Dokumentation in 2 Teilen (Betacam & DigiBeta, Farbe)
»Krieg ist im Augenblick nicht dort, wo wir sind. Er hat in weit zurückliegender Zeit stattgefunden, entbrennt an entfernten Orten. Krieg ist grausam, ausgerichtet auf die möglichst totale Zerstörung des Gegners. Zu jeder Zeit mit den jeweils modernsten Waffen, die in Friedenszeiten entwickelt werden. Verteidigung zieht die Spirale der Aufrüstung und Kriegsbereitschaft stets weiter an. Hastings, Verdun, Hiroshima – nicht vergessen, aber abgedrängt in die Katakomben unseres Bewusstseins. Dort ruht unser historisches Wissen, gelegentlich durch Fernsehbilder aktueller „militärischer Interventionen“ gestört. Blicke in die Hölle verstört: Christoph Boekel entkleidet die militärischen Begriffe, die unsere Alltagssprache durchziehen, ihrer Selbstverständlichkeit. Bunker, Stadtmauern, Kanonen, Befestigungsanlagen entlarvt er als Zeugnisse militärischen (Verteidigungs)wahns, der zu allen Zeiten, an allen Orten unser Denken, unsere Sprache, unser Handeln, unser Zusammenleben bestimmt. Wir begreifen die Architektur des Krieges.
Trenches, bunkers, positions. The Battle of Hastings 1066. The battle order is being drawn up. Just like at the battle of Verdun. A calculated and proven military architecture. The objective of this military art is the deconstruction of the enemy. The filmmaker’s grandfather fought in Verdun. The tales he told made him want to find out more about what his grandfather experienced, saw and felt. Is that possible? He went to Verdun, and the result is a fantastic journey through the architectures of the military, the dark sides of inventive genius which have been banished to the catacombs of our consciousness – even though their penetration of life is considerable.
BIO-FILMOGRAPHIE
Christoph Boekel
Geboren 1949. Studium der Philosophie und Sozialwissenschaften. Studium an der Hochschule für Fernsehen und Film in München. Arbeit als Regieassistent, Jazz-Musiker, Kameramann, Clown, Photograph. 1978 Gründung der BAUM-FILM und seither freie Produktionen, Auftrags- und Co-Produktionen. Zwei Jahre Vorstandsmitglied der AG Dokumentarfilm. 1981/82 Dozent an der Deutschen Film- & Fernsehakademie Berlin. Seit 1987 zweiter Wohnsitz in Moskau. 1990 Gründung einer Produktions- und Dienstleistungsfirma in Moskau. Seit 1995 wieder vorwiegend in Deutschland tätig. Er nahm mit seinen Filmen an vielen Festivals teil und erhielt mehrere Preise.
Filme (Auswahl):
1982 Der längere Atem
1986 Enola
1989 Die Spur des Vaters
1992 Erinnerung an das Inferno
1993 Adler der Steppe
1994 Moskau – Alle meine Lieben
1995 Kriegsgefangene (3 TEILE)
1997 Besuch einer alten Dame
1997 Der Krieg, die Ausstellung, mein Vater
1997 Hitlers Ostwall
1999 Blicke in die Hölle (2 TEILE)
Produktion: BAUM-Film GmbH, Klenzestr. 16, D-80469 München, Tel. 089-28024 350, Fax. 089-28024351, e-mail Christoph.Boekel@t-online.de
Erstausstrahlung: 12. und 19.9.1999 ZDF
Weltrechte: ZDF
Deutscher Verleih: ZDF«
(15. internationales Dokumentarfilmfestival München)