"Trainspotting" läuft in Deutschlands
Kinos, und er wird als Kultfilm vermarktet. Abgesehen von einem
etwas anderen Blick auf die Drogenszene kann ich irgendwie nichts
finden, was diesen Label rechtfertigt. Interessant auch, wie schnell
so etwas feststeht. Vielleicht hätte ich ihn mir ja ganz unbefangen
angeschaut und für gut befunden, wäre da nicht dieses Wort
"Kultfilm" gewesen. Noch irgendjemand da draußen, den dieses Wort
nervt, wenn es auf Filme angewandt wird, die nicht einmal angelaufen
sind? Gut, mag ja sein, dass "Trainspotting" in England Bäume
ausreißt, aber das hat "The Rachel Papers" in USA auch. Ach, jemand
hier hat den Film gesehen...und für gut befunden?
Ein Kultfilm ist meiner bescheidenen Meinung zufolge mindestens
fünf Jahre alt und hat das gezeigt, was man in USA "legs",
Stehvermögen, nennt. Soll heißen, der Film sagt einem bestimmten
Typ Zuschauer, seinem Publikum, auch noch nach Jahren etwas. Ob
"Pulp Fiction" beispielsweise tatsächlich einer wird... mal sehen.
Chancen hat er, sicher ist das nicht. Lange Laufzeit hat nämlich
auch der "Postmann" - oder "Smoke" (sehr gute Filme, aber
Kultfilme?) - man vergleiche mit "Rocky Horror" oder "Blues
Brothers"... a long way to Chicago...
Balthasar von Weymarn
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