Divorce Iranian Style

Großbritannien 1998 · 80 Minuten
Regie: Kim Longinotto, Ziba Mir-Hosseini
Drehbuch: ,
Kamera: Kim Longinotto

Die beiden Filme­ma­che­rinnen beob­achten, wie es vor einem Fami­li­en­ge­richt im Zentrum Teherans zugeht. Jamilah kämpft darum, daß ihr Ehemann endlich für seine Gewalt­tä­tig­keiten bestraft wird, die 16jährige Ziba will sich von ihrem zwanzig Jahre älteren Ehemann scheiden lassen und Maryam will das Sorge­recht für ihre Töchter nach ihrer Scheidung und Wieder­ver­hei­ra­tung erstreiten. Der Film verzichtet darauf, den Iran als ein Land des Krieges, der Geisel­nahmen und der Fatwas darzu­stellen, konzen­triert sich statt­dessen auf Frauen aus dem Volk, die vor diesem Gerichtshof auftreten und versuchen, ihre Lebens­si­tua­tion zu ändern.

The film is set in the Family Law Courts in central Tehran. The three main charac­ters are Jamilah, who punishes her husband for beating her, Ziba, a 16-year old girl, who is trying to get a divorce from her 38-year old husband, and Maryam, who is fighting for the custody of her daughters. The film moves away from portraying Iran as a country of war, hostages and Fatwas. It concen­trates instead on ordinary women, who come to this court to try and transform their lives.

Über den Film:
»Wenn man weiß, welch heikle Themen Frauen, Ehe und Familie im Iran sind, dann ist Kim Longi­nottos Film eine umso bemer­kens­wer­tere Doku­men­ta­tion als sie es von Haus aus schon wäre. Divorce Iranian Style zeigt eine Realität, die im Westen nicht bekannt ist – auch die eindring­lichsten der faszi­nie­renden irani­schen Filme der letzten Jahre konnten oder wollten dazu nicht Stellung nehmen. Ein Stück Alltags­ge­schichte, a slice of life, wie es so treffend heißt, span­nender als jede Fiktion.«
Richard Meyer

BIO-FILMOGRAPHIE

Kim Longi­notto
Geboren 1950 in London. Studium der Literatur in Essex, danach Kamera und Regie an der National Film School und Arbeit als Kame­ra­frau bei zahl­rei­chen Doku­men­tar­filmen. 1988 zusammen mit Claire Hunt Gründung der Produk­ti­ons­firma Twentieth Century Vixen. Bei mehreren Filmen war Claire Hunt Co-Regis­seurin.

Filme (Auswahl, auch Co-Regie):
1976 PRIDE OF PLACE
1978 THEATRE GIRLS
1980 CROSS AND PASSION
1983 UNDERAGE
1986 FIRERAISER
1989 EAT THE KIMONO
1991 HIDDEN FACES
1992 THE GOOD WIFE OF TOKYO
1993 TRAGIC BUT BRAVE
1994 DREAM GIRLS
1995 SHINJUKU BOYS
1996 ROCK WIFES
1998 DIVORCE IRANIAN STYLE

Ziba Mir-Hosseini
Die iranische Anthro­po­login lebt in London. Frei­schaf­fende Forscherin und Beraterin für Fragen der Geschlechter- und Entwick­lungs­po­litik im länd­li­chen und im städ­ti­schen Bereich im Iran und in Marokko. Seit der isla­mi­schen Revo­lu­tion 1979 hat sie in den Fami­li­en­ge­richts­höfen in Teheran geforscht und die Entwick­lungen verfolgt. Ihr erstes Buch »Marriage on Trial: A Study of Islamic Family Law in Iran and Morocco« (1993) inspi­rierte Kim Longi­notto, in den Iran zu fahren und den Film zu machen. Ihre letzte Veröf­fent­li­chung »Feminism and the Islamic Republic: Dialogues with the Ulema« wird in Kürze bei Princeton Univer­sity Press veröf­fent­licht werden.