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Der Filmfreund rät...

  20.01.2000
 
 
 
 

Es bleibt alles anders: Nachdem wir Ihnen letzte Woche den Besuch eines Films empfohlen haben, den wir selbst nicht gerade schön fanden, werden wir diesmal versuchen, Sie entgegen unseren üblichen Gepflogenheiten in Filme zu schicken, die wir selbst noch gar nicht gesehen haben.
Als da zunächst einmal wäre: SOUTH PARK: BIGGER, LONGER & UNCUT. Da haben wir doch tatsächlich die Pressevorführung verpasst. Trauen uns aber auch unbesehen mit ziemlicher Sicherheit zu sagen: Der ist klasse. Weil nämlich bisher noch alle Fans von Trey Parkers und Matt Stones gleichnamiger Fernsehserie damit zufrieden waren und die Fernsehserie eben klasse ist.
Leider mancherorten aber auch noch missverstanden. Eine erstaunlich große Anzahl von Kommentatoren kaprizieren sich da immer noch allein darauf, dass da dauernd so böse Wörter vorkommen, dass so geschmacklose Sachen zu sehen seien, dass es da immer nur um Fäkalien und Zweideutigkeiten ginge, mithin also das alles pubertär und beneath contempt sei. Das ist dann doch arg oberflächlich beobachtet und flach gedacht. Klar hat "South Park" einen Heidenspaß am gutgelaunten Brechen von Tabus und macht erstmal allen, die sich da nicht verpflichtet fühlen, als Wächter von Tugend und Moral die Nase zu rümpfen, ein Riesenvergnügen. Was "South Park" aber auch stets ist, ist eine wunderbar akkurate Zustandsbeschreibung der hysterischen amerikanischen Gesellschaft, eine gar treffliche Satire und - wie alle guten Satiren - dabei im Grunde ihres Herzens doch wieder sehr moralisch und humanistisch.
Wollten wir nur mal gesagt haben.
(Und übrigens: Auch wenn wir uns haben berichten lassen, dass die Synchro des Kinofilms doch weit über dem grob unlustigen Level der RTL-Fernseh-Eindeutschung sei, raten wir doch sehr zum amerikanischen Original.)

Bei unserer zweiten Empfehlung haben wir nicht die geringste Ahnung, ob wir sie auch gäben, wenn wir den Film kennten. (Tolle Konjunktive, gell?) Jetzt hat aber das Theatiner schon seit ein paar Wochen so eine kleine, feine Reihe, wo immer Mittwoch abends ein koreanischer Film läuft. Aber eben nur einmal. Und das heißt: Bis wir überprüft haben könnten, ob sich's lohnt, den Film zu empfehlen, ist er auch schon nicht mehr zu sehen. Deswegen einfach mal vorab die Empfehlung, denn diesmal deutet auch einiges darauf hin, dass es ein wirklich schöner Film wird. CHRISTMAS IN AUGUST hat nämlich bei Festivals schon einiges an Publikumslob einheimsen können. So eine richtig große, aber zurückhaltende Romanze soll das wohl sein, rührend wie LOVE STORY aber nicht so zynisch und manipulativ. Schau'n mer mal, dann sehn mer's schon. Mit asiatischem Kino haben wir ja bisher nur höchst selten schlechte Erfahrungen gemacht.
(CHRISTMAS IN AUGUST (OmU): Theatiner, Mi. 18:15)

So gut wie gar keine Erfahrungen haben wir hingegen bisher mit indischem Kommerz-Kino gemacht. Da dreht man in Bollywood einen Hit nach dem anderen, hat Stars ohne Ende - aber was europäische Kinos von dem Subkontinent erreicht, sind allenfalls gelegentlich mal ein paar "Kunst"-Filme, die bestätigen wie irgendwie anders und weise und so doch diese toll fremden Kulturen sind. Wie das indische Kino im Normalfall aussieht - aufwendige Musicals mit standardisierten Genre-Plots und viel (zumindest für unsere Augen) Kitsch - wird uns fast nie gezeigt. Löbliche Ausnahme hier in München: Das Neue Rottmann, wo immer wieder aktuellste indische Produktionen laufen. Wir haben's selbst bisher nie geschafft, uns davon was anzuschauen, und ausserdem kommen die Filme im Hindi-Original ohne Untertitel. Insofern gilt unsere Empfehlung für KAHO NAA... PYAR HAI doch eher für die ganz Neugierigen und Abenteuerlustigen unter Ihnen und bleibt gänzlich ohne Gefallens-Garantie. Aber wer nichts wagt... usw. Wir haben's uns jedenfalls mal wieder fest vorgenommen, diesmal die Zeit dafür zu finden. Vielleicht trifft man sich ja dann bei cineastischer Expedition ins Ungewisse.
(KAHO NAA... PYAR HAI (OF): Neues Rottmann, So. 13:00, 00:45)

Was nun noch kommt, kennen Sie gewiss.
Herr Oehmann ist's, mit seinen weisen(den) Worten:
"Samstags Fußball, Sonntag Lindenstraße."

Viel Spaß dabei wünscht Ihnen

Die Artechock-Redaktion

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