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besprechung scharfe schüsse auf schnelle autos |
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Der Fotograf Zoltán Glass galt als Draufgänger. Er liebte die schnellen
Autos, die er für Daimler-Benz fotografierte, genauso leidenschaftlich,
wie die schönen Frauen, mit denen er die Autos nicht nur zu Werbezwecken
garnierte. Zwischen der Anziehungskraft dieser beiden Motive entspinnt
sich ein wesentlicher Teil seines Werkes, das in den dreißiger Jahren
in Berlin entstand. Diesen Leidenschaften huldigte er noch, als er
in den sechziger Jahren in London ein eigenes Studio führte: dort
verschoss er einmal über 80 Filme von einem Mercedes „Flügeltürer“,
den er ins Atelier gefahren hatte. Auf jeder dieser Aufnahmen ist
das heiße Gefährt mit einem oder mehreren nackten Mädchen bestückt. |
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Nachdem Zoltán Glass in seiner Geburtsstadt Budapest Jobs vom Hafenarbeiter bis zum Bühnenbildner versah, ging er 1925 nach Berlin und arbeitete als Bildredakteur. Angeblich haben ihn die schlechten Aufnahmen, die er dort abgeliefert bekam, derart verärgert, dass er selbst zur Kamera griff - und schnell reüssierte. Wenig später wechselte er als Fotoreporter zum Berliner Tageblatt und gründete zwei Bildagenturen, wovon sich eine auf Automobil-Aufnahmen spezialisierte. 1936 musste er als Jude nach London emigrieren, wo er erst zwölf Jahre später wieder als Fotograf tätig werden konnte. Zu dem Zeitpunkt, so heißt es, wollte er endlich einmal richtig viel Geld verdienen. So arbeitete für die Werbung, für Zeitungen und wieder für die Autoindustrie. 1964 konnte er es sich leisten, sich in Südfrankreich zur Ruhe zu setzen. Trotz seines umfangreichen Nachlasses, ist über sein Leben noch nicht mehr bekannt. Bis 6.6., Odeonsplatz/ Ecke Briennerstraße , Mo-Fr 10-19 Uhr, Sa, So, Feiertag 10-16 Uhr milena greif
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