die leere Ödnis in den Wohnungen weißer Wohlhabender. | |
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Die Thematik des Zusammentreffens von Arm und Reich, von
europäischer und nicht-europäischer Kultur, von Langeweile und Hoffnungslosigkeit
ist zwar nicht neu, aber die Art und Weise, wie sie erzählt wird und
dass die Problematik in jedem Bild mit schwingt, ist der Grund, weshalb
man sich in Goldblatts Photographien verliert und in der eigenen Vorstellung
in der südafrikanischen Welt weitergeht. Das Problem der Apartheit
war in der Heimat Goldblatts alltäglich. Durfte es deswegen akzeptiert
werden? Die Ausstellung ist zeitlich und thematisch untergliedert. In
den früheren Jahren seiner photographischen Tätigkeit überwiegen öffentliche
Straßenszenen. Es folgen Portraits weißer Afrikaner bei ihren freizeitlichen
Aktivitäten, schwarzer Bergarbeiter in den Minen oder Aufnahmen aus
den Stadtteilen der Schwarzen und aus denen der Weißen. Auf manchen
Photos sind Schwarze und Weiße zusammen zu sehen, beispielsweise ein
kleiner weißer Junge mit seinen jungen schwarzen Kindermädchen. Und
dann wird einem klar, dass es allein die Farbe der Haut ist, die über
die Art des Lebens der Menschen entscheidet.
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