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05.01.2006
 
 
     

artechock präsentiert:
What are we Waiting For

  "Es war besser, als sie glaubte, er wäre tot." Ein Abschlussfilm von Hyun Kyung Kim  
 
 
 
 

Liebe artechock-Freunde,

diesen Sonntag, den 12. März zeigen wir um 11:30 Uhr im Kino Neues Arena im Rahmen unserer Filmreihe "artechock präsentiert" das Dokudrama WHAT ARE WE WAITING FOR? Der Film lief im Herbst 2005 auf der Viennale. Ein kleines Projekt, gedreht auf DV-Cam. Ein Abschlussfilm der Südkoreanerin Hyun Kyung Kim.

Sie macht sich auf die Reise und sucht zwei ältere Frauen auf. Beide Frauen wurden von ihren Ehemännern während des Koreakriegs getrennt, und beide Frauen haben auf ihre Männer gewartet. Bis 2002. Über fünfzig Jahre lang. Im Jahr 2002 fand die überwachte, zeitlich begrenzte Zusammenführung von Verwandten aus beiden Teilen Koreas statt.

Eine der beiden Frauen wurde über Nacht zur Berühmtheit. Sie wollte sich mit ihrem Schicksal nicht abfinden und ihren Mann wieder zurückgehen lassen. Dramatische Szenen fanden im Blitzlicht der Medien statt. Und das Fazit nach dem Wiedersehen war bitterer als die Jahre des Wartens zuvor. So formuliert es eine Protagonistin, Freundin von Hyun Kyung Kim: "Es war besser, als sie geglaubt hat, er wäre tot." Die Erkenntnis, dass ihre Ehemänner nicht denselben Hoffnungen nachhingen, sondern neue Familien gegründet haben, taucht die fünfzig Jahre Warten in ein Licht, das alles umwirft.

Regisseurin Hyun Kyung Kim erzählt: "Ich glaubte, dass der Koreakrieg und alles, was damit zusammenhängt, nichts mit meinem eigenen Leben zu tun hat. Als ich dann jedoch diese zwei Frauen filmte, wurde mir klar, dass auch ich ein Produkt des koreanischen Kriegs bin. Meine Eltern haben sich während des Kriegs kennen gelernt und danach geheiratet. Dieser Film ist meine Reise, die entdeckt, wie der koreanische Krieg das Leben des normalen Koreaners beeinflusst und geprägt hat."

Der Film ist eine Reise in drei Teilen. Am Anfang steht die Hochzeit eines befreundeten Paares und eine angedeutete unglückliche Liebesgeschichte der Regisseurin. Daraus erwächst der Wunsch zu erfahren, was denn Liebe für den Einzelnen bedeuten.

Schließlich kommen auch die Eltern von Hyun Kyung Kim vor. Eigentlich ein ganz normales Ehepaar, bis die Tochter anfängt zu bohren und mit ihrer Kamera der Beziehung der Eltern nachstellt.

Naiv, respektlos und doch voller Zuneigung erschließt sich Hyun Kyung Kim letztendlich sowohl das konkrete Schicksal einzelner Personen, als auch die Universalität des Themas: der Erwartungen in einer Beziehung in diesem wunderbaren, kleinen Film.

Bis dahin
Magali-Ann Thomas
(artechock)

 

 

Mit freundlicher Unterstützung der

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