Während des Zweiten Weltkriegs arbeitete Friedel Bohny-Reiter als Krankenschwester für die ’Kinderhilfe’ des Schweizerischen Roten Kreuzes im Auffanglager von Rivesaltes. Es stand unter französischer Leitung und nahm jüdische, jenische und spanische Familien auf, die in der Freizone lebten oder dorthin geflüchtet waren. Dank der jungen Baslerin wurden zahlreiche Kinder vor dem sicheren Tod in Auschwitz bewahrt. Ihr Tagebuch, das sie auch in den düsteren Jahren führte, konnte helfen, das Wirken dieser Krankenschwester in einem Film festzuhalten. Bilder des Lagers, das heute dem Verfall überlassen bleibt, Gespräche mit geretteten Menschen sowie Friedel Bohny-Reiter, wie sie heute das Lager besucht und wie sie vor 50 Jahren dort gearbeitet hat – eine junge Schaupsielerin übernimmt diese Rolle –, untermalen das Tagebuch. (Aus dem Programm des Dokumentarfilmfestivals 1997)