Kaili Blues

Lu bian ye can

China 2015 · 113 Minuten
Regie: Bi Gan
Drehbuch:
Kamera: Wan Tianxing
Darsteller: Chen Yongzhong, Zhao Daqing, Liu Linyan, Luo Feiyang, Xie Lixun u.a.

»In einem kleinen Kran­ken­haus in Kaili leben zwei Ärzte ein geis­ter­haftes Leben. Der Arzt Chen Sheng will den letzten Wunsch seiner toten Mutter erfüllen und macht sich auf den Weg, das verlas­sene Kind seines Bruders zu finden. Auf seiner Reise durch­quert er die seltsame kleine Stadt Dangmai, in der die Zeit nicht linear verläuft und die Leben der Menschen sich gegen­seitig ergänzen. Chen erlebt hier Vergan­gen­heit, Gegenwart und Zukunft und beginnt sein eigenes Leben zu reflek­tieren. Als Chen sein Ziel erreicht, beob­achtet er seinen Neffen lediglich mit einem Fernglas aus der Distanz. Offen bleibt, ob diese Welt nur ein Produkt unserer Erin­ne­rung ist oder wir nur ein einfacher Tagtraum derselben.« (Chine­si­sches Filmfest München 2017)

»In Lu bian ye can herrscht eine große Freiheit: der Narration, der Kamera, der Figuren. Erlaubt ist nicht nur, was möglich ist, erlaubt ist, was vorstellbar wäre, und das ist bekannt­lich nicht wenig. Also fährt plötzlich ein kopf­ste­hender Zug durch eine höhlen­ar­tige Behausung, hüpft elegant ein Bagger vom Tieflader, macht sich die Steadycam selbst­ständig und dichtet ein paar Fußnoten. Doch wie die Disco­kugel, die durch den Film flottiert, schaut immer mal wieder der Plot vorbei und erzählt von den beiden Halb­brü­dern, die einen alten Konflikt zu lösen haben. Und noch von so viel mehr.« (Viennale 2016)