Betrug

Deutschland 2017 · 87 Minuten
Regie: David Späth
Drehbuch:
Kamera: Sebastian Bäumler, Christian Rein, Pascal Schmit
Schnitt: Georg Michael Fischer

»›Wir dürfen nicht vergessen, unsere Kinder sind den Großteil des Tages im Kinder­garten, die sind fast mehr im Kinder­garten als Zuhause. Und deshalb auch mit den Menschen im Kinder­garten – den kleinen wie den großen – sind sie fast mehr zusammen als mit uns. Und da muss das schon alles stimmen und dort stimmt das auch – in 99,999%.‹ Aus den rest­li­chen 0,001% ist dieser Film gemacht. Ausschließ­lich Eltern hat David Spaeth vor die Kamera gebeten, doch von Anfang an ist klar: nicht alle sind gleich. Es gibt die Betro­genen und es gibt den Betrüger. Die Betro­genen sitzen auf Design-Sofas aus Wollfilz und wundern sich auf sensible Weise. Der Betrüger hat ein glän­zendes Gesicht und besäuft sich an seiner Story. Beide Parteien montiert Spaeth zu einer Art Dialog, Eltern­paare (Betrogene) und Eltern­teil (Betrüger) korre­spon­dieren und machen den Blick frei auf ein Geschehen, das von Vergan­genem erzählt, aber viel­leicht noch mehr von der Gegenwart.

Der Betrüger heißt Bastian, ein ehema­liger DDR-Bürger, der zunächst Teile seiner Herkunft wegmau­schelt, um später im feuer­roten Flitzer vorzu­fahren. Die Bühne seiner Show ist ein selbst­ver­wal­teter Kinder­garten im Münchner Stadtteil Schwabing. Er möchte dazu­gehören, zu den Archi­tekten, Psycho­lo­ginnen, Innen­aus­stat­te­rinnen und Malern. Also wird Bastian Hoch­stapler.« (Carolin Weidner · DOK Leipzig 2017)