Ein verläßlicher Rat beim Kauf einer
Stereoanlage ist bekanntlich: "Gib die Hälfte des Budgets für die
Boxen aus", denn was nützt einem der schönste CD-Player, wenn der
Sound nachher aus kleinen, scheppernden Lautsprechern kommt?
Ähnlich ist es beim Kinofilm. Hier heißt die Regel: "Gib die
Hälfte deines Budgets für die Werbung und Öffentlichkeitsarbeit
aus"
Den Unterschied zwischen geschickter und fahrlässiger Promotion
sieht man am weltweiten Erfolg von "Waterworld" (nachdem er in den
USA gefloppt hatte) und dem traurigen Mißerfolg der "Sieger" an den
deutschen Kinokassen. Denkt mal nach: im Grunde genommen weiß man
doch schon vorher, welcher Kinofilm ein Erfolg wird - jedenfalls in
80% der Fälle. Daß bei "Jurassic Park" oder "Forrest Gump" nichts
anbrennt, war doch jedem klar. Auch die "Männerpension" war
sorgfältig vor bereitet durch geschickt stückweise veröffentlichte
Statements und Anekdoten von und über Detlev Buck. Trotz
höchstkarätiger Besetzung vor und hinter der Kamera verschwand
"Jenseits der Wolken" in München nach einer Woche aus den Kinos;
"Stille Nacht" und "Ex" erleiden gegenwärtig ein ähnliches
Schicksal. Über die "Sturzflieger" wurde im Vorfeld schon soviel
Negatives berichtet, daß sich niemand die Mühe machen wollte, sich
von dem (in diesem Fall tat sächlich mäßigen) Ergebnis zu
überzeugen.
Gehen wir nun also nur noch nach (von der Presse beeinflußtem)
Gefühl ins Kino? Raus mit der Sprache: wieviel gebt ihr selbst
auf die Vorab-Berichte und Kritiken der Journalisten?
Balthasar von Weymarn
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