Filmtipp: BR-Kurzfilmnacht |
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Matthias Koßmehls Different Bayern | ||
(Foto: Matthias Koßmehl / Hamburg Media School mit dem Bayerischen Rundfunk) |
Früher konnte man sie öfter sehen. Da liefen Kurzfilme zum Beispiel regelmäßig bei der Berlinale vor den Wettbewerbs-Filmen. Genauso in Saarbrücken beim Filmfestival. Früher liefen Kurzfilme auch ganz regulär in den Kinos, vor dem jeweiligen Langfilm. Das ist lange her, längst hat man sie verbannt ins Ghetto einer Kurzfilmsektion.
Kurzfilme sind mindestens Übungseinheiten, Experimentierfelder, Visitenkarten ihrer Macher. Im besten Fall sind sie veritable Kunstwerke. Dann laufen sie in Oberhausen oder Clermont-Ferrand.
Ansonsten wenigstes in der BR-Kurzfilmnacht.
Dabei ist ihre Form überaus zeitgemäß, denn die Aufmerksamkeitsspanne des Publikums sinkt, und von Youtube und diversen Web-Angeboten ist man das kurze Format gewöhnt. In jenen Zeiten, in denen man mit Streaming-Angeboten überschwemmt wird und die Kinos geschlossen bleiben, bietet die BR-Kurzfilmnacht eine gute Alternative.
Die Kurzfilme, die in der BR-Kurzfilmnacht gezeigt werden, stammen von Filmhochschulen. Sehr gern hätte man gewusst, nach welchen Kriterien sie ausgesucht werden, wer hier einreicht und warum bestimmte Filme laufen und andere nicht. Dass die Filme zu allgemeinen Themen, oder einem schwammigen Begriff wie »Annäherung« gebündelt werden, hilft nicht unbedingt, und konzentriert den Blick der Zuschauer zu sehr auf Inhaltliches statt auf Formales, obwohl doch gerade hier die Stärke von Kurzfilmen liegen kann.
Trotzdem lohnt der Blick, vielleicht entdecken wir hier Filmemacher, von denen wir in Zukunft noch hören werden.