»Der Film erzählt die Geschichte dreier arabischer Frauen mit israelischen Pässen in Tel Aviv, stellt jedoch nicht Politik und Nahostkonflikt in den Fokus. Vielmehr zeichnet Hamoud im Stile von „Girls“ die Suche der jungen Protagonistinnen nach ihrem Platz in einer hippen Metropole, in der einerseits die Diskriminierung durch die jüdische Mehrheitsgesellschaft ein ständiger Begleiter ist, vor allem aber der permanente Balanceakt zwischen tradierten
Rollenvorstellungen und einem modernen, selbstbestimmten Leben zu meistern ist.
Da ist die ketterauchende Laila, die Tags ihr Geld als perfekt zweisprachige Anwältin verdient und Nachts beim Feiern kaum eine Substanz auslässt. Ihre lesbische Mitbewohnerin Salma, nicht weniger feierwütig, schlägt sich mit Aushilfsjobs und als Djane durch. Zuwachs bekommt die Party-WG, als die brave Studentin Nour einzieht. Die fromme Muslima vom Land zieht es zunächst vor, zu lernen, anstatt
durch die Clubs zu ziehen, sowie für ihren strenggläubigen, erzkonservativen Verlobten zu kochen, der regelmäßig zu Besuch kommt. Der drängt denn auch auf eine rasche Heirat und würde Nour lieber als Hausfrau und Mutter sehen, als in diesem „Sündenpfuhl“. Nours Aufbegehren gegen den brutal besitzergreifenden Verlobten ist aber nur eine von drei fesselnden Emanzipationsgeschichten, denn auch die sich als selbstbestimmte Großstadtfrauen begreifenden Laila und
Salma bekommen die Grenzen ihrer Freiheit aufgezeigt.« (Queer Film Festival München 2017)