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besprechung rupprecht geiger die erste
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In der Waßermann Galerie wurde vergangene Woche schon die
erste eröffnet - Die erste Ausstellung anläßlich
Geigers 90sten Geburtstag. Es folgt diese Woche der Lembachhaus-Kunstbau
und die Galerie Walter Storm nächste Woche. Ein Heimsieg
bestimmt jedesmal, handelt es sich doch um einen Namen, der schon
zu lexikalischen Ehren gelangt ist. Ausgebildet als Architekt und bis 1962 aktiv als solcher tätig, widmete er sich nebenher, und danach ausschließlich, der Malerei bzw. der Farbe. Als Mitglied der Künstlergruppe Zen 49 setzte er sich im Nachkriegsdeutschland für die ungegenständliche Kunst ein. Im Grunde genommen verfolge er keinen malerischen, sondern einen philosophischen Ansatz, so Geiger in einem Interview mit dem Münchner Merkur (Nr.19, 24.01.98). Maler verfolgten das abstahierende Vermögen der Farbe; er hingegen beschäftige sich mit der Farbe nach dem Stadium der Abstraktion. Farbe gilt ihm als ein Element, Luft und Licht ebenbürtig und ebenso eigenwillig. Zusammenspiel und Wirkung der Farbe interessieren ihn. Die Auswahl kleiner Formate in der Waßermann Galerie läßt den Betrachter zunächst zwiespältig dastehen. Einerseits lassen selbst die geringen Ausmaße die Farbwucht des Oeuvres spüren und sprühen in den Raum. Der dicke Farbauftrag, der durch eine leichte Aufhellung zu einem Rand hin moduliert wird, läßt die Substanz der Farbe physisch spüren. Die rauhe Struktur der Oberflächen gibt eine Vorstellung von der Dichte der Tönung, der komprimierten Pigmente. Andererseits schränken die geringen Ausmaße die Wirkung ein. So stark die Tableaus auch strahlen, sie können nicht an die Leistung der großen Leinwände heranreichen und erscheinen eher wie eine Vorschau auf die Hauptschau, die man im Kunstbau erwarten darf. Die, dem Galerienraum angepaßten Formate werden zu Statthaltern für das Eigentliche, zu Ausschnitten anstelle von eigenwertigen Werken. Aus diesem Grund zieht man letztendlich allen dort preisgebotenen Originalen das große handsignierte Poster als veritables Ersatzstück vor - sowieso das für Normalsterbliche einzig erschwingliche Exponat. | |
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