das problem der mangelnden historischen distanz
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In der Kunstgeschichte ist die historische Distanz zwischen dem Gegenstand
und der Kunstgeschichtsschreibung immer als eine wichtige und produktive
Distanz verstanden worden. (1) Je mehr Distanz zwischen dem Gegenstandsbereich
und der kunsthistorischen Analyse liegt, desto besser und zuverlässiger
läßt sich, allgemein gesprochen, unser historisches Verständnis dieser
Gegenstände entwickeln. Für den Bereich der künstlerischen Formen, die
in den letzten Jahren speziell im Internet entstanden ist, fehlt diese
Distanz dagegen so gut wie völlig. Denn künstlerische Arbeiten im WWW
gibt es im Prinzip erst seit dem Jahresbeginn 1994. (2) Die ersten Veröffentlichungen
zur Netzkunst datieren ebenfalls von der Jahreswende 1994/1995. Diese
Form von Literatur ist bisher noch sehr spärlich, unsystematisch und unhistorisch.
Hier zeigt sich bereits die erste Schwierigkeit, eine einigermaßen zuverlässige
Geschichte der Netzkunst schreiben zu können. Von daher kann man nur eine
erste, vorläufige Materialsichtung und eine grobe Vermessung des künftigen
Terrains vornehmen. Damit könnte man die ersten Fundamente für eine künftige
Geschichte skizzieren. Das setzt allerdings eine überaus genaue und mühselige
Recherche voraus. Einige Autoren, die sich von Seiten der Kunstkritik
oder der Tagespresse dem Phänomen der Netzkunst angenähert haben, haben
wahrscheinlich aufgrund des üblichen Zeitdrucks mangelhaft recherchiert,
so dass falsche oder fehlerhafte Angaben über Arbeiten kursieren, die
durch unkritisches Zitieren ständig weiterkolportiert werden. (3) Wenn
eine genuine Kunstgeschichte heute noch etwas Dezidiertes zu solchen Fragestellungen
beitragen kann, dann die Präzision einer möglichst genauen, kunsthistorischen
Primärrecherche. Sie ist immer noch das Glanz- und Kernstück jedweder
soliden kunsthistorischen Forschungsarbeit und man sollte diese Qualitäten
gerade angesichts der immer stärker werdenden Hektik und eines unnötigen
Zeit- und Publikationsdruckes nicht vergessen, sondern sich ganz im Gegenteil
um noch größere Sorgfalt auf diesem Gebiet bemühen. Zweitens. Die Zeit
im Netz läuft -phänomenal gesehen- doppelt so schnell ab als im realen
Leben. Wenn man heute, am 1.9.1999, auf etwa 5 1/2 Jahre Netzkunst zurückblicken
kann, dann würde das realzeitlich gesehen, etwa einer Zeitspanne von 20-25
Jahren entsprechen. Von daher kann man selbst in diesem kurzen Zeitraum
schon verschiedene "Epochen" oder "Generationen" von Netzkunstarbeiten
voneinander unterscheiden. Die frühesten Arbeiten möchte ich als die Inkunabeln
der Netzkunst bezeichnen, Arbeiten, die mit HTMl 1.x gestrickt wurden
und bis etwa Ende 1994 entstanden sind. 1995 blickt die Welt auf die Entstehung
einer ganzen Reihe wichtiger Netzkunst-Arbeiten, die parallel mit verschiedenen
Servern und Kontextsystemen wie ada'web, Stadiumweb, The Thing oder Public
Netbase t0 zusammenarbeiten. Das Jahr 1996 und 1997 sind diejenigen Jahre,
in denen bisher zahlenmäßig die meisten Werke entstanden sind. 1998 sieht
die ersten gedruckten Publikationen zur Netzkunst, die kuratierte "Ausstellung"
von Netzkunst im Netz und die damit beginnende, langsame Institutionalisierung
der Netzkunst. (4) Etwa um diese Zeit herum begannen auch die ersten Museen
und Privatsammler, Netzkunstsites zu sammeln. 1999 stellt das Jahr dar,
in dem sich die Frage nach den ökonomischen Strukturen eines sehr langsam
entstehenden Netzkunstmarktes und der Bildung eines ersten Preisniveaus
herauskristallisiert. (5) Dies wäre in knappster Form ein erster Überblick
über die bisherige historische Entwicklung. Gleichzeitig indiziert dieser
grobe Verlauf mögliche Leitorientierungen, an der entlang sich eine künftige
Geschichte der Netzkunst schreiben liesse.
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kontextuali-
sierung
und einbettung
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Natürlich entstand die Kunst im Netz nicht aus einem Nichts oder aus
einem künstlerischen Vakuum heraus. Wie an anderer Stelle bereits ausführlich
argumentiert, entstehen neue Medien generell aus nicht-künstlerischen
Situationen heraus.(6) Künstlerische Anwendungen sind abgeleitete Spezialgebräuche
aus den oft brach liegenden Möglichkeiten des Mediums. Um daher eine einigermaßen
zuverlässige Geschichte der Netzkunst schreiben zu können, ist die Erforschung
der spezifischen Einbettungsverhältnisse und Kontexte von großer Bedeutung.
Denn der Kontext entscheidet letztenendes über die Bedeutung, die solche
Arbeiten erhalten. Ein Netzkunstwerk ist sowohl in eine Reihe von Materialitäten
eingebettet als auch in eine Reihe institutioneller Kontexte, die, so
könnte man sagen, transzendentale Bedingungen von Netzkunst bilden, die
der Künstler akzeptieren und verwenden muß, um sein Werk überhaupt formulieren
zu können. Selbst der Versuch einiger Künstler, eigene Browsersysteme
zu entwerfen, bestehende zu verändern oder neue zu installieren, ist wiederum
nur vor dem Hintergrund der Abhängigkeit von diesen spezifischen, materiellen
und institutionellen Bedingungen zu verstehen.(7) Die Kontexte und Einbettungsverhältnisse
von Netzkunst kann man sich, wenn man will, als Rahmen vorstellen.(8)
Sie definieren Bedingungen, denen das einzelne Netzkunstwerk ausgesetzt
ist, welchen es sich in der Präsentation stellen muß und denen es nicht
entfliehen kann. Man kann diese Rahmenbedingungen als logisch übergeordnete
Systeme von zunehmender Allgemeinheit auffassen, aber auch zeitlich im
Sinne von Vorbedingungen und Nachwirkungen.
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Werkorientierte Ansätze setzen sich vornehmlich mit einer mehr oder
weniger genauen formalen und/oder inhaltlichen Analyse eines einzelnen
Netzkunstwerkes oder einer bestimmten Gruppe von Netz-Kunstwerken auseinander.
Bestimmte Themenzusammenhänge herauszugreifen und näher zu untersuchen,
stellt gegenwärtig eine sehr beliebte Herangehensweise an die Kunst im
Netz dar. Kognitiv gesehen, handelt es sich bei jeglicher Form von Interpretation
ganz allgemein gesprochen um den Versuch, Ordnung und Strukturierung in
die Mannigfaltigkeit und Unübersichtlichkeit der einzelnen Werke und ihrer
Erscheinungsformen zu bringen.(12) So läßt sich die Kunst im Netz nach
verschiedenen Themengruppen ordnen. Einzelne Arbeiten können unter verschiedenen
Motive zusammengefasst und die spezifischen Unterschiede hinsichtlich
dieser Ähnlichkeit herausgeabeitet werden. Ein in der Netzkunst beliebtes
Motiv ist das virtuelle Reisetagebuch, in dem Bilder, Sounds, Videos und
Tagebucheinträge live während der Reise ins Netz gespielt und dort für
die ganze Welt zur Verfügung gehalten werden können.(13) Das Verhältnis
von realen zu virtuellen Territorien, die Schnittstelle zwischen realem
Raum und "virtuellem" Raum ist ebenfalls Thema vieler Arbeiten.(14) Fragen
der Identität und des Körpers im Internet spielen ebenso eine wichtige
Rolle wie die Frage nach virtuellen Gemeinschaften oder die Auseinandersetzung
mit falschen Angaben, Täuschungen, dem Fake. Nach verschiedenen Themengruppen
und Motiven wurde die Kunst im Netz jüngst von Tilman Baumgärtel unterschieden.(15)
Das grundsätzliche Problem solcher motivgeschichtlichen Ansätze liegt
jedoch in der mehr oder weniger zwanghaften Subsumierung verschiedener,
heterogener Werke oder Werkgruppen unter einen gemeinsamen Oberbegriff.
Das Werk wird zu einer Verifikationsinstanz des Begriffs, zu einem typischen
Fall oder einem guten Beispiel, das auf den Begriff zutrifft, von dem
es angeblich eine Instanz ist. Aber Kunstwerke sind keine Instanzen von
irgendewelchen Begriffen. Es wird infolgedessen meist nur noch der durch
den Oberbegriff wahrgenommene Aspekt beschrieben. Andere Aspekte desselben
Werkes, die sich nicht oder nur mit grossen Mühen unter diesen Oberbegriff
subsumieren lassen, werden zum blinden Fleck der Darstellung degradiert.
Ferner stellt sich die Frage, wie man mit Arbeiten umgeht, die sich keiner
eindeutigen Themengruppe, keinem eindeutigen Motiv oder Begriff zuordnen
lassen, wie z.B. die Arbeiten von JODI, Holger Friese oder Alexeij Shulgin.
Hier wird die spezifische Eigenart und individuelle Struktur solcher Arbeiten
unter einem Allgemeinbegriff gehalten, der den Blick für das Spezifische
des Werkes eher verschliesst als öffnet.
Die kunsthistorische Werkinterpretation ist trotz aller Kritik meinr meinung
nach immer noch das geeignetste und differenzierteste Instrument, eine
präzise und genaue Auseinandersetzung mit dem spezifisch ästhetischen
Funktionieren eines Web Art-Projektes aufzuzeigen. Viele Menschen besitzen
Bildern gegenüber nur eine geringe Wahrnehmungs-Kompetenz.(16) Die Möglichkeiten,
Details in Bildern zu übersehen und sie gar nicht wahrzunehmen, sind sehr
groß. Es kommt aber beim Wahrnehmen von Bildern entscheidend darauf an,
möglichst viele und vollständige Details zu erfassen, um das Werk angemessen
und differenziert genug verstehen zu können. Hier stellt die verbale Sprache
eine hervorragende Vermittlungsmöglichkeit dar, den Blick zu strukturieren
und dem eigenen Sehen zu einer größeren Differenziertheit zu verhelfen.
Interpretation ist im Wesentlichen ein kognitiver Ordnungsprozeß zur Organisation
und Ordnung eintreffender Ereignisse und Sachverhalte.(17) Die hier für
formale Interpretationen ins Felde geführten Argumente gehen von klassischen
Kunstwerken im Sinne eines Einzelbildes mit einer überschaubaren Oberfläche
aus. Bei Netzkunstarbeiten haben wir es jedoch von vorneherein mit einer
sukzessiven Zeitstruktur zu tun, da eine Seite immer nur nach einer anderen
aufgerufen werden kann. Der Betrachter von Netzkunst klickt sich also
mit Hilfe der Maus und aktiven Hyperlinks von Seite zu Seite. Er erzeugt
einen einmaligen Bewegungsablauf im Netz, der im history-file des Browsers
festgehalten wird. Auf diese Weise wird der Akt der ästhetischen Erfahrung
von vorneherein zu einem sukzessiven Lesevorgang von einzelnen Buchseiten.(18)
Der Unterschied zur Buchlektüre liegt allerdings darin, daß die Reihenfolge
der Seiten variabel ist und je nach Anzahl der Hyperlinks die Möglichkeiten,
verschiedene Wege zu gehen, exponential anwachsen. Die Lektüre von Netzkunstseiten
als eine Form von Kunst-Erfahrung ist also einerseits sehr stark mit der
Fragmentarität und Selektivität des zeitlichen Wahrnehmungsverlaufes verbunden,
andererseits aber auch mit den Bedingungen der Bildwahrnehmung und der
Bildlichkeit. Ferner ist die Wahrnehmungsauseinandersetzung im Falle von
Netzkunst sehr oft mit einem vorschnellen Abbruch und dem Anklicken der
nächsten Seite verbunden. Die Wahrnehmung von Websites ist daher, um mit
zwei Begriffen von Edmund Husserl zu sprechen, in einen Horizont aus Protentionen
und Retentionen eingebettet, in dem das gerade Erlebte in zunehmenden
Abschattungen des gegenwärtigen Zeitbewußtseins versinkt und gleichzeitig
von den Antizipationen des Kommenden erfüllt wird.(19) Kunstwerke im WWW
stehen also als multimediale Systeme in einer komplexen Zwischenstellung
zwischen Bild-, Text- und Audiosystemen. Sie müssen von daher hinsichtlich
ihrer visuellen, ihren auditiven und ihren textuellen Eigenschaften zunächst
gesondert analysiert werden. Formale Werkinterpretationen versuchen meist,
von einer ersten Beschreibung zu einer zunehmend allgemeiner werdenden
Interpretation zu gelangen. Doch die Probleme fangen bereits bei der einfachen
Beschreibung des Werkes an. Was ist eigentlich das "Werk" oder "das Original"
und was kann ich als Betrachter davon überhaupt beschreiben? Es bietet
sich an, aufgrund der besonderen Struktur der Kunstwerke im Web auf einen
Gedanken von Nelson Goodman in Sprachen der Kunst zurückzugreifen und
die Notation des Werkes von seiner Aufführung zu unterschieden.(20) Die
Notation oder Partitur des Werkes liegt in seinem Sourcecode, seiner HTML-,
Java- CGI- oder Perlprogrammierung vor. Bei einem Aufruf der Seite mit
Hilfe des jeweils benutzten Browsers (Netscape, Mosaic oder Internet Explorer)
interpretiert der Browser diesen Sourcecode auf eine ganz bestimmte Art
und Weise und erstellt eine spezifische Interpretation dieser Seite auf
dem Bildschirm des Benutzers. Man kann also wie im Falle eines Musikstückes
bei der Kunst im Web von der Differenz zwischen der Notation als der abstrakten
Organisation des Werkes und der konkreten Struktur oder Aufführung durch
einen Browser unterscheiden, der diese Notation zu einem bestimmten Zeitpunkt
an einem bestimmten Ort auf der Welt auf einem bestimmten Bildschirm für
einen bestimmten Benutzer erzeugt.(21) Erst durch den Aufruf der Notation
zu einem bestimmten Zeitpunkt, von einem bestimmten Ort aus und durch
einen bestimmten Beobachter wird Kunst im WWW zu einem konkreten visuellen
Erlebnis und das kann auch heißen, zu einer Kunst-Erfahrung.
Zusammenfassend kann man daher festhalten, daß die Methoden und Schritte
der kunsthistorischen Werkinterpretation einerseits aus bereits bestehenden
Interpretationsmodellen der Kunstgeschichte der Gegenwart übernommen werden
können, andererseits aber um das Instrumentarium der Lese- und Rezeptionsforschung
weiter ausgebaut und entwickelt werden müßten.
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rezeptions-
orientierte
ansätze |
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Der Ausgangspunkt vom Betrachter, der sich Kunst im WWW anschaut, scheint
mir immer noch der interessanteste und vielversprechendste Ansatz einer
zukünftigen Geschichte der Netzkunst zu sein. Das Problem dabei ist, wie
wir davon Kennntis erlangen können, was ein bestimmter Beobachter sieht,
denkt oder empfindet, wenn er Netzkunst anschaut. Man muß ihn dazu entweder
befragen oder er muß sich selbst dazu äußern, also seinerseits ein bestimmtes
Medium benutzen. Es gibt bisher kaum systematische Quellen, in denen gesammelt
wurde, wie Rezipienten ihre Erfahrungen oder Meinungen beschrieben haben.
In einem gewissen Umfang kann man emails von Benutzern, Gästebucheinträge,(22)
Diskussionen in Mailing Listen, Aufsätze, Artikel, Statements oder sogar
studentische Referate (23) zur Netzkunst als Äußerungen von Rezipienten
ansehen und sie als "frühe" Sekundärquellen zu einer möglichen Rezeptionsgeschichte
der Kunst im Netz nutzen.(24) Im Prinzip könnten eigentlich alle möglichen
schriftlichen oder sprachlichen Äußerungen, Texte, Artikel oder Essays
verschiedener Personen zur Netzkunst für eine Rezeptionsgeschichte der
Netzkunst genutzt werden.(25) Von der spezifischen Rezeptionsstruktur
her gesehen, könnte man die Mannigfaltigkeit der Kunstwerke im Netz in
vier verschiedene Kategorien einordnen, nämlich in reaktive, interaktive,
partizipative und Kontextsysteme.
Reaktive Werke: Für eine heuristische Definition solcher Werke
könnte man folgende Eigenschaften in der Interaktion des Beobachters mit
dem Werk festhalten: Der Beobachter kann sich nur durch Klicken und Scrollen
durch das Projekt bewegen. Zu dieser Kategorie gehören zahlenmäßig die
meisten Werke: Das alte Waxweb von David Blair (das seit Jan. 1994 in
HTML 1.0 auf dem Netz zu sehen war und Anfang Juli 1999 aus dem Netz genommen
wurde), Oliver Frommels Arbeit Frames
(26), Vera Frenkels Body Missing
(1996)(27), Doug Aitken/Dean Kuipers: Loaded
5x (seit März 1997)(28), sowie Alexej Shulgin: Refresh(29),
das mit einem simplen Refresh-Befehl arbeitet. Die Arbeiten dieser Kategorie
können sämtlich auf ein anderes Medium wie Diskette oder CD-Rom kopiert
werden. Wenn die These zutrifft, daß das Spezifische und Unverwechselbare
eines Mediums dasjenige ist, was nicht in ein anderes Medium kopiert werden
kann, dann handelt es sich bei dieser Gruppe von Arbeiten nicht unbedingt
um einen medienspezifischen Gebrauch des Netzes. Dieser setzt nämlich
erst da ein, wo Arbeiten nur im Netz selbst existierieren können, aber
nicht auf einer Diskette oder einer CD-Rom.
Interaktive Werke: Gerade dieser zweiten Kategorie von Werken kommt
die Eigenschaft zu, daß sie nicht kopiert werden können und nur im Netz
selbst funktionieren, nicht dagegen offline. Eine mögliche Definition
dieser Werkgruppe könnte folgendermaßen lauten: Der Beobachter kann durch
Eingabeflächen oder Skripte den Server veranlassen, eine momentane Veränderung
des Zustandes des jeweiligen Webprojektes zu veranlassen. Wenn der Beobachter
aber die site verläßt, geht das Projekt wieder in seinen Ausgangszustand
zurück. Die Veränderungen des Projektes sind also nur temporärer Art.
Zu dieser Kategorie wären Arbeiten zu zählen, die mit Java Script, Java
Applets, Shockwave Animationen, Formularen und/oder CGI-Skripten arbeiten.
In diese Kategorie fallen u.a. folgende Arbeiten: Heath Bunting: Skint-Internet
Beggar(30), David Bartels: arrangements
(seit Juli 1996) (31), John Simon Jr.: Alter
Stats (32), Joachim Blank/Karl-Heinz Jeron: Good
Browser/Bad Browser (2.6. -28.9.1997) (33) sowie Holger Friese/Max
Kossatz: Antworten (seit 1.6.97).
(34)
Partizipative Werke: Bei partizipativen Werken könnte man an folgende
Definition denken: Der Beobachter kann entweder durch a) Download, b)
Bearbeiten, c) Einsenden von Text, Bildern, Tönen, Filmen und/oder d)
Steuern von Robotern zu einer dauerhaften Formveränderung des jeweiligen
Projektes beitragen. Das Werk entsteht im Prinzip erst aus der kommunikativen
Partizipation der verschiedenen Beobachter. Die frühesten Arbeiten im
WWW, die auf Partizipation angelegt waren, waren Handshake
von Blank/Jeron/Aselmeier/Haase, (Februar 1994) (35), Eva Grubingers
CAC (Computer Aided
Curating, 1995) (36), Antonio Muntadas Fileroom Censorship Archive (seit
Mai 1994), Douglas Davis: the
longest sentence of the world (Nov. 1994)(37), Jenny Holzers Please
Change Belief (Mai 1995)(38), Ed Stastny: Synergy-HyGrid-Projekt
(seit Dezember 1995)(39), Eva Grubingers Netz-Bikini
(The Thing, 1996, abgeschlossenes Projekt)(40), sowie Joachim Blank/Karl-Heinz
Jeron: without addresses
(März 97 - 28.9.97)(41)
Kontextsysteme: Der Begriff des Kontextsysems stammt von Joachim Blank.(42)
Systemtheoretisch gesprochen, ist er eigentlich Unsinn. Er bezeichnet
aber paradoxerweise genau die spezifische Struktur des Rahmensystems,
das der Beobachter für seine Zwecke vorfindet. Man könnte Kontextsysteme
folgendermaßen definieren: Dem Beobachter wird eine bestimmte, mehr oder
weniger vorgestaltete Plattform oder ein Rahmensystem zur Verfügung gestellt,
die er für seine eigenen Zwecke benutzen kann. Zu dieser Art von Arbeiten
sind das frühe BIONIC
Mailboxsystem von padeluun und rena tangens (seit 1989) zu zählen (43);
The Thing, New York (seit
Nov. 1991) (44), De Digitale Staad Amsterdam
(seit 15.1.1994, u.a. von Walther van der Cruissen mitbegründet) (45),
Internationale Stadt, Berlin (Sommer 1994 - 1.4.1998), Public
Netbase tO, Wien (März 1995 von Konrad Becker und Francisco de Sousa
Webber gegründet) (46), V2, Rotterdam
(47), das Center for Culture and Communication
in Budapest (48) sowie adaweb(49),
stadiumweb(50) und turbulence(51),
als die wichtigsten Kontextsysteme für spezifisch künstlerische Projekte.
Probleme des kunsthistorischen Verstehens: Ähnlichkeit und Differenz
Die Geschichte der Rezeption der Kunst in den Netzen ist noch nicht geschrieben.
Gegenwärtig finden die ersten kuratierten Ausstellungen statt. Eine wissenschaftliche
Aufarbeitung ist erst am Anfang. Man muß den weiteren Fortgang des Gebietes
abwarten, um zuverlässige Aussagen ableiten zu können, welche Bedeutung
dieses Medium im Stellenwert und auch in der Konkurrenz zu anderen Medien
einmal erhalten wird. Robert Adrian X, der Wiener Telekommunikationskünstler,
hat die verschiedenen Vorschläge, die bisher gemacht wurden, um Kunst
in den Netzen mit bereits bestehenden Kunstformen zu vergleichen, gesammelt
und kommentiert: video, sculpture, telematic art, land art, installation
art, mail art, experimental film, performance, conceptual art, electronic
art, media art, minimal art, computer graphics, xerography.(52) Es fehlt
fast nichts, womit Netzkunst verglichen wurde. Daraus ergibt sich erstens
die Frage, ob solche Vergleiche überhaupt sinnvoll sind, ob sie nicht
das spezifisch Neue des Mediums mit etwas altem Bekannten vermischen und
damit verzerren und zweitens, was das psychologische Motiv solcher nicht
endenwollender Vergleiche angeht. Man kann es nur darin vermuten, das
Neue und Unbekannte mit bereits bestehenden Erfahrungssystematisierungen
und Gliederungen in Einklang zu bringen. Die Ähnlichkeit mit schon existierenden
Kunstformen hilft uns dabei, Bezüge zur Tradition herzustellen, die Einbettung
in historische Richtungen und Bewegungen vorzunehmen. Die Herausarbeitung
der spezifischen Differenzen hilft uns, die Unterschiede gegenüber anderen
Medien wie Video oder CD-Rom schärfer herauszupräparieren und damit die
wesentlichen Eigenarten von Netzkunst besser zu verstehen. Beides muß
von der kunsthistorischen Forschung erst noch geleistet werden.
hans dieter huber
Der Text erscheint in: Kai-Uwe Hemken (Hg.): Ästhetik der Animation,
Köln: DuMont 1999
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1 Vgl. Hans Georg Gadamer: Wahrheit und Methode. Grundzüge
einer philosophischen Hermeneutik. 3. Aufl. Tübingen 1972, S.275-290
2 Das hängt mit der Entstehung der dafür notwendigen Browsersoftware Mosiac
zusammen. Die beta 2 Version von Mosiac 1.0 war der erste Browser der
WWW-Geschichte, der am 27.9.1993 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.
(Quelle: http://www.ncsa.uiuc.edu/SDG/Software/MacMosaic/Release-info/announce.html)
Die ersten künstlerischen Arbeiten im WWW dürften David Blairs WaxWeb
gewesen sein (Januar 1994), Die Digitale Stadt, Amsterdam, die am 15.1.1994
offiziell eröffnet wurde, sowie Muntadas, Antonio: The File Room Censorship
Archive (seit Mai 1994).
3 So behauptet Tilman Baumgärtel in seinem Aufsatz Immaterialien. Aus
der Vor- und Frühgeschichte der Netzkunst , telepolis online vom 26.7.97,
fälschlicherweise, daß ada'web 1996 ans Netz gegangen sei. (http://www.heise.de/tp/deutsch/special/ku/6151/1.html;
28.8.99) Prompt wird diese Behauptung ungeprüft in Klaus Möllers Diplomarbeit
Kunst im Internet - Netzkunst, Untersuchungen zur ästhetischen Bildung
(Bielefeld 1999) , Kap. 2, 2. Absatz, übernommen (http://screenshock.com/theory/kmdipl/netzk2.htm;
28.8.99). Dabei hätten Baumgärtel und Möller durch eine einfache Nachfrage
herausbekommen können, daß der Domainname schon am 18. November 1994 registriert
worden ist. Der Gründer von ada'web, Benjamin Weil, hat ferner in einer
email an den Verfasser vom 12.5.97 folgende Aussage über die Gründung
von ada'web gemacht: "ada 'web was founded in the late fall of 1994 by
john borthwick and myself." Eine Angabe, die also mit dem Registrierdatum
von adaweb.com durchaus übereinstimmt. Die Chef-Inquisitorin von Texte
zur Kunst, Isabelle Graw, hat in ihrem Aufsatz Man sieht, was man sieht.
Anmerkungen zur Netzkunst, Text zur Kunst, Jg.8, Heft 32, Dezember 1998,
S. 25 so oberflächlich recherchiert, daß ihr gänzlich entgangen zu sein
scheint, daß die Arbeit Tesco Clubcard in Wirklichkeit nicht von "Trina
Mould", sondern von Rachel Baker ist. Trina Mould ist nur das Pseudonym
oder Alter Ego, das Rachel Baker in dieser Arbeit benutzt. Vgl. hierzu
auch die Kritik von Tilman Baumgärtel:Das Imperium schlägt zurück, telepolis
online, 20.1.99 (http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/sa/3324/1.html;
30.7.99)
4 Die erste kuratierte Ausstellung von Netzkunst war wahrscheinlich diejenige
von Simon Lamuniere kuratierte Präsentation von Kunstwerken im Web, die
auf der documenta X vom 21.6.- 28.9.1997 in Kassel stattfand. (Eine Raubkopie
von Vuk Cosic befindet sich unter http://www.ljudmila.org/~vuk/dx/)
Ziemlich zeitgleich folgte der Wettbewerb Extensions anläßlich der Eröffnung
des Neubaus der Hamburger Kunsthalle ab (Preisverleihung am 14.9.97; http://www.hamburger-kunsthalle.de/aext/wettb.htm).
Im Rahmen der ersten Tagung von Museums and the Web kuratierte Steve Dietz
die Netzkunst-Ausstellung "beyond interface", die am 22. April 1998 "eröffnet"
wurde. (http://www.archimuse.com/mw98/beyondinterface/)
Vom 3.-6.September 1998 kuratierte Joachim Blank eine Internet-Ausstellung
im Rahmen der 3. Biennale "sub fiction" in Werkleitz. (http://www.werkleitz.de/sub-fiction/)
5 Vgl. zu dem Thema der Ökonomie von Netz.Kunst: Sean Dogdson: Fine art
of browsing, Guardian online v. 29.7.99; (http://www.newsunlimited.co.uk/online-story/0,2C3605,2C69312,2C00.html?cantsetcookie=0";
Verkauf von Holger Friese/MaxKossatz: www.antworten.de an Hannelore und
Hans Dieter Huber am 23. November 1998 für 3000 DM; vgl. hierzu Matthew
Mirapaul: Putting a Price Tag on Art, New York Cyber Times vom ; Elektronische
Versteigerung der alten Seiten von The Thing, New York bei e-bay am 30.4.99
(http://cgi.ebay.com/aw-cgi/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=94966473);
höchstes Gebot in Höhe von 1120 US $ durch den Verfaser; sowie zwei Artikel
von Tilman Baumgärtel dazu: Korrektur: Kunst-Website doch nicht verkauft,
Telepolis online v. 3.5.99; (http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/sa/3367/1.html);
Website-Auktion. The Thing unter dem Hammer, Telepolis v. 12.5.99; (http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/sa/3372/1.html);
Teo Spiller: Megatronix für $500 an die Ljubliana Municipal Gallery verkauft
(http://www.teo-spiller.org/megatronix/);
Matthew Mirapaul: The Year in Digital Art: Museums, Money and the Mainstream,
New York Cybertimes, 31.12.1998; (http://www.nytimes.com/library/tech/98/12/cyber/artsatlarge/31artsatlarge.html);
Matthew Mirapaul: Putting A Price Tag on Digital Art, New York Cybertimes,
19.11.1998; (http://www.nytimes.com/library/tech/98/11/cyber/artsatlarge/19artsatlarge.html)
sowie Hans Dieter Huber: Netzkunst und die Sammeltätigkeit der Kunstmuseen
(elektronisch publiziert am 7.2.1998 in ARTNINE (http://www.hgb-leipzig.de/artnine//huber/aufsaetze/netzmus.html)
Als Druckfassung erschienen in: netz.kunst. Jahrbuch für moderne Kunst
98/99. Nürnberg: Verlag für moderne Kunst 1999, S. 134-137
6 Hans Dieter Huber: Kommunikation in Abwesenheit. Zur Mediengeschichte
der künstlerischen Bildmedien, in: René Hirner(Hg.): Vom Holzschnitt zum
Internet. Die Kunst und die Geschichte der Bildmedien von 1450 bis heute.
Ostfildern-Ruit 1998, S.24f.
7 Auf diese materiellen Rahmenbedingungen bin ich in Materialität und
Immaterialität der Netzkunst, in: kritische berichte. Zeitschrift für
Kunst- und Kulturwissenschaften, 1/1998, S.39-53 ausführlich eingegangen.
8 Vgl. bezüglich einer ähnlichen visuellen Anordnung Daniel Buren: Rahmen;
in: Ausst. Kat. Daniel Buren. Staatsgalerie Stuttgart 30.6. -9.9.1990,
S.282-283
9 Die Frage der Relevanz von kunsthistorischen Interpretationen bedarf
daher ebenfalls einer dringenden Revision.
10 Vgl. Axel Spree: Kritik der Interpretation. Analytische Untersuchungen
zu interpetationskritischen Literaturtheorien. Explicatio. Paderborn 1995
11 Vgl. hierzu Hans Dieter Huber: System und Wirkung. Fragen der Interpretation
und Bedeutung zeitgenössischer Kunst. Ein systemtheoretischer Ansatz.
München: Fink Verlag 1989, S.80-95
12 ibd., S. 80f. Vgl. ferner Hans Georg Gadamer: Wahrheit und Methode.
Hans Lenk: Philosophie und Interpretation. Vorlesungen zur Entwicklung
konstruktionistischer Interpetationsansätze, Frankfurt/M. 1993, Kap.6;
Günter Abel: Was ist Interpretationsphilosophie?; in: Josef Simon (Hg.):
Zeichen und Interpretation. Frankfurt/M. 1994, S.16-25; Hans Lenk: Interpretationskonstrukte
als Interpretationskonstrukte; in: Josef Simon (Hg.): Zeichen und Interpretation.
Frankfurt/M. 1994, S. 36-56
13 Die wichtigsten Beispiele sind die Arbeiten von Philipp Pocock und
Felix Stefan Huber: Artic Circle (1995), Tropic of Cancer (1995) und Other
Lands (1997). Auch Eva Wohlgemuth/Kathy Rae Huffmanns Reise nach Sibirien
im Oktober 1995 (http://www.icf.de/siberian_deal/IS.html)
gehört zu den frühen Arbeiten dieser Themengruppe.
14 Die Netzaktivitäten von Heath Bunting beschäftigen sich meiner Meinung
nach mit dieser Schnittstelle. (http://www.irational.org/heath)
15 Tilman Baumgärtel: Das Internet als imaginäres Museum. Forschungsbericht
für das Wissenschaftskolleg Berlin (http://duplox.wz-berlin.de/texte/tb/;
30.7.99)
16 Vgl. Christian Doelker: Ein Bild ist mehr als ein Bild. Visuelle Kompetenz
in der Multimedia-Gesellschaft. Stuttgart: Klett-Cotta 1997
17 Huber 1989, S.80. Vgl. hierzu auch H. Anton: Interpretation, in : Joachim
Ritter/Karlfried Gründer (Hg.): Historisches Wörterbuch der Philosophie,
Bd. 4, 1976, Sp. 514-517
18 Im Prinzip gilt dajenige, was in der Lese- und Leserforschung über
den Akt des Lesens geschrieben wurde, in einer veränderter und modifizierter
Weise auch auch für die "Lektüre" von Netz.Kunst. Vgl. zum Vorgang des
Lesens: Wolfgang Iser: Der implizite Leser. Kommunikationsformen des Romans
von Bunyan bis Beckett. München: Fink Verlag; Wolfgang Iser: Der Akt des
Lesens. Theorie ästhetischer Wirkung. München: Wilhelm Fink Verlag 1976;
Mary Ann Caws: The Eye in the Text. Essays on Perception, Mannerist to
Modern. Princeton, New Jersey 1981, S.R. Suleiman/I. Crosman (Hg.): The
Reader in the Text. Essays on Audience and Interpretation. Princeton,
New Jersey 1980, Günter-Karl Bose: Schreiben und Lesen, Leipzig 1997
19 Edmund Husserl: Vorlesungen zur Phänmenologie des inneren Zeitbewußtseins.2.
Aufl. Tübingen 1980
20 Nelson Goodman: Sprachen der Kunst. Entwurf einer Symboltheorie. Frankfurt/M.
1995, bes. Kap. IV und V.
21 Vgl. zu dieser Argumentation ausführlicher Huber 1998, S.42
22 Vgl. z.B. die Gästebucheinträge auf dem Webserver der dX hinsichlich
der Rezeptionshaltung des Publikums, die hier sichtbar wird. (auf der
Raubkopie von Vuk Cosic unter http://www.ljudmila.org/~vuk/dx/comments/guestboo.htm
leider nur unvollständig; auf der CD-Rom der dX vollständig unter file:///cdX-rom/dX
Folder/comments/guestbook.html)
23 Wie z.B. in dem im WS 97/98 am Kunstgeschichtlichen Seminar der Frankfurter
Universität unter der Leitung von Gottfried Kerscher durchgeführtem Seminar
zur Netz.Kunst. (http://www.rz.uni-frankfurt.de/~kerscher/nSem/netartSem.html).
24 Heath Bunting hat z.B. auf seinem Server irational.org eine Seite mit
Sekundärliteratur zu seinen Arbeiten (http://www.irational.org/info),
die in diesem Fall sehr gut zu einer Rezeptionsstudie genutzt werden können.
25 So hat beispielsweise die Berliner Künstlerin Bettina Lockemann im
Zusammenhang mit ihrer Internet-Arbeit "1.Live-Source Ostdeutschlands"
(http://www.hgb-leipzig.de/livesource)
bereits 1996 eine kleine Umfrage zum Thema Live-Sources und den Betrachtungsgewohnheiten
von Live-Source-Usern durchgeführt. (unveröffentliches Manuskript, dem
Autor vorliegend)
26 http://io.aec.at/~oliver/frames/1.html
27 http://www.yorku.ca/BodyMissing/
28 http://adaweb.walkerart.org/project/aitken/
29 http://www.cs.msu.su/wwwart/refresh.htm
30 http://www.irational.org/skint/
31 http://adaweb.walkerart.org/partners/protected/instructions.html
32 Eine Dokumentation dieser Arbeit findet man unter http://www.numeral.com/alterend.html
33 http://sero.org/bad_browser/
34 http://www.antworten.de
35 http://sero.org/handshake/
36 http://www.icf.de/CAC/CAC_home.html
37 http://math240.lehman.cuny.edu/sentence1.html
38 http://adaweb.walkerart.org/project/holzer/cgi/pcb.cgi
39 http://www.sito.org/synergy/hygrid/
40 http://thing.at/thing/netzbikini/
41 http://sero.org/without_addresses/
42 in: What is net.art;-)? ; publiziert 3/97 unter http://www.hgb-leipzig.de/theorie/netlag.htm
43 http://www.zerberus.de/bionic/index.html 44 http://bbs.thing.net/login.thing
45 http://www.dds.nl/ 46 http://www.t0.or.at/
47 http://www.v2.nl/
48 http://www.c3.hu/
49 http://adaweb.walkerart.org/
50 http://stadiumweb.org/ (Domain seit 19. April 1996)
51 http://www.turbulence.org/ (Domain seit 9. April 1997)
52 in: net.art on nettime v. 11.5.97 (siehe unter http://www.ljudmila.org/nettime/zkp4/37.htm)
: "In looking for reference points to somehow locate 'Net.Art' (as a phenomenon
of the WWW) within the recent history of art, various contributors to
the discussion have proposed most of the movements and media of the 20th
century. David Garcia started the list with video art, while Carey Young
found "strong links" to sculpture, telematic art, land art and especially
to installation. John Hopkins mentions mail art, Walter van der Cruijsen
added experimental film, performance, conceptual art, electronic art and
media art. Pauline Bosma suggests radio and hints at fluxus while Alexei
Shulgin and Rachel Baker's references to on-line readymades and 'found
elements' points to a dada connection. I can add minimal art, computer
graphics and Zerography to the list without even stopping to think."
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