Konnten wir noch letzte Woche eine Lücke in der nahezu
flächendeckenden Blockbusterwelle vermelden, erschüttert jetzt eine
Gallionsfigur Hollywoods unsere Kinos: Arnold Schwarzenegger ist
der "Eraser".
Da radiert er also wieder, diesmal in zweierlei Hinsicht,
einerseits löscht er als FBI-Agent die Identitäten gefährdeter
Kronzeugen und verschafft ihnen neue, andererseits ist das Radieren
natürlich auch physisch zu nehmen. Damit er diesmal besonders
gründlich vorgehen kann, bekommt er zum Finale zwei der neuen
Wunderwaffen, um die sich alles dreht, in beide Hände. So nichtet
die steirische Vernichtungsmaschine erneut alle unerwünschte
physische Existenz. Dieser Film wird also nichts an der
fundamentalen Einteilung der Menschen in Arnie-Fans und -Hasser
ändern. Man begiebt sich in die Unterhaltungsmaschinerie und
bekommt was man will: einen Film, der einen die Fetzen um die Ohren
haut, sich aber nach Verlassen des Kinos aus dem Gedächtnis löscht.
Was bleibt ist die Erinnerung an die Terminator-Filme, an die
"Eraser" trotz aller brachialen Spannung bei weitem nicht
heranreicht, und an den "Last Action Hero", in dem die
Schwarzenegger-Figur so persifliert wurde, daß man eigentlich
dachte, er könne nie wieder der alte werden.
Aber Arnie kann, denn er erinnert sich nicht. Und falls doch,
dann höchstens an den finanziellen Alptraum von "The Last Action
Hero".
Max Hermann
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