Sagen Sie bloß, Sie kommen noch dazu, ins Kino zu gehen. Wo man
doch zur Zeit vor lauter Plätzchenesser- und Glühweintrinkerei
(bzw. in München momentan Eisteetrinkerei), vor lauter
Geschenkebesorgen und Kartenschreiben gar nicht mehr weiß wo rinks
und lechts ist. Da ist's ganz gut, dass diese Woche keine allzu
großartigen und unversäumbaren Filmereignisse zu verzeichnen sind.
Was nicht heissen soll, dass es für zwischendurch nicht genug
durchaus Sehenswertes gäbe: SCHLOSS GRIPSHOLM in der
Kurt Hoffmann-Retro im Filmmuseum beispielsweise (Mo./Di. 19:00),
das sich nicht nur als Vergleich zum aktuellen Heike
Makatsch-Vehikel GRIPSHOLM lohnt. Oder MURDER, MY SWEET von
Edward Dmytryk in der Lupe 2 (OmU, Mi. 20:00, 22:15) - einer der
vielen grandiosen Klassiker des film noir. Oder Eisensteins ¡QUE VIVA MEXICO! im
Maxim (tgl. außer Fr. 21:00, und dazu um 19:00 den filmischen Essay
über den Eisenstein-Film MEXIKANISCHE PHANTASIE) - eines der interessantesten Projekte
des russischen Großmeisters, finanziert von Upton Sinclair und nie
vollendet, weil der dann doch den Geldhahn zudrehte. Hier im
sowjetischen (Re)Konstruktions-Versuch von 1971 zu sehen. Oder,
wenn man ganz experimentierfreudig ist, zwei deutsche Filme der
90er, ABSOLUTE
GIGANTEN und LOOOSERS. Haben wir selber noch nicht gesehen und würden wir
wahrscheinlich normal nicht empfehlen. Aber die laufen im
Werkstattkino, und das ist uns allemal Garantie genug, dass die so
grob daneben nicht sein können.
Aber so der völlig überragende Rausreißer ist eben eher nicht im
Angebot, und da würden wir doch dazu raten, erstmal die
Weihnachtseinkäufe zu erledigen - und sich zum Fest schon mal
Kinogutscheine zu wünschen, für die Zeit wo wir Sie hier nicht so
leicht auskommen lassen...
Viel Spaß dabei wünscht Ihnen
Die
Artechock-Redaktion
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