Eine alte Geschichte der Filmfeste: Kein Mensch kann es auch nur
annähernd schaffen, sich alle Filme in einer Woche anzuschauen. Bei
ca. 200 Filmen im Programm bleibt selbst der Überblick auf der
Strecke, deshalb hier noch eine kleine Auswahl an besonderen
Filmen.
"Cinema Paradiso", mit der großartigen Nase Philippe Noiret, ist
der schönste Film über Filmvorführer und das Aufwachsen mit dem
Kino. Sein Regisseur Giuseppe Tornatore hat nun wieder eine
Liebeserklärung an das Kino gemacht: Ein Kameramann, der den Leuten
das süße Leben als Star verspricht ist "Der Mann, der die Sterne
macht" ("L’uomo delle stelle" in der Reihe "Internationale
Premieren").
Nach dem Gewinn der "Goldenen Palme" von Cannes ist "Lügen und Geheimnisse"
("Secrets and Lies") jetzt schon, wie einige seiner Vorgänger, auf
dem Filmfest zu sehen. Mike Leigh ("Naked") inszenierte diese
Geschichte um Familien und Lügen.
An Interessierte am Geschehen hinter den Kameras richtet sich
die Reihe "Lights - Camera - Action" mit einigen feinen
Dokumentationen, wie "Krysztof Kieslowski - I’m So-So" und "The Battle over Citizen
Kane" . Letzter thematisiert die Auseinandersetzung zwischen
dem Pressezar William Randolph Hearst und Orson Welles um die
Verbreitung von Welles Geniestreich.
Cutter von "Citizen Kane" war Robert Wise, dessen spätere eigene Regiearbeiten in einer
Retrospektive aufgeführt werden. Wise selbst wird in München sein
und - wie angekündigt - eine Signierstunde geben. Diese findet am
Dienstag, den 2. Juli um 16:30 in der Fachbuchhandlung "Filmland
Presse", die kürzlich im Rosental 16 neu eröffnet wurde, statt.
Traditioneller Abschluß des Filmfests ist der Buster Keaton Film
mit Live-Musik von Klaus Kreuzeder & Co. eingespielt. Diesmal
heißt der Film "Battling
Butler" ("Der Killer von Alabama") und er wird dieser schönen
Tradition ein Ende setzen. Also schnell Karten besorgen für die
letzte Keaton-Jazz-Symbiose auf dem Filmfest München !
Max Herrmann
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