Herrscher des Urwaldes

Les seigneurs de la forêt

Belgien 1958 · 90 Minuten
Regie: Heinz Sielmann, Henry Brandt
Kamera: Paul Grupp

Doku­men­ta­tion (35 mm (Scope), Farbe)

»Der Film beginnt mit einer kurzen Darstel­lung der Entste­hung des Urwaldes, der Savanne und der Gebirge. Dann wechselt der Blick aus der unwirk­lich anmu­tenden tropi­schen Hoch­ge­birgs­ve­ge­ta­tion zu den typischen Tieren der weiten afri­ka­ni­schen Savanne zu Elefanten, Antilopen, Löwen und den Schrei­se­e­ad­lern. In der Nacht gehen die Flußp­ferde, Leoparden und Hyänen auf Nahrungs­suche. Ein Erdferkel reißt mit seinen stein­harten Krallen die Termi­ten­wälle ein und leimt die Termiten an seiner langen klebrigen Zunge fest. Auf den afri­ka­ni­schen Vogelsee kommen täglich Scharen von Kronen-Kranichen. Ihre Tänze werden von den jungen Mädchen der Watussis nahezu vollendet kopiert.
Jedes Jahr, wenn die große Trocken­heit kommt, beginnt eine Zeit der Not für Mensch und Tier. Zauberer versuchen zwar den Regen zu beschwören, doch der fällt hunderte Kilometer weiter im Kongo-Regenwald. Für die Aufnahmen im tropi­schen Regenwald benötigte das Filmteam mehr als 10 Monate. Prächtige Kongo-Pfauen stol­zieren ins Bild, Palm­frucht­geier, Krone­n­adler, Nashorn­vögel, das Okapi, das Riesen­schup­pen­tier, der Urwald-Waran und schließ­lich und endlich die Gorillas. Zum ersten Mal wird das Leben einer Gorilla-Familie über sieben Monate studiert und gefilmt. Es ist eine beein­dru­ckende Szenerie: Vor der Kamera steht ein fünf Zentner schwerer und zwei Meter großer Gorilla, der die Bana­nen­s­tämme wie Streich­hölzer knickt. Trotz dieser respekt­ein­flößenden Erfah­rungen bezeichnen sich die Menschen in dieser Region – die Pygmoiden – als ›Herrscher des Urwaldes‹. Wie ihre Riten zeigen, ist ihr Leben eng mit der Natur und der Tierwelt verbunden.

For the first time ever, Heinz Sielmann and his expe­di­tion camera team managed to study and film a gorilla family in Belgian Congo. You plunge into the jungle and, all of a sudden, meet a gorilla, 250 kg heavy and 2 meters high, snapping banana trees like matches. Unusual animals like the jungle monitor lizard, the palm fruit vulture or a rhino bird emerge from the forest. The inha­bi­tants of this region are closely related to nature and animals which can be seen in the Pygmiods´ rites. Life in the jungle is an impres­sive contrast to living condi­tions in the African savannah.

Gestaltet von: Heinz Sielmann, Institut für Film und Bild, München
Wissen­schaft­li­cher Berater: Ernst Schäfer
Wissen­schaft­liche Beratung der völker­kund­li­chen Szenen: Daniel Biebuyck
Beauf­tragter Produzent: Henry Storck
Produk­ti­ons­lei­tung: Jose Dutillieu
Geschäfts­füh­rung: Marcel de Roover
In Afrika: Louis van deen Bergbe
Kamera: Paul Grupp, Georg Schi­manski, Kurt Neubert, Fernand Tack, Anders Lembcke
Kamera-Assis­tenten: Klaus Beck­hausen,Georg Thei­la­cker, Klaus Philipp, Jules Bechoff, Jost Leyman, Jacques Moniquet
Zoolo­gi­sche Expe­di­tion: Charles und Emy Cordier
Produk­ti­ons­lei­tung in Afrika: Jean de Lands­heere
Assistent: Maurice Ackermans
Schnitt: Lewis Linzee
Ton-Schnitt: Denise Charvin, Georg Schi­manski
Topo­gra­phi­sche Relief­auf­nahmen: Studio Brunsch, Berlin
Script-girl: Simone Jeanmaire
Ton: Georg Bey, Bernhard Clarens, Lucien Velu, Albert Deguelle
Ton-Bear­bei­tung: Jo de Bretagne, Jacques Carrere, Audi­to­rium S.I.M.O.
Musik: Richard Cornu
Deutscher Kommentar: Kurt Joachim Fischer, unter Mitarbeit von Horst O. HermannI, nach einem Text von Max-Pol Fouchet
Synchro­ni­sa­tion: Ultra-Film, Berlin
Herkunft der Kopie: Globus-Film, Neufahrn«
(16. Inter­na­tio­nales Doku­men­tar­film­fes­tival München; Text: Gabriele Teutloff, Über­set­zung ins Englische: Eva Kluge)