In „Mars Attacks!" landen seltsame, schleimige und aggressive Wesen
auf unserem Planeten, denen mit diplomatischen Mitteln beim
besten Willen nicht beizukommen ist. Sie ballern grundlos
alles nieder, und die Ursache ihrer Angriffslust bleibt schleierhaft.
Es empfiehlt sich zwar, diesen Marsianern bei ihrem Amoklauf
zuzuschauen, nicht jedoch am Nachmittag des 1. März; da sollte
man nämlich nicht dumm im Kino hocken, sondern in die Münchner
Innenstadt wandern.
Seltsame, schleimige und aggressive Wesen werden aus allen Teilen
des Landes auf unser dummes Städtchen einströmen; die
Jugendorganisation der NPD rottet sich zusammen, um gegen die
derzeitig im Rathaus gastierende Wanderausstellung
„Vernichtungskrieg" zu demonstrieren, und die Frage, ob ihnen mit
diplomatischen Mitteln beizukommen ist, kann man wohl getrost mit
Nein beantworten. Daß heißt nun natürlich nicht, daß wir sofort zu
den Waffen greifen sollten, wie es von diversen autonomen Gruppen
gefordert wird. So viele sind es ja dann doch auch wieder nicht;
bei den Alten läßt sich hoffen, daß sie recht balde der Gevatter
Hein dahinrafft, die Jungen verlieren sich womöglich schnell im
Alkoholismus. Doch ganz unbehelligt sollen diese Widerlinge nicht
durch unsere Altstadt trampeln. Ein angemessener, friedlicher
Protest einer großen Menge Münchner Bürger gegen rechtsradikale
Fahnenmärsche ist also angebracht. Treffpunkt der Gegner des
Nazi-Aufmarschs ist um 11 Uhr am Geschwister-Scholl-Platz und ich
will da keinen sehen, der fehlt.
Richard Oehmann
P.S: Und der Christian geht auch hin.
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