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besprechung die wüste lebt
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Daß sich weite Teile Nordafrikas in grauer Vorzeit nicht nur
als eine unwirtliche Stein- und Sandwüste sondern als fruchtbare, mit großen
Wasserflächen bedeckte Landschaft präsentierten, dürfte einem breiteren
Publikum spätestens seit dem Kinofilm „Der englische Patient" bekannt
sein. Der Held des Filmes entdeckt im ägyptischen Teil der libyschen Wüste
alte Höhlenmalereien mit schwimmenden Menschen. Das historische Vorbild,
der ungarische Flieger und Wüstenforscher Ladislaus Almasy, leitete Anfang
der 30er Jahre mehrere Expeditionen in der damals weitgehend unerforschten
oder wieder vergessenen libyschen Wüste und schildert seine Erlebnisse in
seinem Werk "Der Schwimmer in der Wüste". |
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Ein weiteres Teilgebiet der Sahara, im Süden Libyens, erlebte in
den letzten 2 Millionen Jahren immer wieder Zeiten mit relativ feuchtem
Klima in denen günstige Lebensbedingungen für Mensch und Tier entstanden.
Die Gebirgszüge waren teilweise bewaldet, an Flüssen und größeren Seen
lebten Krokodile und Flußpferde – Zeugnis von diesem "paradisischen"
Zustand geben die Felsbilder in den Gebirgen Messak Sattafet und Messak
Mellet. |
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Dieser tiefgreifende Wandel spiegelt sich in den Felsbildern und wird
in der Ausstellung klar hervorgehoben: Stand anfangs die naturalistische
Darstellung der Großtiere (Elefanten, Nashörner, Auerochsen, Büffel, Giraffen,
Strauße, Antilopen usw.) im Vordergrund - ein Vergleich zu den steinzeitlichen
Höhlenmalereien in Spanien und Südfrankreich bietet sich an - so zeigte
man später die Jagdmethoden der vorzeitlichen Bevölkerung. Der Mensch
wird dabei im Verhältnis zu den mächtigen Wildtieren unverhältnismäßig
klein und skizzenhaft abgebildet. Als Waffen standen ihm Pfeil und Bogen,
Speere und Spieße, Schleudersteine, Fangschlingen und Fangsteine zur Verfügung
– während der neolithischen Epoche unterstützten den Jäger domestizierte
Hunde. Aus dieser Zeit stammen die Abbildungen der klassischen Haustiere
wie Rinder (deren Stammvater der Auerochse war), Ziegen und Schafe. Der
Mensch rückt nun mehr in den Mittelpunkt der Darstellungen – Familienszenen,
tanzende Kinder, Frauen und Männer beim Melken, Pflügen und Säen. Oftmals
prunkvolle Kleidung, Haartracht und Kopfbedeckungen werden detailliert
hervorgehoben. Hunderte von Theriomorphen (Mensch-Tier-Wesen) wie z. B.
der furchterregende Lycaon, der den Kopf des Hyänenhundes auf seinen verstummelten
menschlichen Gliedmaßen trägt, geben einen Einblick in die mythologische
Gedankenwelt der vorzeitlichen Menschen und bilden den Abschluß der Felsbilder
und der Ausstellung. (Der Katalog kostet DM 12,-. Der Bildband "Das Geheimnis der Wüste" von Rüdiger und Gabriele Lutz 98,- DM)
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