Eden's Edge

Österreich/USA 2015 · 61 Minuten
Regie: Office for Narrative Landscape Design

»Ein Büro, ange­sie­delt in der kali­fo­ni­schen Wüste. Das selbst gesetzte Ziel, nicht minder „far out“: erzäh­le­ri­sche Land­schafts­ge­stal­tung. Die Abkürzung dafür lautet „O.N.L.S.D“, oder wie unschwer darin erkennbar ist: Auf-LSD-Sein.
Dabei ist Eden’s Edge, der neun­tei­lige Episo­den­film des Office for Narrative Landscape Design, zunächst von ausge­spro­chener insze­na­to­ri­scher Nüch­tern­heit geprägt. Die visuellen Settings der darin vorge­tra­genen Lebens­ge­schichten beruhen auf einem gemein­samen, stringent durch­ge­hal­tenen Master­plan: Aus der Vogel­per­spek­tive sehen wir mini­ma­lis­ti­sche Schau­plätze, auf grauem Wüsten­sand penibel arran­giert, meist mit nur wenigen „Props“ versehen.
Darin bewegen sich, gerade einmal Insekten-groß und verloren wirkend in ihrem Einzel­da­sein, Einsiedler, Mavericks und Freaks im besten Sinne. Sie alle haben sich in die Wüste zurück­ge­zogen, um am Rand einer (uner­träg­lich gewor­denen) Gesell­schaft ihr Leben neu zu entwerfen. Der Schizo-Schamane, der einen Totem­kreis aus Steinen ausgelegt hat; die stadt­flüch­tige Künst­lerin, die einen Aufbe­wah­rungsort für die Traumata der Kriegs­heim­kehrer geschaffen hat; der von Paranoia gezeich­nete Drogen­freund, der ganz im Stil der klas­si­schen Land Art eine riesige Spirale in den Sandboden schreibt.
Während sie sich allesamt behäbig durch die sonnen­be­strahlte Kulisse schleppen, hört man sie mit eindring­li­cher Stimme ihr Schicksal erzählen – in Summe ein dicht gefloch­tenes Patchwork unkon­ven­tio­neller Exis­ten­zweisen.« (Verleih)