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Ich leide gerade an fürchterlicher
Einfallslosigkeit. Die Uni kommt langsam wieder in die Gänge, es ist
doch schon recht warm, wenn nicht schwül, und das wirkt auf die
sprudelnden Einfälle für das Schlaglicht immer wie ein Sedativum...
(ja, mein Schwager ist Mediziner...). Wie war doch gerade der
Ratschlag für die Kolumnenschreiber ohne Ideen? Schreib' über das,
was Du gerade getan hast. Also los. Gerade bin ich aus dem Kino
gekommen, die "Piratenbraut" habe ich mir angesehen - ich war direkt
überrascht, wie sehr ich diesen Ausflug genossen habe, ohne mich an
Continuity-Fehlern o.ä. zu stören. Diesen Film hat ja, ähnlich wie
"Waterworld", eine Flut von Horror-Budget-Überzeihungs-Meldungen
begleitet - irgendwie alles nicht so schlimm diesmal. Der erneute
Erfolg dieses Filmtyps (gab es alles schon einmal in der großen
Krise Ende der Siebziger), als wieder einmal die Menschen, von der
Wirklichkeit enttäuscht, in Kino-Phantasiewelten "Schutz suchten",
läßt für die Einspielergebnisse beispielsweise der neuen
Star-Wars-Filme ab 1998 ja das Beste hoffen...
Der unfrisierte Gedanke der Woche
kommt diese Woche von Roland Emmerich - ich habe ihn beim Stöbern in
der Homepage des Filmboards Berlin - Brandenburg entdeckt. Ich finde
ihn sehr treffend (und vielleicht ist er für einige Filmstudenten
von Wert...? ;-) Ich würde jedem jungen deutschen Filmregisseur oder
Filmemacher oder wie immer er sich nennen mag, sagen: mach die
Filme, die du willst, die du dir im Kino angucken willst. Mach um
Gottes Willen nicht `nen Film aus Berechnung! Glaub nicht, daß Du
glaubst wissen zu können, was die Zuschauer wollen, sondern versuch'
den Film zu machen, in den du reinrennen würdest. Das wird manchmal
total vergessen. Jeder ist Zuschauer. Manchmal siehst du hier in
Deutschland Leute Filme machen, in die sie selber nicht reingehen
würden. Diese Leute, die deutsche, ein bißchen schwermütigere
komplizierte Filme machen, die frage ich manchmal: Warst du in dem
Film? - Nein. - Warst du in dem Film? - Nein. Und dann: Warst du in
"Der bewegte Mann"? - Ja, den hab' ich gesehen. Frag ich: Hast du
den gemocht? - Nee, nicht so. Und ich: Warum bist' dann eigentlich
reingegangen? Und warum bist du in die ganzen anderen Filme nicht
reingegangen, die eigentlich so ein bißchen sind wie deine eigenen
Filme? Und dann gucken die dich meistens so ganz entsetzt an, weil
sie sich ertappt fühlen. Da ist doch was dran, oder?
Balthasar von Weymarn
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