Dokumentation (DigiBeta)
»Ein einfaches Haus im alten Istanbuler Viertel Eyüp. Hier lebt Asiye Adali, 74, mit ihrem Mann, 87. Fünf Minuten entfernt lebt ihre Tochter Semra Görer, 54, mit ihrer Tochter Özlem, 26. Mit diesen drei Frauengenerationen läßt sich kontrastreich die gesellschaftliche Entwicklung der Türkei darstellen: die Großmutter, die – trotz der radikalen Reformen Atatürks (Gleichberechtigung von Mann und Frau, Wahlrecht für die Frau, Entschleierung) – nur eine mäßige
Ausbildung bekam, im Sinne des Frauenbildes des Islam erzogen und mit 18 Jahren verkuppelt wurde; ihre Tochter Semra widersetzte sich, machte heimlich eine Ausbildung zur Beamtin und entzog sich damit dem traditionell auferlegten Frauenbild. Auch wollte sie sich nicht verheiraten lassen, sondern lernte ihren Mann im Umfeld ihrer Arbeit kennen. Seit einem Jahr ist sie verwitwet, hat Angst vor Gerede und geht kaum aus dem Haus.
Ihre Tochter Özlem besuchte die Kunstakademie und
arbeitet als Bühnenbildnerin bei einer Fernsehserie. Sie ist eine moderne junge Frau, die Freunde zuhause empfangen kann, ausgeht etc. Özlem hat ein enges Verhältnis zu ihrer Tante ªeyma. Sie wurde beim Militärputsch 1980 mit ihrem Mann verhaftet. Beide waren jahrelang im Gefängnis.
A simple house in Istanbul´s old neighbourhood Eyüp. This is where Asiye Adali, 54, lives together with her 87-year old husband. Five minutes away lives her daughter, Semra Görer, aged 54, with her daughter Özlem, 26. The social development of Turkey is represented in all its contrasts by these women from three generations. The film provides insights in the quite different daily life of each of the three women. Their biographies reflect aspects of Turkish history in our century.
Produktion: Bayerisches Fernsehen, Redaktion Dokumentarfilm, Floriansmühlstraße 60, D-80939 München, Christel Hinrichsen, Tel. +49-89-3806-5182, Fax. +49-89-3806-7626
Weltrechte: Telepool, Europ. Fernsehprogramm Kontor, Sonnenstraße 21, D-80331 München, Tel. +49-89-55 87 60, Fax. +49-89-55876-188
Uraufführung: Mai 2001, Dokumentarfilmfestival München
Filmographie
Evelyn Schels
Filme (Auswahl ab 1990):
1990 Taggesichter Nachtgesichter
1990 Jardin des plantes
1991 Dorn probt Lear
1992 1001 Stadt – Assuan
1992 Städte und Menschen – Paris
1992 Der gefrorene Leopard – Künstler und eine Fotografie
1993 In der Stille des Todes – Das Leben
1994 Im Zeichen des Drachens
1994 Verführung Hoffnung Einsamkeit
1995 Menschen und Straßen Place Pigalle
1995 Amour du cinema
1995 Mythos Montmartre
1996 Ostpreussen – Zwischen Masuren und Frischem Haff
1996 Jede Menge Leben, jede Menge Glück
1997 Miss Doris und der
Cancan
1997 Utopien der Stadt Fernand Leger
1997/98 Gute Zeiten schlechte Zeiten (30 Folgen)
1998 Ich bin ein zweiter Leonardo – Man Ray
1998 Auf der Spitze getanzt – Konstanze Vernon
1998 City Express (5 Folgen)
1998 Pariser Visionen
1998 Turin – eine strenge Schönheit
1999
Die Seemannsfrau
1999 Weltbürger und Grenzgänger – Werner Spies
2000 Asiye und ihre Töchter«
(16. Internationales Dokumentarfilmfestival München)