»In einem kleinen Krankenhaus in Kaili leben zwei Ärzte ein geisterhaftes Leben. Der Arzt Chen Sheng will den letzten Wunsch seiner toten Mutter erfüllen und macht sich auf den Weg, das verlassene Kind seines Bruders zu finden. Auf seiner Reise durchquert er die seltsame kleine Stadt Dangmai, in der die Zeit nicht linear verläuft und die Leben der Menschen sich gegenseitig ergänzen. Chen erlebt hier Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und beginnt sein eigenes Leben zu reflektieren. Als Chen sein Ziel erreicht, beobachtet er seinen Neffen lediglich mit einem Fernglas aus der Distanz. Offen bleibt, ob diese Welt nur ein Produkt unserer Erinnerung ist oder wir nur ein einfacher Tagtraum derselben.« (Chinesisches Filmfest München 2017)
»In Lu bian ye can herrscht eine große Freiheit: der Narration, der Kamera, der Figuren. Erlaubt ist nicht nur, was möglich ist, erlaubt ist, was vorstellbar wäre, und das ist bekanntlich nicht wenig. Also fährt plötzlich ein kopfstehender Zug durch eine höhlenartige Behausung, hüpft elegant ein Bagger vom Tieflader, macht sich die Steadycam selbstständig und dichtet ein paar Fußnoten. Doch wie die Discokugel, die durch den Film flottiert, schaut immer mal wieder der Plot vorbei und erzählt von den beiden Halbbrüdern, die einen alten Konflikt zu lösen haben. Und noch von so viel mehr.« (Viennale 2016)