ARTECHOCK
FILM-INFO
ARTECHOCK | |
|
Arabischer Dokumentarfilm:
AL HAYAT AL YAWMIYYA FI QARAYTIN SOURIYYA / Alltagsleben in einem syrischen DorfOmar Amiralay |
 Herkunft: | Syrien 1974 |
| Material: | 35 mm, s/w |
| Dauer: | 90 Minuten |
| Inhalt: |
Der Regisseur und sein Team verbrachten mehrere Monate in einem Dorf, um die Reaktion der Bauern auf das Experiment der von der syrischen Regierung eingeleiteten Landreform aufzuzeichnen. Der Film zeigt die gesamte Struktur des Dorfes auf und definiert ihre soziale, wirtschaftliche und politische Lage. 80 Prozent der Bauern sind Analphabeten, die medizinische Versorgung ist mangelhaft. Das Kräfteverhältnis zwischen Regierung und ansässigen ehemaligen Landbesitzern einerseits sowie den Bauern andereseits ist die Grundlage, auf der Amiralay seinen Film aufgebaut hat, zu dem der Schriftsteller Sadala Wannous den Stoff lieferte. Amiralay zeigt uns, wie die Landbesitzer ihre Macht innerhalb der neuen politischen Struktur zurückgewonnen und damit jegliche sozialistische Entwicklung blockiert haben.
|
| Regie: | Omar Amiralay |
| Buch: | Sadala Wannous |
| Kamera: | Hazem Bay'a, Abdo Hamzé |
| Produktion: | Generalorganisation für Film in Syrien, Damaskus Mit Beteiligung der Einwohner des Dorfes Al Mouwayleh |
| Verleih: | Freunde der Deutschen Kinemathek e.V., Welserstraße 25, D-10777 Berlin, Tel. 030-211 17 25, Fax. 030-218 42 81 |
|
Die Autoren zu ihrem FilmWir haben immer die Meinung vertreten, daß der Film in unseren Ländern ein Dokument sein müßte, das die Realität darstellt, sie mit Strenge und Bewußtsein untersucht. So würde der Film zu einem Spiegel, in welchem der Zuschauer sich selbst erkennen kann und so seine Lage und Möglichkeiten zu ihrer Veränderung begriff. Ebenso haben wir die Ansicht vertreten, daß der Film unserer Länder sich vom Zwang zum Geschichten-Erzählen befreien müsse, um tiefer in das Alltagsleben einzudringen, Zeugnis abzulegen von diesem Leben, die Probleme der Menschen und ihre reale Situation deutlich zu machen. Wir haben so argumentiert, ohne selbst etwas praktisch zu Verwirklichung dieser Ziele zu tun, da wir von unserer Verwaltung gefesselt waren. Eines Tages haben wir uns aber entschlossen, unsere Ideen anzuwenden. Wir bewaffneten uns mit einer Kamera, entschlossen, auf das syrische Land zu gehen, um dort das Alltagsleben in einem Dorf unter Einschluß aller Aspekte und Probleme zu filmen. (...) Es galt, ein Dorf auszuwählen nicht wegen seiner Besonderheit, sondern weil es die Gesamtheit der Probleme des Landes veranschaulichte. (...) Unsere Wahl fiel schließlich auf ein Dorf am Ufer des Flusses Khabour, das Al Mouwayleh hieß. Wir begaben uns dreimal nach Al Mouwayleh, im April 1971, im Juni-Juli 1971 und im März-April 1972. Während dieser drei Perioden lebten wir zusammen mit den Einwohnern des Dorfes. Wir nahmen Anteil an ihren Problemen und vertieften unsere Kenntnisse von ihren sozialen und wirtschaftlichen Lebensbedingungen.Beim Fortschreiten der Arbeit wurde uns die Schwierigkeit dieses Unternehmens klar; es war ein wirkliches Experiment. Wir begannen mit den winzigsten Details. Die offiziellen Statistiken konnten uns nicht viel helfen, sie waren zu spärlich oder überhaupt nicht vorhanden. Wenn wir allerdings die Probleme unmittelbar angingen, dann ergaben sich entweder flagrante Widersprüche oder Schlußfolgerungen, die für uns noch nicht klar erkennbar waren. Unsere Arbeit brachte uns oft dazu, jede Ästhetik aufzugeben, um das filmische Dokument intakt zu lassen. Es kam uns darauf an, die komplexe Realität zu entdecken. Wir verstanden, daß einzig das Dokument von Bedeutung ist. Wir behaupten nicht, daß dieser Film ein vollständiges Bild vom Leben in diesem Dorfe liefert. Wir versuchten im Rahmen des Möglichen, ausgehend von individuellen Anstrengungen, die wichtigsten sozio-ökonomischen und kulturellen Mekrmale des Dorfes zu reproduzieren, die wahrscheinlich in ihren Kraftlinien den Merkmalen anderer syrischer Dörfer gleichen. Dies ist ein erster Versuch ... Omar Amiralay, Sadala Wannous OMAR AMIRALAYGeboren 1944 in Damaskus/Syrien. 1965-70 Theater und Film-Ausbildung in Paris. 1970-80 Realisierung verschiedener Dokumentarfilme in Syrien. Seit 1981 Dokumentarfilme für verschiedene französische TV-Kanäle.Filme: 1971 Film-Essay über den Euphrat 1972-74 AL HAYAT AL YAWMIYYA FI QARAYTIN SOURIYYA 1978 AL DAJAJ A PROPOS D'UNE RÉVOLUTION 1981 LE MALHEUR DES UNS ... LE SARCOPHAGE DE L'AMOUR VIDÉO SUR SABLE L'ENNEMI INTIME LA DAME DE SHIBAM A L'ATTENTION DE MADAME MICHEL, TU AS VOLÉ MA MORT |
