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besprechung hello? ... hello! ... are you listening... |
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Etwas über 42 Kilometer war die Distanz, die die Botschaft zurücklegen mußte, um vom Absender an das Ohr des Adressaten zu gelangen. Bekanntlich war die Nachricht eine positive, was dem Medium, durch das die Botschaft transportiert wurde jedoch nichts half: Die Legende will es, daß der Läufer verstarb, nachdem er die frohe Botschaft vom Sieg der Griechen gegen Perser 490 v. Chr., nach einem mehrstündigen Dauerlauf, überbrachte. Spätestens die Erfindung der Telegrafie führte zu einer gänzlich neuen Form der Kommunikation, bei der sowohl die körperliche Präsenz der Botschaft wie ihres Überbringers aufgehoben wurde. In rasanter Geschwindigkeit konnten nun schriftliche Nachrichten übermittelt werden, nachdem sie erst kodiert und später dekodiert wurden. Es ist sicherlich kein Zufall, daß die Entwicklung der Telegrafie historisch zusammenfällt mit der französischen Revolution. Heute, im Informationszeitalter, steht das Internet, die neueste mediale Errungenschaft, für die demokratischte Form der Kommunikation. Das Internet ist politisch und wirtschaftlich frei und offen für jedermann - vermeintlich. |
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Zwischen Telegrafie und Internet liegen wesentliche Schritte der Informations- und Kommunikationstechnologie, die die Gesellschaft entscheidend geprägt haben. Die Ausstellung im Haus der Kunst, zusammengestellt von der freien Kuratorin Susanne Meyer-Büser und dem hauseigenen Kurator Bernhart Schwenk zeigt künstlerische Arbeiten der späten 90er Jahre. Nur selten geht es zentral um den Stellenwert des klassischen Bildes
im Spannungsfeld der medialen Vielfalt, wie etwa bei Rémy Zaugg oder Heimo
Zobernig. Die Ausstellung fokussiert den Blick wesentlich auf die Kommunikationsmedien
Fernsehen und Telefon. Rirkrit Tiravanija etwa plazierte an diversen Orten
im Haus der Kunst Telefone innerhalb einer lauschigen Sitzgruppe aus Pappmöbeln.
Die Ausstellungsbesucher nehmen hierdurch freudig Kontakt miteinander
auf, freilich ohne zu wissen, mit wem sie wirklich kommunizieren. |
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Mit den Folgen der Kommunikations- und Informationstechnologien auf die körperliche, zwischenmenschliche Kommunikation setzen sich vor allem die Werke Tony Ourslers, Mike Kelleys, Janet Cardiffs und Sam Taylor-Woods auseinander. Ourslers autistische Puppen (‘We Have No Free Will’) verunsichern wieder einmal (da in München schon mehrfach präsentiert: Sammlung Götz bzw. Galerie Biedermann) den Betrachter durch ihr Unvermögen sich auszutauschen. Kelley erinnert an die Konditionierung in der Kinderstube. Auch Cardiffs sinnliche Installation ‘To Touch’ spielt mit der Erwartungshaltung und der Imaginationsfähigkeit des Betrachters, ebenso wie Taylor-Woods Videoinstallation ‘Atlantic’. Der Betrachter wird Zeuge eines Zwiegesprächs zwischen einer jungen Dame und einem Herrn, ohne jedoch vom Gesprächsinhalt etwas mitzubekommen. Nur Gesprächsfetzten dringen an sein Ohr, der Rest geht im Geräuschpegel des Restaurants unter, in dem sich das Paar befindet. Der Betrachter lauscht neugierig und versucht die Körperspache zu lesen wobei er sich seines Voyeurismus gewahr wird. Emotionen in der Öffentlichkeit zu zeigen, ist peinlich; diese bei anderen wahrzunehmen offenkundig auch. Die Ausstellung hat nicht den Anspruch, die künstlerischen Auseinandersetzungen zum Thema Kommunikation in enzyklopädischer Vollständigkeit aneinanderzureihen. Insofern animiert die Talk.Show, nach weiteren Aspekten in unserer Welt zu suchen und unseren Umgang mit neuen Technologien zu befragen. Der soziokulturelle Wandlungsprozeß in dem wir uns befinden, ist entscheidend geprägt durch die Arten und Möglichkeiten der Kommunikation. Daher weitet sich die Ausstellungsthematik automatisch auf unseren Umgang mit dem Internet aus. Insofern ist es kein Defizit der Ausstellung, sich diesem Thema nicht entsprechend genähert zu haben; einzig von den Katalogbeiträgen hätte man es jedoch erwarten können. |
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