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Über fünf Jahre hat es uns treue Dienste geleistet
- eine lange Zeit, im Medium Internet schon eine halbe Ewigkeit.
Und allemal Zeit genug, um schon mit zarten Banden der Nostalgie
daran geknüpft zu sein. Viel Tränen aber, können
wir ehrlich sagen, werden wir dem wohlgedienten, altvertrauten
artechock-Webdesign nicht hinterherweinen, da es nun endlich
in den redlich verdienten Ruhestand geht. Denn so recht begeistert
waren wir doch schon länger nicht mehr davon. Seinen
Zweck hat's, Wunder genug, im Wesentlichen immer noch erfüllt.
Den Stand der Entwicklung, des Mediums wie unseres Geschmacks,
hat es aber schon länger nicht mehr repräsentiert.
Deshalb nun, nach langer Planung, diversen Anläufen und
mehrerer Kraftakte: Vorhang auf, Tusch:
DAS NEUE artechock DESIGN
Arg viel gibt's dazu gar nicht zu sagen, was Sie nicht selbst
schon sehen - wenn wir unsere Arbeit gut gemacht haben (und
davon gehen wir aus), dann sollte die Erkundung artechocks
einfacher und schneller möglich sein denn je. Dass unser
Magazin nun solch einen optischen und navigationstechnischen
Quantensprung hinlegen konnte, dafür danken wir dem HERRN.
Dem Herrn Herrmann nämlich - der in unermüdlicher
Tüftelarbeit dieses Layout erstellt hat. Seinem Perfektionismus
ist es zu verdanken, dass wir zwar lange auf diesen glorreichen
Moment des Relaunches warten mussten, nun aber eine Lösung
haben, die Bestand für viele Jahre verspricht. Cheerio,
Max! Ein dreifach Hoch und ein fettes "Merci"!
Dass unser Archiv - angeschwollen jenseits aller einstiger
Vorstellungen - den Umzug ins neue Designer-Heim überhaupt
mitmachen konnte, dass unsere redaktionellen Arbeitsabläufe
auch weiterhin das tun, was sie sollen, nämlich reibungslos
ablaufen (toi, toi, toi!), und dass unser Service-Herzstück,
das Münchner Kinoprogramm, fürderhin mit weniger
Verrenkungen ins Netz zu bringen sein wird - dafür gebühren
kräftige standing ovations unseren drei Code-Künstlern
(in alphabetischer Reihenfolge) Michael Adler, Kai Mysliwiec
und Claus Schotten. Was wären wir ohne sie? Jedenfalls
nicht online. Und schließlich ein herzliches Vergelt's-Gott
an alle, die zusätzlich per Hand mit nachgeholfen haben,
wo der Inhalt nicht automatisch in die neue Form fließen
wollte: Rüdiger Suchsland, Michael Wegscheider, Thomas
Willmann. Einer kompletten Website von nicht unerheblichem
Umfang ein neues Gewand anzuziehen - ohne eine größere
Datenbank zur Verfügung zu haben - geht, bei aller Mühe,
nicht von heut auf morgen, ohne dass ein paar kleine Nähte
platzen. Wenn's in den ersten Wochen also noch kleinere Mankos
- gerade auch auf den neu gestalteten Programmseiten - geben
sollte: Keine Panik! Wir sind hinter den Kulissen noch immer
fleißig an der Arbeit, und haben noch den ein oder anderen
artechock verbessernden Plan in der Hinterhand!
Was bleibt, ist der Inhalt. Der gehorcht, so gut wir es halt
vermögen, noch immer unserem Anspruch, allein dem Guten,
Wahren, Schönen verpflichtet zu sein. Das Kinogeschehen
unabhängig und offenen Augs und Ohrs zu begleiten, dem
Begeisternden und Bewegenden, dem Großen, Genialen und
Geilen zu höheren Ehren. Ein Dank (weil wir gerade schon
beim Bedanken sind) an alle, die uns dabei bisher begleitet
haben, schreibender, programmierender wie lesender Weise -
und ein hoffnungsfrohes "May the worst of the future
be the best of the past!" an alle, die es weiterhin tun
werden.
Nun interessiert uns natürlich Ihre Meinung zum neuen
Erscheinungsbild. Einen technischen Aspekt sollten Sie bei
der Benutzung ab jetzt berücksichtigen: auf langsamen
Rechnern kann es bei der Benutzung von Netscape zu extremen
Verzögerungen im Seitenaufbau kommen - in diesem Fall
empfehlen wir die Benutzung eines anderen Browsers - z.B.
der Internet Explorer oder Opera sind hier bis zu 10 mal schneller.
In Erwartung Ihres Feedbacks per mail
Die artechock-Redaktion - info@artechock.de
Und nun aber, zum Beginn der neuen, noch strahlenderen artechock-Ära,
ein bisher geheimgehaltenes Schmankerl. 1996 gingen wir erstmals
online - aber wer dachte, selbiges Jahr hätte auch den
Beginn der Geschichte artechocks bedeutet... Tja, der oder
die dachte falsch! Denn weit, weit zurück ragt in Wahrheit
unsere Historie, und erst jetzt kann die ganze, schröckliche
Wahrheit offenbart werden: Es gibt eine Geschichte hinter
der Geschichte, eine lang unterdrückte Schatten-Chronologie!
Haben Sie Teil an den atemberaubenden Enthüllungen! Blicken
sie tief in die bisher verschlossenen Archive der Auserwählten!
Zittern Sie und staunen Sie ob der GEHEIMEN GESCHICHTE artechockS,
wie sie sich durch die Jahrhunderte zieht. Heute mit Teil
I: Frühzeit und Mittelalter Vorhang auf! Silenzio!
artechock - DAS ERSTE JAHRTAUSEND
1. Es begab sich aber zu der Zeit, daß ein Gebot ausging
von Kaiser Augustus, daß ein jeder sich schätzen
ließe. Und war aber einer unter ihnen, der sprach: "Ich
schätze, da hab' ich Besseres zu tun. Ich nämlich
will ein Internet-Filmmagazin gründen. Auf daß
Ihr Woche für Woche erquickliche Dinge zu lesen habt
aus der wunderbaren Welt des Kinos." Und aber herrschte
Wirrnis unter dem Volke darob, denn wusste keiner, was Kino
sei, noch was ein Filmmagazin. Und Internet gleich gar nicht.
Und hielten manche ihn für einen Propheten, der große
Wahrheit spräche von den Dingen, die da kommen werden.
Und preiseten und salbten ihn und folgten seiner Sandale.
Die meisten aber hielten ihn für irr. Und steinigten
ihn, auf daß er Ruhe gäbe. Und siehe, es geschah.
Und das war das.
2. Auszug aus dem Protokoll einer hochnotpeinlichen Befragung.
Ort: Ein spanisches Verliess. Zeit: Eines lauen Frühjahrs-Montags
im finstren Mittelalter. "Seine Exzellenz im Dienste
der strahlenden Wahrheit Gottes, Inquisitor Fux: Und ist es
aber nicht wahr, daß der Teufel nächtens Eingang
gefunden hat in Eure Kammern, um dortselbst mit Euch auf unnatürliche
und gotteslästerliche Weise zu kopulieren, er Euch sein
Exrement zur Speisung gegeben und er - was bezeuget Euer rechtschaffender
Nachbar - an die Wand Eurer Stube gezaubert hat Bilder, die
sich bewegten, als ob sie lebendig gewesen sein? Beschuldigter:
Nein. ... Au! Seine Exzellenz Inquisitor Fux: Und ist es weiter
nicht wahr, dass ihr betrachtet habt diese Bilder, die Satan
- dreimal verflucht sei sein Name und seine Brut - gezaubert
hat an die Wand Eurer Stube, und daß ihr Euch dabei
gelabt habt am Mais, den Ihr im Kamin Eures Hauses gleichwie
im ewigen Höllenfeuer geröstet habt, auf daß
er platze und aufquelle wie die elenden Sünder-Seelen
daselbst? Beschuldigter: Nein! ... Aua! Inquisitor Fux: Aber
gesteht Ihr nicht ein, daß Ihr nach Betrachtung der
lästerlichen Höllen-Bilder Euch bemühet habt,
dieselben zu deuten; Euch darüber in Gedanken versenkt
und sie in Eurem Geiste hin- und herbewegt habt, als seien
es Worte der Heiligen Schrift? Beschuldigter: Nein, wirklich
nicht! ... Auaaa! Inquisitor: Wollt Ihr denn leugnen, daß
Eure Absicht war, dasjenige, welches Ihr herausgelesen aus
den Bildern, vermittels eines unnatürlichen Apparts,
welchen Euch Beelzebub, Luzifer, Satan höchstpersönlich
für Euer finstres Werk geschaffen hat, den anderen all
überall auf der Welt zur Botschaft zu machen, die solche
infernalischen Zauberein betrachten, so daß ihnen der
teuflischen Botschaft Bedeutungen klarer und reichhaltiger
würde? Na? Beschuldigter: Echt nicht - also, ich mein,
also: ja, ich will das leugnen, also, beziehungsweise, leugnen
nicht, weil es stimmt ja gar ni... Ah-ah-auuutsch! Fux: So
seiet nur verstockt! Die Wahrheit wird sich finden, denn vor
dem Auge Gottes verbirgst Du sie nicht!"
(Die folgenden Seiten des Protokolls sind für Leser
unter 18 Jahren nicht geeignet. Wir wenden unsern Blick mit
Grausen.)
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