...die besseren Tage - schon mal
aufgefallen, diese Zeile? Entlang der Leopoldstraße hängen Plakate,
die auf ein gleichnamiges Theaterstück hinweisen. Ist doch recht
aussagekräftig, oder? Letzte Woche schrieb mein Urlaubsvertreter
- der seine Arbeit ausgezeichnet gemacht hat (kleine, gebrauchte
Scheine, Max; danke) - über die allgegenwärtige Harmlosigkeit in den
neuen deutschen Erfolgskomödien. Daß diese so kassenträchtig sind,
wundert keinen (genausowenig wie die Tatsache, daß es auch 1998
keinen Regierungswechsel geben wird) - die Devise heißt ja momentan
"bloß nicht aufwachen". "Halt", höre ich da rufen, "Happy Ends
und positive Filme waren schon immer besser besucht, was gibt's da
zu Mosern?" - Ha, eben nicht! Was haben die beiden international
erfolgreichsten Jahrzehnte für den deutschgen Film (die 20er und
70er Jahre) gemeinsam? Richtig: die Wirtschaftskrise. Da haben sich
die Kinobesucher doch tatsächlich in Warteschlangen gestellt,
um Wenders-Filme zu sehen...
In den Festivals von Cannes, Venedig und New York gab es deutsche
Filme! Und zwar nicht unter "ferner liefen". Eine so
zufriedene, satte Nation wie die unsere will keine engagierten
Filme sehen. Sie sind unbequem. Es ist demnach auch kein Wunder,
daß Filme hier entweder leichtgewichtige Komödien oder
schwerverdauliche "Kunstfilme" werden. Sollte wirklich einmal ein
erfolgversprechender Kandidat darunter sein, so ist garantiert das
PR-Budget so niedrig, daß der Film versickert, bevor er
Aufmerksamkeit erregen konnte. Das ändert sich, wenn es uns
nicht mehr so blendend geht. Wer die Augen off en hat, guckt auch
mal nach rechts und links. Also, Leute, freut Euch - es geht zwar
letztendlich alles den Bach runter - aber davor gibt es wenigstens
ein paar Jahre wieder deutsche Weltklassefilme!
DER ENDLICH FRISIERTE GEDANKE DER WOCHE
Stop the presses! Es ist geschehen. Wir gehen davon aus, daß in den
nächsten Wochen eine Reihe ungeklärter Banküberfälle stattfinden
werden - und kein Mensch wird Stephan verdächtigen, der sich
seine Barttracht abrasiert hat. Er sieht jetzt genau so aus,
wie Harrison Ford (mit Schnauzer) NICHT aussieht. Alles klar?
Werft in den nächsten Wochen einen Blick auf unser Impressum
- und bereitet Euch auf ein wahrhaft faszinierendes Vorher-Nachher-Bild
vor...
Balthasar von Weymarn
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