Um die Frage vorwegzunehmen: Nein, es ist uns nicht peinlich,
wenn wir uns hier hin und wieder wiederholen. Aber derart ausarten
soll es auch nicht, dass es für Sie, werte Leserschaft, peinigend
würde. Deshalb sei's nur in größtmöglicher Kürze ein weiteres Mal
mehr gesagt: Asiatisches Kino ist toll. Und: Diese Woche gibt's in
München wieder asiatisches Kino. Im Werkstattkino beginnt eine
kleine Reihe mit neueren Filmen aus Japan. Und die bietet von
bisher hierzulande eher Vernachlässigtem von mittlerweile weithin
bekannten Veteranen des Nippon-Kinos (Takeshi Kitanos KIDS RETURN)
über Neues von halbwegs Vertrauten (ADRENALINE RUSH vom SAKIKOS
GEHEIMER SCHATZ-Regisseur Shinobu Yaguchi) bis zu völlig neu zu
Entdeckendem so manches vermutlich Schöne. Insgesamt wohl eher die
ruhigere, melancholische, kontemplative Schiene als perverse
Underground-Exzesse, aber mit Sicherheit mehr als einen flüchtigen
Blick wert. (New Japanese Cinema: WERKSTATTKINO, 4.-17.5.
jeweils 20:30)
Alles andere als ruhig: SWORDSMAN. Eines der letzten Werke vom
taiwanesischen Großmeister King Hu, dessen Filme eine der
maßgeblichsten Inspirationen für Ang Lees CROUCHING TIGER, HIDDEN
DRAGON waren. Zwar spürt man da doch schon mehr die Handschrift von
Produzent (und, neben Stanley Tong und Ann Hui Co-Regisseur) Tsui
Hark - Fans großartiger Martial Arts-Luftballette (und also Fans
wahren Kinos) kommen aber so oder so auf ihre Kosten. Einziger
Wermutstropfen: Die Lupe 2 zeigt leider die deutsche
Synchronfassung, was gerade bei Hong Kong-Filmen dem Rhythmus und
der Atmosphäre reichlich abträglich ist. Man kann ja aber hoffen,
dass die Eindeutschung im vorliegenden Fall nicht gar so ein
Debakel ist wie eben die von CROUCHING TIGER, HIDDEN DRAGON. Und
sonst halt einfach weghören und auf die Bilder konzentrieren - die
haben allein eh schon mehr zu bieten, als die Aufnahmefähigkeit
durchschnittlicher Kinobesucher gewohnt ist. (SWORDSMAN:
Lupe 2, Mo.-Mi. 22:15, Mo. auch 20:00)
Viel Spaß im Kino wünscht
Die Artechock-Redaktion
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