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grete stern
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Die Ausstellung in der Villa Stuck thematisiert ausschließlich Grete Sterns Werk seit ihrer Emigration 1935 nach Argentinien. Es wird ein Querschnitt ihrer Arbeiten in Argentinien präsentiert, der von ihren surrealistisch anmutenden Fotomontagen und Portraits über malerische Pflanzen -und Blumenstilleben bis hin zu Reportagefotografien und Stadtansichten Buenos Aires’ reicht. | |
und portraits
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Besonders die Fotomontagen und Portraits, die an die gemeinsame
Arbeit mit Ellen Auerbach in dem Fotostudio „ringl + pit“
erinnern, stechen hervor. Die Fotomontagen Ende der 40er
Jahre, die die fotografische Illustration der interpretierten
Texte der Serie „Die Psychoanalyse wird Ihnen helfen“ in der
Frauenzeitschrift „Idilio“ darstellen, faszinieren durch ihre
Zeichenhaftigkeit, die nicht nur auf eine Wirklichkeit außerhalb
des Bildes verweisen, sondern auch auf eine andere Welt, als
der von uns rational erfaßbaren. Betrachtet man Bilder
wie „Elektronische Haushaltswaren“ oder „Made
in England“ auf der semiotischen Ebene wird der erweiterte
Begriff von Wirklichkeitsreproduktion, den Grete Stern hier anklingen
läßt, deutlich. Die Auffassung von Fotografie in der
Funktion von Reproduktion, hat sie von ihrem Bauhauslehrer, Walter
Peterhans, übernommen und in diesen Fotomontagen weiterentwickelt.
Wenn Fotografie eine nicht reale Welt, die der Träume, reproduzieren
soll, dann nur mit den Mitteln der Zeichen, die, jedes für
sich, bedeutungsbeladen sind und erst im gemeinsamen Zusammenspiel
einen neuen Kontext bilden. Die hierzu gewählte Technik
der Fotomontage und die Art ihrer Handhabung weist Grete Stern
als eine herausragende Fotografin aus. Stark an die funktionale Auffassung der Fotografie des Bauhauses anlehnend, unterscheiden sich die Portraitbilder gerade von den Landschafts- und Städteaufnahmen. Das Melancholisch-Ernsthafte, das von diesen Portraitaufnahmen ausgeht, zeigt ihre Stärke. Die sensibel hinter die Fassade des Gesichtes schauenden Aufnahmen zeigen das Wesen und Schicksal der einzelnen Person. Durch ihre untheatralische Präsentationsform und Technik, durch die die Menschen seltsam farblos und flach erscheinen, schafft die Fotografin eine Direktheit im Ausdruck, die nicht von dem direkten Blick in die Kamera stammt, sondern von der Gesamtpräsenz der Menschen im Bild. |
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Einen neuen Abschnitt von Fotografie beginnt Grete Stern mit
ihrer sozialkritischen Reportagefotografien Mitte der
60er Jahre, in der sie das Leben der „Indios di gran chaco“ darstellt.
Gerade die Arbeiten seit den 60er Jahre unterscheiden sich grundlegend
von ihrem Frühwerk. Die Kraft und Funktionalität ist
der harmonischen, beobachtenden Wiedergabe von Wirklichkeit gewichen.
Ihre subtiles Gespür für Stimmungen und Beziehungen
innerhalb des Bildes kommt auch hier zum Ausdruck. Extra zur
Eröffnung der Ausstellung ist Ellen Auerbach aus den USA
angereist. Sie erzählte lebhaft Geschichten aus der gemeinsamen
Zeit im Studio „ringl + pit“, die das gegenseitige Beeinflussen
der beiden Bauhausschüler näher beleuchten und Lust
macht, mehr aus dieser Zeit zu sehen, da die Arbeiten, die im
Studio "ringl + pit" entstanden sind wohl ihre stärksten
waren. Leider findet die Ausstellung in den unteren Räumen
der Villa Stuck statt, da die übrigen von der Jubiläumsausstellung
Franz von Stucks
belegt sind. |
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