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»Reden
über Film macht Lust auf mehr« urteilte der film-dienst. Dem
Wunsch folgt das Kulturreferat der Landeshauptstadt München
mit einer Neuauflage der populären Reihe, die von 1993
bis 1999 so hochkarätige Gäste wie Peter Sloterdijk, Klaus
Theweleit, Jack Lang, Peter Greenaway, Jean- François Lyotard,
Edgar Reitz, Alain Robbe-Grillet, Tschingis Aitmatow, Elem
Klimow u.a. in einem Diskurs zum Film präsentierte.
Film
als Vehikel einer Auseinandersetzung mit unserer gesellschaftlichen
Wirklichkeit trat die letzten Jahre weitgehend hinter ein
Filmverständnis zurück, das Kino in erster Linie als Kunst
der Zerstreuung mit endlosen Selbstreferenzen feierte. Spätestens
seit dem 11. September 2001 treten Fragen in den Vordergrund,
inwieweit Filme unsere Wirklichkeit schon lange vorweggenommen
haben bzw. noch in der Lage sind, als Form der Erkenntnis
von gesellschaftlichen Prozessen zu wirken. REDEN ÜBER FILM
in seiner zweiten Runde möchte einen unverzichtbaren Beitrag
zu einer Gesprächskultur leisten, die den Gegenstand Film
in seiner gesellschaftspolitischen Bedeutung ernst nimmt.
Das kann nur über die Aufnahme vorhandener Widersprüche in
den Redebeiträgen erreicht werden, um über den Streit divergenter
Meinungen sich einem Verständnis der gesellschaftlichen Konflikte
anzunähern. (Jürgen Fabritius / Andreas Rost)
Bis
Sommer 2002 sollen weitere Veranstaltungen folgen u.a. mit
den Themen
-
Frauenbilder - Frauenrollen: neues weibliches Selbstbewusstein
in Videoclips
-
Im Rausch der Bilder: Videoclips als Vorbereiter einer neuen
Filmästhetik
-
Das Ballett der Körper - die Negation der Schwerkraft im
Hongkong-Kino
Zu
den verschiedenen Vorträgen und Podiumsdiskussionen wird jeweils
ein entsprechender Film präsentiert, dessen Inhalt und Form
Anlass zur Auseinandersetzung bieten, in die auch das Publikum
eingreifen soll.
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