Ausgezeichnete Programmkunst |
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Die Preisträger – von links: Doris Kuhn, Daniel Kuonen, Thomas Kuchenreuther, Fritz Preßmar, Thomas Wilhelm, Christoph Preßmar, Markus Eisele, Christian Pfeil, Bernd Brehmer |
Von Redaktion
Erstmals wurden die Kinoprogrammpreise der Landeshauptstadt München im Rahmen des Filmfest München verliehen. Die feierliche Preisübergabe fand am Montag, den 1. Juli 2019 in der Black Box des Gasteig in Anwesenheit der prämierten Kinobetreiberinnen und -betreiber statt. Der verstorbenen Kinobetreiberin Elisabeth Kuonen-Reich wurde in einer Trauerminute gedacht.
Mit dem jährlich durch die Stadt verliehenen Preis werden Münchner Programmkinos ausgezeichnet, die ein künstlerisch wertvolles Programm bieten. Über die Preisvergabe 2019 entschied der Kulturausschuss des Stadtrats in seiner Sitzung am 2. Mai. Sechs Kinos wurden gewürdigt. Ihnen wurde der mit 7.500 Euro dotierten Kinoprogrammpreise verliehen. (Q: Kulturreferat München)
Thomas Kuchenreuther für das ABC Kino
Markus Eisele und Christian Pfeil für das Arena Filmtheater
Fritz und Christoph Preßmar für das Filmtheater Sendlinger Tor
Thomas Wilhelm für das Neues Rex Filmtheater
Elisabeth Kuonen-Reich (†) für den Rio Filmpalast
Wolfgang Bihlmeir, Bernd Brehmer, Doris Kuhn und Erich Wagner für das Werkstattkino
ABC Kino – Thomas Kuchenreuther
Das ABC Kino an der Münchner Freiheit ist seit über hundert Jahren ein schöner, heute auch nostalgischer Ort für alle, die das Kino lieben. Vor allem die Bürgerinnen und Bürger aus Schwabing und dem Münchner Norden kommen in das ebenerdige Einsaalkino, das mit seinen knapp 100 Plätzen und viel Liebe zum Detail für eine familiäre Atmosphäre sorgt. Thomas Kuchenreuther ist der Betreiber dieses Kino-Kleinods. Mit cineastischer
Leidenschaft und seinem profunden Wissen über die Filmgeschichte und die aktuellen Strömungen des Weltkinos findet er stets die wichtigen Filme im wöchentlichen Arthouse-Angebot. Neben dem aktuellen Filmkunst-Programm sind hier auch Werke der Filmgeschichte und Perlen des modernen, internationalen Autorenkinos zu sehen. Für sein mit Leidenschaft, Sorgfalt und großem Filmwissen ausgewähltes Programm erhält das ABC Kino den Kinoprogrammpreis 2019 der Landeshauptstadt
München.
Arena Filmtheater – Markus Eisele und Christian Pfeil
Das über hundertjährige Arena Filmtheater im Glockenbachviertel verfügt nach seinem Umbau 2006 über zwei Säle, in denen die Kinobetreiber Markus Eisele und Christian Pfeil für ein abwechslungsreiches Programm im Herzen Münchens sorgen. Dokumentarfilme und ausgesuchte Arthouse-Filme, die an einzelnen Tagen auch im Original gezeigt werden, sorgen mit einem Wochenangebot von über zehn verschiedenen Filmen
dafür, dass die Bürgerinnen und Bürger der Stadt die Vielfalt des aktuellen Weltkinos kennenlernen. Mit seinem freundlichen Foyer ist es eine beliebte Anlaufstelle im angesagtesten Viertel der Stadt. Das attraktive Programm garantiert, dass junge Filminteressierte jenseits der Streamingdienste den Kinobesuch wie selbstverständlich praktizieren. Für seine lebendige Programmvielfalt erhält das Arena Filmtheater den Kinoprogrammpreis 2019 der Landeshauptstadt
München.
Filmtheater Sendlinger Tor – Fritz und Christoph Preßmar
Inmitten der City befindet sich das Filmtheater Sendlinger Tor. Der prächtige Bau ist mit Garderobe und Balkon ausgestattet wie ein kleines Opernhaus. Vor über einhundert Jahren errichtete es der Münchner Kinopionier Carl Gabriel als erstes neu gebautes Kino der Stadt für den gehobenen Kinogenuss, seit Kriegsende wird das einzigartige Erbe aus der Anfangszeit des Films von der Familie Preßmar geführt. Vor
allem der deutsche Arthouse-Film hat in dem Eckhaus mit denkmalgeschütztem Interieur und historischer Fassade ein nobles Zuhause gefunden, Ballett- und Opernübertragungen sind exklusive Höhepunkte. Für sein Programm an diesem traditionsreichen Ort der Stadt wird das Filmtheater Sendlinger Tor mit dem Kinoprogrammpreis 2019 der Landeshauptstadt München ausgezeichnet.
Filmtheater Neues Rex – Thomas Wilhelm
Das Neue Rex in Laim ist das westlichste Kino der Stadt. Nach seiner umfassenden Renovierung 2017 bietet es für die Bewohnerinnen und Bewohner des Viertels zwei attraktive Kinosäle für ein ausgewähltes Arthouse-Programm. Mit Diskussionsveranstaltungen und dem Angebot der Filmkunstwochen sorgt es für ein lebendiges Stadtteilleben, das nicht nur den Biergartenbesuch, sondern auch den kulturellen Austausch
beinhaltet. Thomas Wilhelm betreibt als Sohn einer traditionsreichen Kinobetreiberfamilie das in den 1950er Jahren eröffnete Neue Rex seit 1996. Viele Umbau- und Renovierungsmaßnahmen garantieren seitdem einen hohen Technik- und Komfortstandard, das Programm präsentiert unterhaltsame und anregende Arthouse-Filme für ein breites Publikum. Für sein ausgesuchtes Angebot und sein lebendiges Wirken im Stadtteil Laim erhält das Neue Rex den Kinoprogrammpreis 2019 der
Landeshauptstadt München.
Rio Filmpalast – Elisabeth Kuonen-Reich (†)
Der Rio Filmpalast mit angegliedertem Filmcafé ist als einziges Kino Haidhausens ein wichtiger Treffpunkt für alle Bewohnerinnen und Bewohner des rechten Isarhochufers. Betreiberin Elisabeth Kuonen-Reich, die im April 2019 völlig überraschend verstorben ist, hat das Kino 1998 von ihren Eltern übernommen und hieß seitdem als Gastgeberin die großen Festivals der Stadt willkommen, öffnete ihre beiden Säle für
zahlreiche Premieren, Filmgespräche und Schulprogramme. Im Alltag zeigte sie ein überaus vielfältiges Arthouse-Programm und sorgte persönlich dafür, dass keine Wünsche offen blieben. Das frühe Ableben von Elisabeth Kuonen-Reich reißt eine große Lücke in die Kinofamilie Münchens.
Der Rio Filmpalast ist hoch geschätzt bei den Münchner Regisseurinnen und Regisseuren, die gerne in das Kino am Rosenheimer Platz kommen. Für sein gastfreundliches und vielfältiges Programm erhält der Rio Filmpalast den Kinoprogrammpreis 2019 der Landeshauptstadt München.
Werkstattkino – Wolfgang Bihlmeir, Bernd Brehmer, Doris Kuhn und Erich Wagner
Das Werkstattkino im Herzen des Glockenbachviertels ist heute eine wichtige Abspielstätte für aktuelle Filme des alternativen und cinephilen Arthouse. Dokumentarfilme, kleine Produktionen, Filme, die von den Regisseurinnen und Regisseuren persönlich in Einzelvorstellungen im Kino vorgestellt werden, finden hier ihr Zuhause sowie von der Stadt geförderte Festivals und
Filmreihen. Daneben ergänzen eigens konzipierte und hauseigene kuratierte Filmreihen das aktuelle Programm mit Perlen aus der Filmgeschichte, meist bestückt durch analoge Filmkopien des umfassenden Werkstattkino-Archivs. Die Vielfalt des Programms verdankt sich dem Kollektiv aus Wolfgang Bihlmeir, Bernd Brehmer, Doris Kuhn und Erich Waco Wagner, die das Kino gemeinsam führen. Ihre große Expertise in der Geschichte der B-Movies, der Avantgarde und des Weltkinos sorgt dafür, dass
das Kellerkino bis über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist; mit seinen ausleihbaren Filmkopien gibt es seine Liebe zum Underground-Kino an andere weiter. Für sein cinephiles Wirken erhält das Werkstattkino den Kinoprogrammpreis 2019 der Landeshauptstadt München.
Dunja Bialas (Artechock Filmmagazin), Marga Boehle (Filmkritikerin), Felicitas Darschin (Regisseurin), Christoph Gröner (Filmfest München), Noni Lickleder (Goethe-Institut, Film) Jovana Reisinger (Preisträgerin 2018) und aus dem Stadtrat Renate Kürzdörfer (SPD-Fraktion), Sabine Krieger (Fraktion Die Grünen – rosa liste), Marian Offman (CSU-Fraktion), Christian Vorländer (SPD-Fraktion), Walter Zöller (CSU-Fraktion)