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magazinartikel jeff wall - about his own work
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1996 erhielt der kanadische
Photokünstler Jeff
Wall als erster Preisträger den neu gestifteten "Kunstpreis
der Kulturstiftung der Stadtsparkasse München für bildende
Kunst". Die Vergabe des Preises beinhaltete eine Ausstellung im Kunstbau
Lenbachhaus, die unter dem Titel "Jeff Wall. Space and Vision" vom 23.1.1996
bis 13.1.1997 gezeigt wurde. Außerdem schloß die Verleihung
des Preises die Abhaltung einer Lehrveranstaltung an der Akademie der
bildenden Künste mit ein. Jeff Wall kam dieser Prämisse in
einer, zum Leidwesen der Studenten, kurzen Blockveranstaltung in der
zweiten Juniwoche entgegen. Eine verständlicherweise kurze Veranstaltung,
hält man sich seine Dokumentateilnahme und die bevorstehende Ausstellung
im Museum of Contemporary Art (MOCA) in Los Angeles im Juli 1997 vor
Augen. Eine zweitägige Besprechung von Studentenarbeiten folgte
auf zwei öffentlich zugängliche Diavorträge mit anschließender
Diskussion.
Unter dem Titel "Art-Photographie & After- & after that" referierte Jeff Wall am zweiten Juni über Einflüsse auf sein Werk seitens "streetphotographie", Film-,Video- und Computerkunst sowie Arbeiten von Künstlern vergangener Epochen, etwa Caravaggio oder Delacroix. Am dritten Juni sprach "Jeff Wall about his own work" seit Ende der 70-er Jahre. Jeff Wall zerlegte sein Werk anhand von 48 Dias innerhalb zweier intensiver Stunden methodisch, motivisch und inhaltlich. Inhaltlich sprechen seine Arbeiten größtenteils soziale
Aspekte an, wie etwa die Diskreminierung anderer Rassen in "Mimic"(1982)
oder die Situation der kanadischen Ureinwohner in "bad goods"(1985).
Meist geschieht dies "en passent", also nicht auf den ersten Blick
oder durch den Titel der Arbeit ersichtlich, sondern durch genaues
Beobachten der Bilddetails. Als Vertiefung des chronologischen Diavortrags von Jeff Wall empfiehlt sich der von Kerry Brougher herausgegebene, standartwerkqualitative Katalog der derzeitigen Jeff Wall-Wanderausstellung, die u.a.im MOCA vom 13.7 bis 5.10.1997 zu sehen ist. Jeff Wall wird in München u.a. von der Galerie Rüdiger Schöttle vertreten, der seinen Arbeiten zuletzt 1994 eine Ausstellung widmete. Zum Bestand der Staatsgalerie Moderner Kunst, München zählt mit "Eviction Struggle",(1988, 229 x 414 cm) eines der Hauptwerke der landscapes. |
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Nachlese von claus semerak |
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