Wasser umströmt die Dinge, bildet Lachen und Seen und füllt die Kanäle. Es ist Herbst. Nur ein leuchtendes Rot kann sich gegen die Braun- und Grautöne dieser Jahreszeit durchsetzen. Für einen kurzen Augenblick ist sie glücklich. Doch das hält nicht lange an, was auch an der Stadt liegen mag, in der sie sich aufhält. Vielleicht braucht man eine besondere Gabe, um sich inmitten der Gassen und Treppen und steinernen Bögen nicht zu verirren. Oder das Gehör einer Blinden, denn hier wird das Echo besonders gut zurück geworfen. Oder besonderes Gottvertrauen. Es sieht allerdings so aus, als habe Gott diesen Ort bereits verlassen. Viele Häuser sind ihm hier geweiht und er wird oft genug beschworen, doch selbst der Bischof scheint nicht mehr ernsthaft mit ihm zu rechnen. Sie opfert sechs Kerzen, doch das Unheil lässt sich nicht abwenden. Ihr und vor allem ihrem Ehemann präsentiert die Stadt mehr als einmal eine hässliche Fratze.
Lösung: Laura aus „Don´t look now“ / „Wenn die Gondeln Trauer tragen“ von Nicolas Roeg, 1973
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