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31.05.2001
 
 
   
 

Happy Birthday Norma Jean Baker
Zum 75. Geburtstag von Marilyn Monroe

 
Not Andy Warhol
     
 
 
 
 

Ihr Mythos ist der größte, den die Filmindustrie je hervorbrachte - dementsprechend viel gab es am 1. Juni 2001 in den deutschen Feuilletons zu Marylin Monroes 75. Geburtstag zu lesen. Und man beschäftigte sich natürlich mit den mythischen Themen - wie Claudius Seidl in der Süddeutschen Zeitung, der der Frage nach dem "echten" Mensch hinter dem Mythos nachging:
"Norma Jean Baker und Marilyn Monroe: Es ist nicht so, dass die eine echt gewesen wäre und die andere eine Lüge. Eher war die eine die Steigerung der anderen – Marilyn war echter, als es Norma Jean je sein durfte; keine irreale sondern eher eine hyperreale Figur. Nicht nur ihr Blond war echter als das anderer Frauen, Norma Jean Baker eingeschlossen."
Sie selbst sah das wohl ähnlich; so erzählte sie in einem Interview 1960, daß sie immer insgeheim das Gefühl gehabt hätte, nicht vollkommen echt zu sein, so etwas wie eine gut gemachte Fälschung.

Und die Spekulationen über ihren mysteriösen Tod durften in diesen Tagen selbstredend nicht unerwähnt bleiben - so klärte die website des Bocholter Borkener Volksblatts auf: "Die Wahrheit über Marilyn Monroes Tod ist bis heute nicht geklärt. Es gibt Gerüchte, dass die Kennedys in Verbindung mit ihrem Tod standen. Angeblich soll Monroe Robert Kennedy gedroht haben, an die Presse zu gehen, wenn er die Beziehung nicht zugeben würde. Eine andere Theorie ist Selbstmord, da sie an einer Überdosis Tabletten gestorben ist. Dagegen spricht aber, dass kein Abschiedsbrief gefunden wurde und sie am Abend noch bei guter Stimmung telefoniert hatte. Die Wahrheit wird wohl niemals enthüllt werden. Es wird immer etwas Mysteriöses über Marilyn Monroe, ihr Leben und insbesondere ihrem Tod 'schweben'."

Nur unser Herr Oehmann, dem das letzte Wort gehören soll, ist wieder einmal wohltuend entmystifizierend:

"Wenn man Marilyn Monroe auf der Leinwand sieht, dann wünscht man ihr, dass es ihr gut geht." hat Natalie Wood mal gesagt. Heute geht es beiden ähnlich. Sie sind Nachbarinnen am Friedhof in Westwood. Und komischerweise ist die eine zu den schätzungsweise zehn unverwüstlichen Ikonen Amerikas geworden, die andere nicht. Früh sterben allein nützt also auch nichts. Man kann ja sehr schön spekulieren, was aus berühmten Frühverstorbenen geworden wäre, wenn sie nicht des Todes grause Hand so gach abgezogen hätte. Jimi Hendrix würde heute Duette mit Eric Clapton aufnehmen, James Dean wäre Vorabendserienopa, und John Lennon würde nicht als der Kopf der Beatles gelten. Marilyn Monroe wäre heute, mit 75, vielleicht nicht unbedingt Faschistin und Arschgeige wie ihre französische Kollegin Brigitte Bardot, sondern eher Gesellschaftsvettel wie Liz Taylor. Womöglich hätte die Monroe es aber einfach nicht mehr ausgehalten und sich zeitig garbo- oder dietrichartig zurückgezogen, vielleicht zusammen mit dem x-ten Ehemann, wahrscheinlich aber eher ohne.

 

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