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08.12.2005
 
 
       
artechock präsentiert:
Following Sean

Vorführung im Neuen Arena
Hans-Sachs-Str. 7, München
Sonntag, 11.12.2005 um 11:30
 
 
Sean
   
 
 
 
 

Als Filmemacher Ralph Arlyck nach San Francisco zurückkehrte, um den Protagonisten seines gefeierten Kurzfilms von 1969 wieder aufzusuchen, war ihm nicht klar, wie sehr das Leben von Sean sein eigenes spiegeln würde.

Damals Ende der 60er war er ein junger Filmstudent und begab sich in die Hochburg der Hippiebewegung nach San Francisco ins Viertel Haight Ashbury. Er lebte im selben Haus wie der vierjährige Sean und entschied sich über ihn einen Kurzfilm zu machen.
Dabei folgte er ihm auf dem Skateboard durch die Strassen des Viertels und setzte ihn anschliessend auf seine Couch, um ihm ein paar Fragen zu stellen. Heraus kam ein gefeierter Kurzfilm, der Aufmerksamkeit auf sich zog. Nicht zuletzt die von François Truffaut, der Arlyck in einem Telegramm persönlich zu seinem Film gratulierte. Doch der Film schockierte auch, denn der Junge sprach von Joints, die er rauchte, Konflikten mit der Polizei und anderen Dingen, die nicht in die heile Welt einer Kindheit zu passen schienen. Damals noch weniger, als heute. Oder ist es vielleicht sogar umgekehrt?

30 Jahre später machte sich Arlyck wieder auf die Suche nach Sean. Was war aus diesem Jungen geworden, der in einem Umfeld aufwuchs, welches das Leben als einziges Experimentierfeld ansah, aber auch voller Utopien und Lebensträume war.
Arlyck ist ein Film gelungen, der den Zuschauer an dieser Suche nach Sean teilhaben lässt. Und er nimmt sich die Zeit Sean als Erwachsenen zu begleiten. 9 Jahre lang kehrte er immer wieder zum erwachsenen Sean zurück und sammelte Filmmaterial, begleitete seinen Lebensweg.

Dabei stiess der Filmemacher auf seine eigene Geschichte, die seiner Familie und seiner Eltern. Und er setzt sie in Zusammenhang mit Sean’s Lebensweg und dessen Familie. Heraus kommt ein komplexes, berührendes Bild eines Teils der amerikanischen Gesellschaft, das sich in diesen Personen spiegelt. Arlyck wählt ganz bewußt den persönlichen Zugang zu seinen Themen. Eine Arbeitsweise, die ihn auch in seinen früheren Arbeiten auszeichnet. Für Arlyck ist es der erste abendfüllende Film, aber er spiegelt nach seiner Aussage seine gesamte Arbeit als Filmemacher wieder.

Im November startete der Film in Frankreich, in Österreich hat der Film seinen Verleih gefunden und in den USA wird er bald starten. Nur in Deutschland hat es mal wieder nicht geklappt. Noch nicht. Vielleicht wird es ja noch was.

Magali Thomas

Mit freundlicher Unterstützung der

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