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besprechung der himmel über freising und münchen
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Ihre erste Assoziation zum Thema Himmelfahrt? Höchstwahrscheinlich
denken Sie an "Christi Himmelfahrt" und "Maria Himmelfahrt" - zwei
bedeutende Termine im christlichen Kirchenkalender. Schließlich feiert
man Christi Himmelfahrt - eines der ältesten christlichen Feste überhaupt
- bereits seit Beginn des 5. Jahrhunderts. "Als er (Jesus) das gesagt hatte, wurde er vor ihren Augen emporgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf und entzog ihn ihren Blicken. Während sie unverwandt ihm nach zum Himmel emporschauten, standen plötzlich zwei Männer in weißen Gewändern bei ihnen und sagten: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und schaut zum Himmel empor? Dieser Jesus, der von euch ging und in den Himmel aufgenommen wurde, wird ebenso wiederkommen, wie ihr ihn habt zum Himmel hingehen sehen." (Apg,1,9-11). Zahlreiche bildliche Darstellungen nehmen auf diese "Schilderung"
Bezug. Im katholischen Bayern, dem Paradies der Barock- und Rokokokirchenanhänger
begegnen sie uns auf Schritt und Tritt: |
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Wie leicht verständlich scheinen dagegen die Bilder, Objekte, Performances und Installationen von Geoffrey Hendricks zu sein. Seit Mitte der 60iger Jahre fesselt ihn die Auseinandersetzung mit dem Himmel so sehr, daß er sogar Alltagsgegenstände (und sich selbst) mit dem "Himmel" überzieht, d.h. sie mit den entsprechenden Farben blau und weiß bemalt. In Freising präsentiert er seine Sky Boots (Merkur trug einst geflügelte Schuhe), mehrere Himmelsgemälde wie Sky to the South und fünf Installationen - so zum Beispiel Moonladder/Spine aus dem Jahre 1995. Mit Jacobs Traum wurde die Leiter zum Symbol für die Verbindung von Himmel und Erde - sie ist stets ein wichtiger Bestandteil von Hendricks' Installationen. Yvonne Lee Schultz, auch sie eine Künstlerin, die sich allein
der Darstellung des Himmels widmet, schafft eine alternative Verbindung
zum Himmel: Den Himmelstransport per Lastwagen. Entziehen können wir uns sicher nicht den 84 überdimensionierten Glasaugen im Saal der toten Blicke von Raimund Kummer. Täuschend realistisch in verschiedenen Farben, mit teilweise erweiterten Pupillen, jedoch dem Schutz ihrer Lider beraubt, liegen die Augen auf weißen Sockeln in vier Reihen am Boden. Das Auge als Fenster der menschlichen Seele, als Symbol Gottes - mit den Augen wurden die Apostel dereinst Zeuge der Himmelfahrt Christi, bevor eine Wolke das Geschehen verbarg. |
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Gleichermaßen rätselhaft erscheint uns die Umgestaltung der ehemaligen
Küche des Hauses (unterhalb der Kapelle liegend). In mehreren hintereinander
gestaffelten Bahnen hat Magdalena Jetelová transparente Wände
aus Kunsthaar angebracht. Das architektonische Gefüge des Raumes ist
nicht mehr zu erkennen. Geheimnisvolle Stimmen in babylonischem Sprachgewirr,
das sich nicht entziffern läßt, verstärken das Gefühl der Desorientierung,
welches sich automatisch einstellt. Vom anderen Ende des Raumes, hinter
den Haarwänden verborgen, fällt uns ein grau-blauer Lichtschein entgegen
- was versteckt sich dort? Dürfen oder sollen wir die Haarschleier
durchschreiten? Wurde diese Variante der sinnlichen Wahrnehmung des
Kunstwerkes eingeplant? Die Versuchung war groß, zu groß. Es wurden längst nicht alle Facetten der künstlerischen Umsetzung zum Thema Himmelfahrt genannt - abschließend möchten wir noch auf die Künstler James Lee Byars, Gina Lee Felber , Kim Keever, Thomas Lehnerer, Michael Witlatschil , Thomas Emde, Christina Kubisch (Karmelitenkirche) sowie auf das Gemeinschaftsprojekt von Markus Allmann, Amandus Sattler, Ludwig Wappner, Alexander Beleschenko, Lutzenberger u. Lutzenberger, M+M und Matthias Wähner verweisen.
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