In Between

Bar Bahar

Israel/F 2016 · 103 Minuten
Regie: Maysaloun Hamoud
Drehbuch:
Kamera: Itay Gross
Darsteller: Mouna Hawa, Sana Jammelieh, Shaden Kanboura, Mahmud Shalaby u.a.

»Der Film erzählt die Geschichte dreier arabi­scher Frauen mit israe­li­schen Pässen in Tel Aviv, stellt jedoch nicht Politik und Nahost­kon­flikt in den Fokus. Vielmehr zeichnet Hamoud im Stile von „Girls“ die Suche der jungen Prot­ago­nis­tinnen nach ihrem Platz in einer hippen Metropole, in der einer­seits die Diskri­mi­nie­rung durch die jüdische Mehr­heits­ge­sell­schaft ein ständiger Begleiter ist, vor allem aber der perma­nente Balan­ceakt zwischen tradierten Rollen­vor­stel­lungen und einem modernen, selbst­be­stimmten Leben zu meistern ist.
Da ist die ketterau­chende Laila, die Tags ihr Geld als perfekt zwei­spra­chige Anwältin verdient und Nachts beim Feiern kaum eine Substanz auslässt. Ihre lesbische Mitbe­woh­nerin Salma, nicht weniger feier­wütig, schlägt sich mit Aushilfs­jobs und als Djane durch. Zuwachs bekommt die Party-WG, als die brave Studentin Nour einzieht. Die fromme Muslima vom Land zieht es zunächst vor, zu lernen, anstatt durch die Clubs zu ziehen, sowie für ihren streng­gläu­bigen, erzkon­ser­va­tiven Verlobten zu kochen, der regel­mäßig zu Besuch kommt. Der drängt denn auch auf eine rasche Heirat und würde Nour lieber als Hausfrau und Mutter sehen, als in diesem „Sünden­pfuhl“. Nours Aufbe­gehren gegen den brutal besitz­ergrei­fenden Verlobten ist aber nur eine von drei fesselnden Eman­zi­pa­ti­ons­ge­schichten, denn auch die sich als selbst­be­stimmte Groß­stadt­frauen begrei­fenden Laila und Salma bekommen die Grenzen ihrer Freiheit aufge­zeigt.« (Queer Film Festival München 2017)