Asiye und ihre Töchter

Deutschland 2001 · 85 Minuten
Regie: Evelyn Schels
Kamera: Peter Carstiuc

Doku­men­ta­tion (DigiBeta)

»Ein einfaches Haus im alten Istan­buler Viertel Eyüp. Hier lebt Asiye Adali, 74, mit ihrem Mann, 87. Fünf Minuten entfernt lebt ihre Tochter Semra Görer, 54, mit ihrer Tochter Özlem, 26. Mit diesen drei Frau­en­gene­ra­tionen läßt sich kontrast­reich die gesell­schaft­liche Entwick­lung der Türkei darstellen: die Groß­mutter, die – trotz der radikalen Reformen Atatürks (Gleich­be­rech­ti­gung von Mann und Frau, Wahlrecht für die Frau, Entschleie­rung) – nur eine mäßige Ausbil­dung bekam, im Sinne des Frau­en­bildes des Islam erzogen und mit 18 Jahren verkup­pelt wurde; ihre Tochter Semra wider­setzte sich, machte heimlich eine Ausbil­dung zur Beamtin und entzog sich damit dem tradi­tio­nell aufer­legten Frau­en­bild. Auch wollte sie sich nicht verhei­raten lassen, sondern lernte ihren Mann im Umfeld ihrer Arbeit kennen. Seit einem Jahr ist sie verwitwet, hat Angst vor Gerede und geht kaum aus dem Haus.
Ihre Tochter Özlem besuchte die Kunst­aka­demie und arbeitet als Bühnen­bild­nerin bei einer Fern­seh­serie. Sie ist eine moderne junge Frau, die Freunde zuhause empfangen kann, ausgeht etc. Özlem hat ein enges Verhältnis zu ihrer Tante ªeyma. Sie wurde beim Militär­putsch 1980 mit ihrem Mann verhaftet. Beide waren jahrelang im Gefängnis.

A simple house in Istanbul´s old neigh­bourhood Eyüp. This is where Asiye Adali, 54, lives together with her 87-year old husband. Five minutes away lives her daughter, Semra Görer, aged 54, with her daughter Özlem, 26. The social deve­lop­ment of Turkey is repre­sented in all its contrasts by these women from three gene­ra­tions. The film provides insights in the quite different daily life of each of the three women. Their biogra­phies reflect aspects of Turkish history in our century.

Produk­tion: Baye­ri­sches Fernsehen, Redaktion Doku­men­tar­film, Flori­ans­mühl­straße 60, D-80939 München, Christel Hinrichsen, Tel. +49-89-3806-5182, Fax. +49-89-3806-7626
Welt­rechte: Telepool, Europ. Fern­seh­pro­gramm Kontor, Sonnen­straße 21, D-80331 München, Tel. +49-89-55 87 60, Fax. +49-89-55876-188
Urauf­füh­rung: Mai 2001, Doku­men­tar­film­fes­tival München

Filmo­gra­phie
Evelyn Schels

Filme (Auswahl ab 1990):
1990 Tagge­sichter Nacht­ge­sichter
1990 Jardin des plantes
1991 Dorn probt Lear
1992 1001 Stadt – Assuan
1992 Städte und Menschen – Paris
1992 Der gefrorene Leopard – Künstler und eine Foto­grafie
1993 In der Stille des Todes – Das Leben
1994 Im Zeichen des Drachens
1994 Verfüh­rung Hoffnung Einsam­keit
1995 Menschen und Straßen Place Pigalle
1995 Amour du cinema
1995 Mythos Mont­martre
1996 Ostpreussen – Zwischen Masuren und Frischem Haff
1996 Jede Menge Leben, jede Menge Glück
1997 Miss Doris und der Cancan
1997 Utopien der Stadt Fernand Leger
1997/98 Gute Zeiten schlechte Zeiten (30 Folgen)
1998 Ich bin ein zweiter Leonardo – Man Ray
1998 Auf der Spitze getanzt – Konstanze Vernon
1998 City Express (5 Folgen)
1998 Pariser Visionen
1998 Turin – eine strenge Schönheit
1999 Die Seemanns­frau
1999 Welt­bürger und Gren­zgänger – Werner Spies
2000 Asiye und ihre Töchter«

(16. Inter­na­tio­nales Doku­men­tar­film­fes­tival München)