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Wieder einmal war die ausgestellte Kunst die schönste Nebensache
der Welt, leichte Kost angesichts Wein mit Thunfischtost. Nicht
ganz zu unrecht, denn die Cyberschönheiten von Mischa Klein
sind wirklich so aalglatt und eiskalt, daß man schon eines
Gläschens bedarf, um sich daran zu wärmen. Klein aber
sehenswert dagegen die Postkartenarien von Beatrix von Hagen,
die aber im separéeartigen Kämmerlein aufgrund des Andranges
fast nicht mehr zu genießen waren. Positiv fiel allen
auf, daß erst gar nicht versucht wurde, das Publikum mit
Ansprachen oder gar Vorträgen zu belämmern. Zwar handelte
es sich durchaus um selbsterklärende Werke, einen Hinweis
auf die Großartigkeit der Galeriengründung hätte
man aber gerne in Kauf genommen. Allein in solch zentraler Lage
derartige Räume aufzutreiben, wäre einen Applaus wert
gewesen. Stattdessen entwickelte sich die Eröffnung zeitgemäß
zum Event (siehe dazu auch die Podiumsdiskussion vom 29.3. im
Rathaussaal) und laute Musik führte gewiß auch an
diesem Ort wieder einmal zu einem besseren Kunstverständnis.milena greif |