Germinal

Frankreich 1993 · 159 Minuten
Regie: Claude Berri
Drehbuch:
Kamera: Yves Angelo
Darsteller: Gérard Depardieu, Miou-Miou, Renaud, Jean Carmet u.a.

Eine heroische Geschichte aus dem nord­fran­zö­si­schen Berg­ar­bei­ter­mi­lieu des 2.Kaiser­reichs Mitte des 19.Jahr­hun­derts. Erzählt wird der ewige Kampf zwischen gut und böse als Kampf zwischen arm und reich, zwischen Prole­ta­riern und Kapi­ta­listen.

Weil »Germinal« aber ein Buch von Emile Zola ist, handelt es sich nicht um die rein priva­tis­ti­sche Geschichte indi­vi­du­ellen Schick­sals, sondern um nichts weniger, als um das epische Sitten­ge­mälde einer ganzen Epoche, einer Region und ihrer Menschen. Alle Facetten des Daseins werden hier ausge­breitet.

Aber das gilt leider nur für das Buch, nicht jedoch -trotz sympa­thi­scher Ansätze und guter Schau­spie­ler­leis­tungen- für diese dritte Verfil­mung des großen Stoffes. Denn was bei Emile Zola 600 Seiten lang Pathos und Ernst sind, wird in Claude Berris Händen hohl und kitschig. Daher trifft hier einmal tatsäch­lich zu, was längst nicht für alle Lite­ra­tur­ver­fil­mungen gilt: Geld sparen, Buch kaufen, und lesen. Das aber bitte wirklich! (Rüdiger Suchsland)