So, werte Leserinnen und Leser. Diesmal gibt's keine Filmtips,
sondern eine Hausaufgabe. Bzw. - Lassen Sie uns das mit den
Empfehlungen ganz schnell über die Bühne bringen: Zhang Jimouhs
HEIMWEG endlich im OmU in München (Lupe 2: Do./Fr. 20:00, Sa.
17:45, So. 17:30); Johnny Tos furioses RUNNING OUT OF TIME im
Werkstattkino (Mo.-Mi. 22:30); SOME LIKE IT HOT (Mi.
21:15) (zu dem wir ja nun WIRKLICH nichts sagen brauchen) und
dazu dessen deutsches Vorbild FANFAREN DER LIEBE (Di./Mi.
19:00) (mit Dieter Borsche in drag!) im Filmmuseum. Und,
versteht sich von selbst: Der Gebrüder Coens neuester Geniestreich,
O BROTHER, WHERE ART THOU? Empfohlene Dosis: So ca. 3 bis 17
mal. Womit wir auch schon bei der Hausaufgabe wären. Nach
Besuch dieses Filmes begeben Sie sich bitte in den nächsten
CD-Laden. Und fragen dort nach dem Soundtrack. (Glauben Sie uns:
Das wird Ihnen nicht schwerfallen. Wir kennen niemand, der oder die
den Film gesehen hätte, ohne danach als eine der ersten Äußerungen
"Ich muss diesen Soundtrack haben!!!" zu tun.) Man wird Ihnen
daraufhin mitteilen, dass es den nicht gibt. Aber das macht
nix, denn das ist Sinn und Zweck der Hausaufgabe. Weil Universal
nämlich hierzulande (im Gegensatz z.B. zu Frankreich, wo der
Soundtrack in jedem Plattengeschäft stapelweise rumliegt und gern
gekauft wird) schlichtweg verpennt hat, der Scheibe pünktlich zum
Filmstart zu einem Vertrieb zu verhelfen. Und es nun also unser
aller Mission zu sein hat, die Plattenhändler der Republik mit
Anfragen nach der CD dermaßen zu überschwemmen, dass diese nach
spätestens zwei Tagen restlos genervt und händeringend allesamt
Universal ihrerseits mit Anfragen überschwemmen und nerven, auf
dass dort die Schuppen der Verblendung von den
globalkapitalistischen Medienmulti-Äuglein bröckeln und rieseln und
man auf der Stelle beginnt, per Eilkurier Notlieferungen der
heissbegehrten Audio-Köstlichkeit unters begierige Volk zu
bringen. Denn sehet, es ward ein bitterliches Weinen und Heulen
unter den Menschen, die da darben mussten ohne des lieblichen "Big
Rock Candy Mountain"s Klang, und denen es gebrach an "Man of
Constant Sorrows"' sphärischen Harmonien. Und also sprach der
Prophet: "Der Soundtrack muss her." Und aber antworteten seine
Jünger: "Und zwar schnell!" Und die Engel riefen: "Hallelujah,
Yippie-kay-yeah." Seltsam, aber so steht es geschrieben...
Und jetzt ab ins Kino!
Viel Spaß dabei wünscht Ihnen
Die
Artechock-Redaktion
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