Das fängt ja gut an, das Kinojahr. Da fehlt sich nichts. Das
kann sich sehen lassen. Weil: - es gleich richtig was zu
lachen gibt: Max Davidson. Ist keine Schande, den nicht zu kennen.
Ist schon eine, das nicht zu ändern. War bei den legendären Hal
Roach-Studios Kollege von Leuten wie Laurel & Hardy, stand aber
immer etwas im Schatten der Berühmteren. Seine Figur war die des
jüdischen Familienvaters, der mit allerlei Widrigkeiten des
Schicksals zu hadern hatte. Und das tat er fulminant komisch. PASS
THE GRAVY war schon öfters mal im Filmmuseum zu sehen und jedesmal
ein echter Brüller, jetzt gibt's den im Pack mit sechs anderen
Kurzfilmen zu sehen, und wenn die nur halb so gut sind, dann
sollten Sie sicherheitshalber mal Flickzeug für's Zwerchfell
mitnehmen. (FILMMUSEUM, Mo. 19:00, OF)
- es gleich richtig was zum elegischen Grübeln gibt: Das MAXIM
zeigt mal wieder die Filme von Andrej Tarkowskij. Diese Woche ist
STALKER dran, und das ist doch was für alle, die sich gleich zum
Jahresanfang die ordentliche, überlange Dosis quälender Düsternis
mit metaphysischem Unterbau und in filmisch erlesenster Qualität
geben wollen. (tgl. 21:00, Sa./So. auch 18:00, OmU)
- es gleich richtig was Spannendes und Zorniges zugleich gibt:
Nicholas Rays IN A LONELY PLACE ist einer der schwärzesten Filme,
die Hollywood je über sich selbst hervorgebracht hat. Ein film noir
in vieler Hinsicht; mit Humphrey Bogart als zynischem, jähzornigem
Drehbuchschreiber, der keine Lust hat, den blöden Bestseller zu
lesen, den er zu einem Script zu verwursten hat, und ihn sich statt
dessen von einer Gardrobiere einfach erzählen lässt. Die ist
anderntags tot, Bogart unter Mordverdacht - bis seine Nachbarin ihm
ein erlogenes Alibi gibt, weil sie in ihn verknallt ist. Aber dann
wollen die Zweifel nicht verschwinden... (LUPE 2, Di. 18:00,
20:00, OmU)
- es gleich richtig viel großartigen Ang Lee gibt: Auf CROUCHING
TIGER, HIDDEN DRAGON müssen Sie noch eine Woche warten (was Sie
hoffentlich alle schon sehnsüchtig tun). Aber jetzt schon läuft
RIDE WITH THE DEVIL, und lassen Sie sich bloß von niemandem
erzählen, der wäre weniger toll oder wichtig. Etwaige Zweifel daran
räumt unsere werte Frau Welsch
gerne aus.
Und wenn das nicht reicht für einen Traumstart ins neue Kinojahr,
dann wissen wir auch nicht weiter. Wir jedenfalls wünschen uns
und Ihnen, dass es so weiter geht,
und allzeit viel Spaß im Kino,
Die
Artechock-Redaktion
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