»Ein Büro, angesiedelt in der kalifonischen Wüste. Das selbst gesetzte Ziel, nicht minder „far out“: erzählerische Landschaftsgestaltung. Die Abkürzung dafür lautet „O.N.L.S.D“, oder wie unschwer darin erkennbar ist: Auf-LSD-Sein.
Dabei ist Eden’s Edge, der neunteilige Episodenfilm des Office for Narrative Landscape Design, zunächst von ausgesprochener inszenatorischer Nüchternheit geprägt. Die
visuellen Settings der darin vorgetragenen Lebensgeschichten beruhen auf einem gemeinsamen, stringent durchgehaltenen Masterplan: Aus der Vogelperspektive sehen wir minimalistische Schauplätze, auf grauem Wüstensand penibel arrangiert, meist mit nur wenigen „Props“ versehen.
Darin bewegen sich, gerade einmal Insekten-groß und verloren wirkend in ihrem Einzeldasein, Einsiedler, Mavericks und Freaks im besten Sinne. Sie alle haben sich in die Wüste
zurückgezogen, um am Rand einer (unerträglich gewordenen) Gesellschaft ihr Leben neu zu entwerfen. Der Schizo-Schamane, der einen Totemkreis aus Steinen ausgelegt hat; die stadtflüchtige Künstlerin, die einen Aufbewahrungsort für die Traumata der Kriegsheimkehrer geschaffen hat; der von Paranoia gezeichnete Drogenfreund, der ganz im Stil der klassischen Land Art eine riesige Spirale in den Sandboden schreibt.
Während sie sich allesamt behäbig durch die sonnenbestrahlte
Kulisse schleppen, hört man sie mit eindringlicher Stimme ihr Schicksal erzählen – in Summe ein dicht geflochtenes Patchwork unkonventioneller Existenzweisen.« (Verleih)