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magazinartikel
zuhause ist es doch am schönsten

albert weis

eine ausstellung in der galerie köstring/maier und im innenhof der tiefbau-berufsgenossenschaft
von 28.06.1997 bis 27.07.1997

Die Wechselwirkungen zwischen Privatheit und Öffentlichkeit, die Spiegelung des privaten in den öffentlichen Raum, sind Thema der Arbeiten von Albert Weis.

Derzeit mehrfach zu sehen, zweimal mit „ECHO“ und „KINTOPP“ in der Galerie Köstring/Maier, Oettingenstr. 30 RGB, und als Tip zu unterschiedlichen Jahreszeiten mit dem Kunst-am-Bau-Projekt „zuhause ist es doch am schönsten“.

   
öffentlich


Letztgenanntes wurde am 30.6.1997 im Innenhof der Tiefbau-Berufs-Genossenschaft in der Landsbergerstraße 309 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. 250 qm Grundrisse einer angrenzenden Wohnanlage sind in Form von Betonfundamenten, die an Siedlungsreste antiker Ausgrabungen oder barockale Bankett-und Bozettgärten erinnern lassen, in den Innenhof der TBG gespiegelt.Öffentlich zugängliche und private, öffentlich unzugängliche Situationen sind hier verschränkt. Öffentliches und Privates findet in gespiegelten Privaträumen öffentlich statt.

   
gespiegelt


Die spezifishe räumliche Situation der Galerie Köstring/Maier bildet nahezu immer den Ausgangs-und Ansatzpunkt für die Arbeiten der ausstellenden Künstler. Albert Weis nimmt in „ECHO“ die Form, Größe und Anordnung der Fensterflächen des Galeriehauses in Spiegeln auf, die er an die Innenwand der Galerie plaziert hat. Diese „Spiegelgalerie“ reflektiert die öffentliche Welt außerhalb der Galerie in die „private“ Sphäre des Innenraumes der Galerie - ihrerseits Schnittstelle, Reflektions- und Vermittlungsort zwischen Publikums-Öffentlichkeit und Künstler-Privatheit.
So wird „ECHO“ nicht nur zur Visualisierung des räumlich gebundenen Dialogs Künstler - Betrachter sondern der Vermittlungsaufgabe öffentlicher und privater Kunstinstitutionen.

Parallell zu „ECHO“ wird in der Galerie Köstring/Maier das Auflagenobjekt „KINTOPP“ präsentiert, eine Serie von 10 Bildbetrachtern, die eigentlich im touristischen Kontext für die Wiedergabe historischer Sehenswürdigkeiten verwendet werden. Diese Erwartungen an Spektakuläres werden insofern enttäuscht, als in „KINTOPP“ alltägliche Begebenheiten, Privates im Öffentlichen Raum erzählt werden. Da die Erzählstruktur in „Kintopp“ fragmentarisch ist, liegt es am Betrachter, diese Elemente selbst zu ergänzen.

   

Claus Semerak



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