Eldorado XXI

Portugal/F 2016 · 126 Minuten
Regie: Salomé Lamas
Drehbuch:
Kamera: Luis Armando Arteaga
Schnitt: Telmo Churro

»Die Panora­ma­auf­nahmen sind atem­be­rau­bend. Eine majes­tä­ti­sche winter­liche Berg­land­schaft. Flache Blech­hütten, die sich anein­ander ducken. Frauen, die am Steilhang mit primi­tivem Werkzeug Geröll zerschlagen. La Rinconada liegt auf über 5.000 Metern Höhe in den perua­ni­schen Anden am Rande einer Goldmine. Das Eldorado des 21. Jahr­hun­derts ist ein unwirt­li­cher Ort, wo unzählige Menschen in der Hoffnung auf Gold und ein besseres Leben unter prekärsten Bedin­gungen arbeiten und hausen. Um die Extreme der Situation und die Dimen­sionen des Elends zu vermit­teln, ohne sie in ihrer Drastik auszu­stellen, konstru­iert Salomé Lamas ein filmi­sches Diptychon. Während in einer mit fixer Kamera gedrehten Einstel­lung von einer Stunde Dauer ein unauf­hör­li­cher Strom von Minen­ar­bei­tern bei Tag und Nacht einen von Müll gesäumten Pfad hinauf- bzw. hinab­steigt, erzählen andere aus dem Off von Kälte, Hunger, Armut, Gefahren für Leib und Leben, Gräueln und Gesetz­lo­sig­keit. Dem werden im zweiten Teil eindring­liche Beob­ach­tungen von so etwas wie Alltag und Norma­lität an die Seite gestellt: Geplauder beim Koka-Kauen, Rituale und Feste mit Musik und Tanz. Das Gespens­ti­sche der Szenerie tritt so erst recht zutage.« (Berlinale 2016)