Liebe artechock-Freunde,
diesen Sonntag, den 12. März zeigen wir um 11:30
Uhr im Kino Neues Arena im Rahmen unserer Filmreihe
"artechock präsentiert" das Dokudrama WHAT
ARE WE WAITING FOR? Der Film lief im Herbst 2005 auf der Viennale.
Ein kleines Projekt, gedreht auf DV-Cam. Ein Abschlussfilm
der Südkoreanerin Hyun Kyung Kim.
Sie macht sich auf die Reise und sucht zwei ältere
Frauen auf. Beide Frauen wurden von ihren Ehemännern
während des Koreakriegs getrennt, und beide Frauen haben
auf ihre Männer gewartet. Bis 2002. Über fünfzig
Jahre lang. Im Jahr 2002 fand die überwachte, zeitlich
begrenzte Zusammenführung von Verwandten aus beiden Teilen
Koreas statt.
Eine der beiden Frauen wurde über Nacht zur Berühmtheit.
Sie wollte sich mit ihrem Schicksal nicht abfinden und ihren
Mann wieder zurückgehen lassen. Dramatische Szenen fanden
im Blitzlicht der Medien statt. Und das Fazit nach dem Wiedersehen
war bitterer als die Jahre des Wartens zuvor. So formuliert
es eine Protagonistin, Freundin von Hyun Kyung Kim: "Es
war besser, als sie geglaubt hat, er wäre tot."
Die Erkenntnis, dass ihre Ehemänner nicht denselben Hoffnungen
nachhingen, sondern neue Familien gegründet haben, taucht
die fünfzig Jahre Warten in ein Licht, das alles umwirft.
Regisseurin Hyun Kyung Kim erzählt: "Ich glaubte,
dass der Koreakrieg und alles, was damit zusammenhängt,
nichts mit meinem eigenen Leben zu tun hat. Als ich dann jedoch
diese zwei Frauen filmte, wurde mir klar, dass auch ich ein
Produkt des koreanischen Kriegs bin. Meine Eltern haben sich
während des Kriegs kennen gelernt und danach geheiratet.
Dieser Film ist meine Reise, die entdeckt, wie der koreanische
Krieg das Leben des normalen Koreaners beeinflusst und geprägt
hat."
Der Film ist eine Reise in drei Teilen. Am Anfang steht die
Hochzeit eines befreundeten Paares und eine angedeutete unglückliche
Liebesgeschichte der Regisseurin. Daraus erwächst der
Wunsch zu erfahren, was denn Liebe für den Einzelnen
bedeuten.
Schließlich kommen auch die Eltern von Hyun Kyung Kim
vor. Eigentlich ein ganz normales Ehepaar, bis die Tochter
anfängt zu bohren und mit ihrer Kamera der Beziehung
der Eltern nachstellt.
Naiv, respektlos und doch voller Zuneigung erschließt
sich Hyun Kyung Kim letztendlich sowohl das konkrete Schicksal
einzelner Personen, als auch die Universalität des Themas:
der Erwartungen in einer Beziehung in diesem wunderbaren,
kleinen Film.
Bis dahin
Magali-Ann Thomas
(artechock)
Mit freundlicher Unterstützung der
und der
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