»›Es war einmal ein Mann. Er geriet in den europäischen Krieg. Deutschland nahm diesen Mann gefangen. Er möchte nach Indien zurückkehren. Wenn Gott gnädig ist, wird er bald Frieden machen. Dann wird dieser Mann von hier fortgehen.‹ Knisternd verklingen die Worte von Mall Singh, gesprochen in einen Phonographentrichter am 11. Dezember 1916 im „Halbmondlager“, dem Kriegsgefangenenlager der Stadt Wünsdorf bei Berlin. Neunzig Jahre später ist Mall Singh eine Nummer auf einer alten Schellackplatte in einem Archiv, eine unter Hunderten von Stimmen von Kolonialsoldaten des Ersten Weltkriegs. Philip Scheffner folgt diesen Stimmen an den Ort ihrer Aufnahme und recherchiert die Verflechtung von Politik, Kolonialismus, Wissenschaft und Medien.« (Underdox Festival)