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besprechung modern beauty - tschechische avantgarde - photographie, 1918-1948
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Die Neue Sammlung bietet durch die Ausstellung „Modern Beauty" einen Einblick in die Photographie der zwanziger Jahre. Ausgehend von der Kunstmetropole Prag nähert sich die Ausstellung „Modern Beauty" einem bisher stark vernachlässigtem Bereich der Photogeschichte. Bedingt durch die politische Situation der 30´er Jahre, dem zweiten Weltkrieg und dem „Eisernen Vorhang", erfuhr die tschechische Moderne keine besondere Beachtung und ihr Beitrag zur Entwicklung der westeuropäischen Avantgarde geriet in Vergessenheit. Die Neue Sammlung - selbst aus dem Aufbruchsgeist der Moderne hervorgegangen - bietet als einziges Museum im deutschsprachigen Raum eine vollständige Übersicht über die tschechische Avantgarde Photographie. „Modern Beauty", „New Beauty" wurde die „neue Sicht der Dinge" betitelt. Jene Avantgarde wurde aus dem Geist der 20´er Jahre geboren, der nach Ende des ersten Weltkriegs von einer Aufbruchsstimmung geprägt war, eine bedingunslose Erneuerung der Dinge forderte und den Bruch mit der Tradition heraufbeschwor. Alles moderne und technische galt „Schön". „Flugzeugtechnik, Oceanliner und Glühbirne" gehörten zu den schönen neuen Bildwelten, wurden von Karel Teige - der Leitfigur der tschechischen Avantgarde - zu Schlagwörtern geprägt und weltweit assimiliert. Vom multikulturellen Prag der 20 ´er Jahre, eine der vielen Kunstmetropolen Europas gingen Impulse aus, welche durch den Austausch mit anderen europäischen Kunstströmungen zu einer Erneuerung der Kunst und vor allem der Photographie führten. Die wichtigste Prager Künstlergruppe „Devetsil" erklärte 1922 auf internationaler Ebene im „Lifemagazin: An Anthology of the New Beauty", Film und Photographie zum wichtigsten Medium der Kunst. Ebenfalls betonte Karel Teige die Rolle von Film und Photographie für eine neue Sicht der Dinge. Teige schrieb ein Jahr später: „Neue Formen der Kunst entstehen jeden Tag; das schönste Gedicht: Telegramm und Photographie." 1924 wurde das „Surrealistische Manifest" proklamiert. „Form follows Function" wurde zum Leitprogramm der Avantgarde. Die Photographen suchten nach einer neuen Ausdrucksform, beeinflußt von verschiedenen Kunstrichtungen wie Dadaismus, Kubismus, Surrealismus und Konstruktivismus. 150 Photographien und 50 Bücher von 30 unterschiedlichen Künstlern- darunter Karel Teige, Josef Sudek, Frantisek Drtikol u.a.- zeigen den Facettenreichtum und die unglaubliche Innovation der tschechischen Avantgarde-Photographie, die einen regen Austausch mit den westeuropäischen Kunstströmungen pflegte. |
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